Am eigenen Leib: Baumschnittkurs

Ein erster Versuch mit Säge und Teleskopstange zeigte, dass es auch beim Baumschneiden einiger Übung bedarf.  | Foto: Fluckinger
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  • Ein erster Versuch mit Säge und Teleskopstange zeigte, dass es auch beim Baumschneiden einiger Übung bedarf.
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Redakteurin Barbara versuchte sich in einem Kurs des Obst- und Gartenbauvereins Angerberg daran, alten Bäumen einen Verjüngungsschnitt zu verpassen.

ANGERBERG (bfl). Bewaffnet mit Schere und Handschuhen marschiere ich auf den Treffpunkt beim Gasthof Blick ins Inntal zu. Es sind dies meine beiden Werkzeuge für den bevorstehenden Nachmittag in Angerberg. Dabei gehören sie nicht einmal mir. So wenig habe ich mit dem Gärtnern tatsächlich am Hut. Aber das soll sich an diesem Märzwochenende ändern. Gemeinsam mit knapp fünfzig weiteren Teilnehmern absolviere ich den kostenlosen Baumschnittkurs des Obst- und Gartenbauvereins Angerberg zum Thema "Verjüngungsschnitt bei alten Bäumen".
Der Kurs startet für mich mit dem theoretischen Teil, in dem uns Baumwärter Martin Bramböck in die Welt des Baumschnitts einführt. Gleich zu Beginn erklärt er uns eine wichtige Faustregel: der Baum sollte immer eine Pyramidenform haben, die oberen Blätter sollen also die unteren nicht überschatten. Und so kommen wir auch gleich zur Frage aller Fragen: Warum sollte man überhaupt Bäume "schneiden"? Es geht hier freilich nicht unbedingt um die Optik, sondern darum, den Ästen mehr Licht und Platz zu geben. Dies wiederum soll zu mehr gesundem Holz und vor allem gesundem Obst führen.
Bramböck konzentriert sich bei seinen Ausführungen auf Kernobstbäume und erklärt, wie man alte Bäume am besten "zurechtstutzt". Wer hier glaubt, man kann nach Lust und Laune einfach darauf los schneiden, der ist weit gefehlt. Details und Strategien rund um den Schnitt werden im Theoriekurs genau behandelt. Je steiler der Trieb steht, umso besser ist sein Wachstum, je höher umso stärker ist er. Triebe, die nach unten oder innen wachsen, können getrost entfernt werden.

Erster Versuch mit der Säge

Nach der Theorie geht es nach draußen, wo nun neben Baumwärter Josef auch etliche Bäume auf unsere Gruppe warten. Unser erstes Versuchsobjekt ist ein großes Wirrwarr an Wassertrieben und überflüssigen Ästen. Ich blicke auf den Baum, sehe mir die Äste und Triebe genau an. Die erste Frage, die sich mir stellt ist: Und wo soll man denn hier anfangen? Nun gut, ich weiß in der Theorie was zu beachten ist. Wie steil steht der Trieb? Welcher nimmt einem anderen Platz und Licht weg? Genau diese gehören "eliminiert".
Als ich beim Versuch mit der Säge mit Teleskopstange drankomme, nimmt mir Baumwärter Josef zum Glück die schwierige Entscheidung ab, welchen Ast ich entfernen soll. Ich mache mich ans Werk und setze die Säge am angezeigten Ast an. Meine Technik beim Sägen würde so mancher Baumwärter hinter vorgehaltener Hand wahrscheinlich als äußerst mangelhaft bezeichnen, aber nach einigen Säge-Versuchen und dank der Mithilfe von Baumwärter Josef, ist der Ast ab. Damit geht's dann weiter zum nächsten Baum.
Was ich vom Baumschnittkurs in Angerberg mit nach Hause genommen habe, ist ein gesteigertes Interesse am Garten und natürlich an den sich darin befindenden Bäumen. Ich spiele mit dem Gedanken im Garten selbst einen Apfelbaum einzusetzen. Aber davor werde ich wohl noch an den bereits bestehenden Bäumen meine Schnittkenntnisse ausbauen müssen, denn ohne die werde ich auch beim neuen Baum nicht auskommen.

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