Abgespacte "Mutterkuchenparty" im Komma

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WÖRGL (mel). The Mis-Made sind wohl das krasse Gegenteil von dem, was man sich unter einer klassischen Girlband vorstellt: Rockige, tätowierte Gören, die von Schnaps träumen und so ganz nebenbei richtig coolen Garagensound spielen. Die vier Australierinnen eröffneten den Konzertabend in bester Manier und haben sich auch nach ihrem (leider etwas zu kurzen) Gig nicht ins Hinterzimmer verzogen, sondern die beiden nachfolgenden Bands aus der ersten Reihe angefeuert. Hoffentlich gibt es bald ein Wiedersehen mit den Rockladies aus dem Down Under!

Diese Frau verschmilzt mit ihrer Gitarre

In tiefrotes Licht getaucht warteten die Besucher schon gespannt auf die Lokalmatadore White Miles. Das Duo stand schon mit Größen wie den Truckfighters, Courtney Love oder Tito & Tarantula auf der Bühne, ist ständig quer durch ganz Europa unterwegs und war kürzlich erst mit John Garcia auf Tour. Umso schöner, dass sie sich zwischendurch immer wieder mal in ihrer Heimat blicken lassen.

Es geht los. Zwei Musiker. Eine Bühne. Sofort war klar: Wer sich jetzt in diesem Raum aufhält wird ihn nicht wieder verlassen, ehe der allerletzte Ton verhallt ist. Bluesig, rockig, laut, durchdringend. Die White Miles zogen jeden einzelnen in ihren Bann. Einfach irre, was die beiden nur mit Schlagzeug und Gitarre bewaffnet, aufführen. "Dirty Pole Dance Stoner Blues Rock" nennen sie ihre Musik – und ja, das ist wohl die treffendste Bezeichnung für diesen abgefahrenen Sound.
Mit vollstem Körpereinsatz und immer einem Lächeln im Gesicht fegte Medina über die Bühne, hin und wieder blieb auch Zeit für eine kleine Ansage. Als Überraschungsgast betrat kurzerhand Garagedays-Gitarrist Rene die Bühne und jammte mit dem Duo. (Medina und Rene spielten vor über 10 Jahren schon gemeinsam in ihrer damaligen Band Finnan Haddocks).
Im ganzen Konzertsaal machte sich ein kollektives Schunkeln und Tanzen breit und zum Ausklang rockte Medina schließlich mitten im feiernden Publikum. Einfach grandios!
Übrigens: Ende Oktober beginnen die White Miles ihre Tour mit den Eagles Of Death Metal (u.a. auch Tourstopps in München und Wien).

Irgendwo in anderen Sphären

Die Progressive-Rocker "Mother's Cake" haben bereits in der Vergangenheit groß abgeräumt und sich längst auch außerhalb der Landesgrenzen einen Namen gemacht. Und das zurecht. Denn die drei Tiroler wissen, wie man Musik das gewisse Etwas verleiht.
Ohne große Umschweife starteten sie am Samstag mit einem Spannungsaufbau, den sie bis zum Letzten ausreizten. Was ruhig und geheimnisvoll beginnt, artet aus in ein grooviges, alles erfüllendes Beben, aus dem es kein Entkommen mehr gibt.
Die drei Zeremonienmeister entfachten ein intensives Inferno mit wunderbaren psychedelischen Experimenten. Ein Taktwechsel hier, ein Aufschrei dort – was auch immer hier passierte, es war nicht von dieser Welt!
Die Dynamik hat sich längst auch auf das Publikum übertragen: es wurde getanzt, gehüpft, geschrien und geklatscht, was das Zeug hielt. Raum und Zeit waren irgendwo, es existierte nur noch diese unglaublich dichte Atmosphäre von der ersten bis zur letzten Sekunde. Dies war kein Konzert sondern ein ekstatischer Trip, der noch lange nachhallen wird!

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