Junge Sterlets für die Donau
ROSSATZ-ARNSDORF. Es war ein besonderer Tag für die Schüler der Volksschule Rossatz-Arnsdorf: Denn sie bekamen die Gelegenheit am 17. Oktober rund 1500 Baby-Stöhre in die Donau zu setzen. Experten von viadonau, der Universität für Bodenkultur Wien, Landesfischermeister Karl Gravogl vom Landesfischereiverband NÖ und Präsident der Österreichischen Fischereigesellschaft gegr. 1880, Franz Kiwek, am 17. Oktober in Rührsdorf waren ebenfalls anwesend als die Jungsterlets in der Wachauer Donau.
Bis 2021 sollen im Rahmen des Projekts LIFE-Sterlet jährlich rund 10 000 Jungfische ausgewildert und ca. 300 000 Eier erbrütet werden. Dabei profitiert das Artenschutzprojekt von den gezielten Renaturierungsmaßnahmen weiterer LIFE-Projekte in der Region Wachau, mit denen viadonau maßgeblich dazu beiträgt, eine der schönsten Flusslandschaften an der Donau zu schützen und wieder ursprüngliche Habitate für bedrohte Arten zu schaffen.
Seit 2015 läuft das Projekt LIFE+ „Auenwildnis Wachau“, das für die Gestaltung ursprünglicher Flusslandschaften steht. Dort sollen bedrohte Arten jene Bedingungen vorfinden, unter denen sie sich wieder dauerhaft ansiedeln und optimal entfalten können. Mit der Entstehung von dynamischen Nebenarmsystemen, naturbelassenen Flussinseln, Laichgewässern und wilden Uferbereichen wird dabei für Fische aber auch Amphibien wie Gelbbauchunke und Donau-Kammmolch ein urtümlicher Natur- und Lebensraum neugeschaffen.
„Störe sind eine bedeutende Schirmart an der Donau und ein wichtiger Teil unseres Flussökosystems. Wenn der Lebensraum für die Störe passt, ist er auch für andere Fischarten gut geeignet. Maßnahmen wie der heutige Fischbesatz gemeinsam mit den Kindern helfen dabei, Bewusstsein für Artenschutz schon bei der nächsten Generation zu schaffen“, erklärt Thomas Friedrich von der Universität für Bodenkultur. Er erklärte den Schülern Wissenswertes über den Sterlet. Er ist der einzige heimische störartige Fisch, der ganzjährig im Süßwasser vorkommt. Mit der Errichtung von Staustufen sind diese Arten an der oberen Donau jedoch ausgestorben.“
Die Schüler nahmen den noch jungen Sterlet vorsichtig entgegen und setzten ihn schließlich in der Donau ab und beobachteten wie sich dieser munter davon machte.
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