So heilig ist der Bezirk Krems
Knochen und Kreuzsplitter: Auf der Suche nach heiligen Reliquien im Bezirk Krems.
In der neuen Ausstellung auf der Schallaburg sind sie die Hauptdarsteller. Kunstvolle Reliquien aus dem oströmischen Reich. Auch im Bezirk Krems gibt es Splitter des Kreuzes Christi oder Knochen von Heiligen. Die Bezirksblätter haben in Kirchen und Katakomben nach den „heiligsten“ Reliquien gesucht. Und nachgefragt, welche Bedeutung sie für uns heute haben.
"In der Kirche spielen Reliquien wegen der Heiligenverehrung eine Rolle", weiß Pater Patrick Schöder, Priester in der Piaristenkirche Krems. Seit Anfängen der Kirche, wo Messen auf Gräbern von Heiligen in Katakomben gefeiert wurden, besteht die Tradition, dass in jedem Altar eine Reliquie eingearbeitet werden muss.
Der Tisch ist nicht egal
"Nach überkommenem kirchlichen Brauch hat die Tischplatte eines feststehenden Altars steinern zu sein, und zwar aus einem einzigen Naturstein", zitiert der Stadtpfarrer von Krems-St. Veit, Franz Richter aus dem Canon. Allerdings könne nach einem Urteil der bischofskonferenz auch ein anderes, beständiges Material verwendet werden. In der Bürgerspitalskirche in der Oberen Landstraße wurde dies auch so gemacht, wie Pfarrer Richter lüftete. Ein hölzerner Altar, der allerdings tatsächlich eine steinerne Intarsie mit einer Heiligenreliquie trägt.
Heilige haben Vorbildwirkung
Heilige schüren die Erinnerung an das Gute, und dass Gott wirke, wie Pater Patrick glaubt: "Woran auch immer der Mensch glaubt, er ist auf der Suche. Heilige waren einfache Menschen, die mit sich und ihrem Glauben gerungen haben. Und Märtyrer haben Vorbildwirkung, weil sie der Botschaft bis über den Tod hinaus treu geblieben sind."
So seien die sterblichen Überreste von Altmann, dem Gründer Göttweigs ebenda in der Krypta in einem steinernen Sarkophag aufbewahrt. Pater Patrick verfügt noch dazu über eine Reliquiensammlung. Zu jeder Reliquie, die kunstvoll in eine verzierte, kleine Art von Schatulle eingearbeitet ist, gibt es nicht nur ein Siegel, sondern auch ein Dekret mit Originalunterschrift des zuständigen Bischofs.
Idolkult
"Die Begeisterung für Dinge von Heiligen geht bis in die Bibel hinein", weiß Pater Patrick. Im Neuen Testament gäbe es die Geschichte einer Frau, die an Blutungen litt und von Heilkundigen ihrer Zeit aufgegeben wurde. Sie kämpfte sich durch eine Menschenmenge, um den Saum von Jesu Kleidungsstück zu berühren und war, wie die Passage im Neuen Testament besagt, geheilt.
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