Stadt Krems

Von Begegnungen im Verkehr und Bewegungen der Erde

Die geplanten beziehungsweise neuen Begegnungszonen im Kremser Stadtgebiet sorgen immer noch für Missverständnisse und Unsicherheit.

KREMS. Darum fragten wir bei der Abteilung für Straßen- und Wasserbau nach, wie Krems sich jetzt begegnen soll.

BezirksBlätter: Begegnungszone bedeutet ja, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind. Nun glauben manche (Geschäfts-)Leute, dass zukünftig kein Auto mehr durch die Untere Landstraße fahren darf. Wie ist es wirklich?

Team der Abteilung für Straßen- und Wasserbau: Eine Begegnungszone ist eine Straße, deren Fahrbahn für die gemeinsame Nutzung durch Fahrzeuge und Fußgängerinnen/Fußgänger bestimmt ist und die als solche gekennzeichnet ist. Die Behörde kann Straßen, aber auch Straßenstellen oder Gebiete durch Verordnung dauerhaft oder befristet zu Begegnungszonen erklären. Die so ausgewiesenen Bereiche dienen der Sicherheit, Leichtigkeit oder Flüssigkeit des Verkehrs. Das Besondere einer Begegnungszonen ist also, dass alle Verkehrsteilnehmerinnen/Verkehrsteilnehmer die Fahrbahn gleichberechtigt nutzen dürfen. Dieses Aufeinandertreffen erfordert eine erhöhte gegenseitige Rücksichtnahme.

Zu den beteiligten Verkehrsteilnehmerinnen/ Verkehrsteilnehmer zählen insbesondere

       Kfz-Lenker:innen
Fußgänger:innen,
Radfahrer;innen und
Lenker:innen von Elektro-Scootern.

Lenker:innen von Fahrzeugen müssen in Begegnungszonen so fahren, dass sie

• Fußgänger:innen und Radfahrer:innen weder gefährden noch behindern,
• von ortsgebundenen Gegenständen oder Einrichtungen einen der Verkehrssicherheit entsprechenden seitlichen Abstand und
• eine Geschwindigkeitsbeschränkung von höchstens 20 km/h einhalten (ausnahmsweise kann die Behörde 30 km/h erlauben).

Weitere wichtige Regeln in Begegnungszonen

Fußgänger:innen dürfen in Begegnungszonen die gesamte Fahrbahn benützen. Dabei dürfen sie den Fahrzeugverkehr jedoch nicht mutwillig behindern.
Fahrer:innen von Rädern und Elektro-Scootern ist grundsätzlich das Nebeneinanderfahren erlaubt.
Im Gegensatz zu Wohnstraßen ist in Begegnungszonen die Durchfahrt gestattet, jedoch nicht das Spielen auf der Straße.
An dafür ausgewiesenen Stellen darf gehalten beziehungsweise geparkt werden.
Beginn und Ende einer Begegnungszone sind durch die entsprechenden Verkehrszeichen kundzumachen.
Sowohl in der Begegnungszone als auch beim Verlassen gelten die allgemeinen Vorrangregeln.

In Begegnungszonen zulässige bauliche Veränderungen wie Schwellen, Rillen, Bordsteine und dergleichen sollen zusätzlich die Verkehrssicherheit fördern oder dazu beitragen, dass die erlaubte Höchstgeschwindigkeit eingehalten wird.

BezirksBlätter: Uns wurde erzählt, dass nun eine "ewig lange" Baustelle in der Unteren Landstraße sein wird, um die Begegnungszone zu schaffen. Darf ich fragen: wie verhält es sich tatsächlich mit dem Baustellenplan?
Abteilung für Straßen- und Wasserbau: Es ist nicht nur die Oberflächengestaltung geplant. Vor der Oberflächengestaltung sind Leitungsverlegearbeiten für Kanal, Wasserleitung, Stromleitungen, Lichtwellenleiter, Kabel TV Kaufmann und öffentliche Beleuchtung geplant.

BezirksBlätter: Wann wird die Begegnungszone eröffnet werden?
Abteilung für Straßen- und Wasserbau: Die geplante Bauzeit ist Anfang Juni bis Ende November. Die Arbeiten findet unter archäologischer Begleitung statt.

BezirksBlätter:Welche Veränderungen gibt es für Autofahrer*innen, die aus Richtung Hoher Markt kommen?
Abteilung für Straßen und Wasserbau: Während der Bauarbeiten ist die Stadtausfahrt nur über das Steiner Tor bzw. über die Alauntalstraße möglich. Nach der Umgestaltung dürfen Fahrten wie bisher durchgeführt werden, die maximal erlaubte Geschwindigkeit wird in der Begegnungszone von 30km/h auf 20km/h reduziert.

Die Stadt Krems informiert über Leitungsbau-Umgestaltung Untere Landstraße:

Im Jahr 2024 werden in der Unteren Landstraße (Simandlbrunnen bis Kremstalstraße) und der Kremstalstraße (Mondlgasse bis Lederergasse) Leitungssanierungsarbeiten durchgeführt. Im Zuge dessen werden Umgestaltungsmaßnahmen in der Unteren Landstraße zur Errichtung einer Begegnungszone durchgeführt.
Die Untere Landstraße ist während der Bauarbeiten für den Kfz-Verkehr gesperrt. Eine örtliche
Umleitung wird eingerichtet. Im Zuge der Arbeiten werden für die Zeit der Totalsperre Halteplätze in der Mondlgasse eingerichtet. Der Zugang zu den Betrieben/Geschäftslokalen ist immer gewährleistet.
Die Bauarbeiten beginnen am Montag, 03.06.2024, und werden bis Ende November 2024 andauern (witterungsabhängig). Der Verkehr in der Kremstalstraße kann während der Bauarbeiten (Anfang Juli bis Ende August) aufrecht erhalten werden. Es kann jedoch vereinzelt zu Verzögerungen kommen.
Für detaillierte Auskünfte während der Bauarbeiten steht Ihnen der Polier vor Ort
(Herr Weißensteiner) gerne zur Verfügung.

Plus: Keine Begegnunszone ohne passende Pflanzen

Eduard Pauer, der Betriebsleiter der Stadtgärten erklärt, welche Bäume/Pflanzen dort ausgesetzt wurden und wie bzw. warum die Pflanzen ausgewählt wurden:
"Bei den Bäumen – Spitz-Ahorn, Säuleneiche, Zürgelbaum – für alle Böden und auch trockene Standorte geeignet – sind stadtfeste Straßenbäume.
Bei den Stauden und Kleinsträuchern – auch Wild- und Bienenstauden im Straßenbereich, 60-80cm Höhe. Die Stauden und Sträucher sind sonnig- und trockenheitsverträglich sowie salzverträglich: Lavendel, Chinaschilf, Scharfgarbe, Gartensalbei, Sonnenhut, Fetthenne, Prachtkerze, Wiesen-Margerite, Glockenblume usw.

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