Gustav Peichl - Die spitze Feder des 'Konservativen'

Gustav Peichl sieht sich selbst konservativ, "im Sinne von bewahren".
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  • Gustav Peichl sieht sich selbst konservativ, "im Sinne von bewahren".
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Rund 12.000 Werke hat Gustav Peichl vulgo IRONIMUS als Karikaturist geschaffen, davon 2.000 ohne politischen Hintergrund. 95 sind ab sofort unter dem Titel 'IRONIMUS 90 - jetzt mal keine Politik' bis 27. Mai im Karikatur Museum Krems ausgestellt. 

Für den Jubilar geriet die Ausstellungseröffnung zu einem unerwarteten Treffen mit Wegbegleitern, Freunden und - vielen seiner eigenen, frühen Werke.

Spitze Feder

Es gibt Menschen, die einen durch Lebensphasen begleiten, ohne sie je persönlich kennengelernt zu haben. Gustav Peichl ist für mich so ein Mensch - zu vielen Persönlichkeiten, die im Laufe der Jahre im politischen und gesellschaftlichen Rampenlicht standen, erhielt ich erst durch IRONIMUS’ Karikaturen Zugang. Imposante 60 Jahre lang hat er mit ‚spitzer Feder‘ das Zeitgeschehen augenzwinkernd-kritisch aufs Korn genommen, ehe er sich 2014 zur Ruhe setzte. Selbst beschreibt er sich 'konservativ', im Sinne von bewahren, was man ihm mitunter auch negativ angekreidet hat.

Eröffnung mit Prominenz

In Hinblick auf den nahenden runden Geburtstag wurde nicht nur die bis 1948 zurückreichende Werkschau eröffnet, sondern dem Schaffen Peichls von vielen Besuchern gehuldigt: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Krems-Bgm. Reinhard Resch, Krems-Vize Eva Hollerer und Erwin Krammer, Hermann Dikowitsch (Leiter Kunst & Kultur Land NÖ), Karikaturist Gerhard Haderer ('HADES'), Salondame Lotte Tobisch-Labotyn, Ex-Politiker wie Erhard Busek, Karl Blecha und Franz Morak, ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner, 'Die Presse'-Herausgeber Rainer Nowak, soweit ein kurzer Auszug.

In ihren Laudationen betonten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Karikatur Museum-Direktor Gottfried Gusenbauer und Karikaturist Gerhard Haderer die Bedeutung Peichls als Karikaturist, Architekt, Mensch und Freund. Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Gratulation zum nahenden 90. Geburtstag des Jubilars (18. März), zu der jeder Besucher persönlich Gelegenheit hatte.

Das Schaffen Gustav Peichls trägt neben der künstlerischen eine architektonische Komponente. Eine Vielzahl innovativer und optisch reizvoller Bauwerke (u.a. Karikaturmuseum Krems, Millenium-Tower Wien, sieben ORF-Landesstudios) - auch außerhalb der Landesgrenzen - stammen aus der Planung Peichls. ORF-Sendungen wie ‚Die Karikatur der Woche‘ und ‚Der Jahresrückblick in der Karikatur‘ erreichen ein Millionenpublikum. In der ‚Wochenpresse’ hat IRONIMUS ebenso mit spitzer Feder durch das Zeitgeschehen geführt wie in der ‚Süddeutschen Zeitung‘, ‚Die Presse‘ oder ‚Die Weltwoche‘ (Zürich). Eine Reihe nationaler und internationaler Auszeichnungen, 30 Bücher, ca. 100 Ausstellungen sowie zahlreiche Gastprofessorate und Rektorate an in- und ausländischen Studieneinrichtungen untermauern das Wirken von Gustav Peichl. 

Sohn kuratiert Ausstellung

Die Kremser Ausstellung ‚IRONIMUS 90 - jetzt mal keine Politik‘ wurde vom Galeristen und Peichl-Sohn Markus kuratiert. Dadurch erhält der Besucher einen sehr feinfühligen Blick in das Schaffen von IRONIMUS. Der zeitliche Bogen spannt sich von 1948 bis 2018 und präsentiert das zeichnerisch-humoristische Reprtoire des Cartoonisten. Mit stets hintergründigen Beobachtungen, die mit der Doppelbödigkeit des Lebens und der Kunst spielen, oft als 'Ein-Blick-Bildwitz' dargestellt.

Möglich, dass einem manche Karikatur an der Grenze zu dem stehend erscheint, was heute mit political correctness oder #meetoo korrelieren würde. Aber ist es nicht genau das, was den Reiz des Lebenserfahrenen, stets Kritischen und aufgrund seines Status Unantastbaren ausmacht: jener abwechselnd süffisante, dann wieder ungläubige Blick auf jene Dinge, denen Medien und Gesellschaft ein Zuviel an Augenmerk widmet?

Wo: Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstraße 3, 3500 Krems an der Donau auf Karte anzeigen

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