Dom der Wachau feiert frisch saniert 400 Jahre
KREMS. Die derzeit bedeutendste Kirchenrenovierung in der Diözese St. Pölten wurde am 29.9. abgeschlossen: Mit dem Aufsetzen zweier restaurierter Turmkreuze geht eine siebenjährige Arbeitsphase am Dom der Wachau in Krems zu Ende.
Die Kosten an der Pfarrkirche von Krems-St. Veit beliefen sich auf rund vier Millionen Euro, die sich die Pfarre, die Diözese, das Land, der Bund und die Stadtgemeinde teilen. Pfarrer Franz Richter fasst zusammen: „Die Gesamtkosten beliefen sich auf vier Millionen Euro, auf die Pfarre entfällt eine Million Euro, die noch aufzubringende Summe beträgt 150.000 Euro, die unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden sind unbezahlbar.“
Die Pfarre hat noch einen weiteren Grund zum Feiern, berichtet Richter: „Vor 400 Jahren wurde der Grundstein für den Bau der Pfarrkirche gelegt“. Die Beendigung der Generalsanierung und das 400-Jahr-Jubiläum wird am Sonntag, 9. Oktober 2016, um 10 Uhr im Rahmen des Erntedankfestes gemeinsam mit Bischof Klaus Küng, Landeshauptmann Erwin Pröll und vielen weiteren Gästen gefeiert. Im Anschluss sind alle zu einem gemeinsamen Mittagessen in den Pfarrhof eingeladen.
Kreative Kremser
Pfarrer Richter betont: „Dieses Großprojekt bedeutete für unsere Pfarre eine riesige Herausforderung.“ Viel Kreativität ließen die Kremser walten: Bausteinaktionen, Konzerte, Weintaufen oder ein Handballbenefiz-Spiel zugunsten ihres „Doms“. Neben der Instandhaltung eines Kirchengebäudes gehe es nicht nur um die Bewahrung eines kulturellen und geistlichen Erbes unserer Vorfahren, so der beliebte Pfarrer Richter. Eine Kirche solle bewusst hineinstrahlen in die Welt von heute. Sie solle unübersehbar ein Zeichen des christlichen Glaubens sein und ein Ort der Kraft, des persönlichen Innehaltens und des gemeinsamen Gottesdienstfeierns sein. Richter weiter: „Ein großes Dankeschön und Vergelt´s Gott allen, die zum Gelingen des Renovierungsprojektes beigetragen haben bzw. es noch immer tun.“ Diözese, Land NÖ, Bundesdenkmalamt, Stadtgemeinde, Pfarre, verschiedenste Gewerke und viele unermüdliche Helferinnen und Helfer hätten über sieben Jahre bestens zusammengewirkt. 99,9 Prozent der Arbeiten seien abgeschlossen, 150.000 Euro muss die Pfarre noch aufbringen.
Bernd Schneider vom Bauamt der Diözese St. Pölten erläutert, dass es rund 270 Besprechungen in der Pfarre gegeben habe. Im Diözesangebiet sei jetzt die größte aktuelle Renovierung abgeschlossen. Schneider stellt fest, dass alle am Projekt Beteiligten gute und qualitativ hochwertige Arbeit geleistet haben.
So wurde saniert
Die Pfarrkirche sei trotz der langen Renovierungszeit ein lebendiges Gotteshaus geblieben, in dem Liturgie gefeiert wurde. Zentrale Vorhaben waren das Absichern des Gewölbes. Dabei wurden massive Stahlträger über das Presbyterium eingezogen, um den Gewölbebogen zwischen Altarraum und Kirchenschiff zu stabilisieren. Von enormer Wichtigkeit waren weiters die Sanierungsarbeiten am Dach des Kirchturmes in über 70 Meter Höhe. Richter berichtet auch von den umfangreichen Sicherungsarbeiten am Kirchturm. Einige der blumenförmigen Ornamente waren so stark korrodiert, dass sie herabzustürzen drohten, jetzt sind sie wieder mit dem Dach verbunden.
An Teilen des Chorgestühls mussten nach genauen Untersuchungen massive Holzwurmschäden bearbeitet werden. Das Ausbessern von schadhaften Stellen war ein weiterer Eingriff. Beschädigungen wie am Gesims aus Stuckmarmor traten vor allem im Bereich der Seitenaltäre auf. Sie wurden ausgebessert und ergänzt, bevor sie wieder das charakteristische Aussehen von Marmor erhielten. Mit viel Liebe zum Detail wurden die Deckenfresken restauriert. Dabei wurden größere und kleinere Risse und Beschädigungen ausgebessert. Das Arbeiten über Kopf in 20 Meter Höhe war dabei eine zusätzliche Herausforderung.
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