Theaterpremiere in Kufstein
Anspruchsvolles Stück brachte Standing Ovations

Am Samstag, den 16. Februar ging die Premiere des Stadttheaters Kufstein im Kultur Quartier über die Bühne. Das Publikum zeigte sich von dem anspruchsvollen Stück "Kosmetik des Bösen" durchwegs begeistert. | Foto: Stadttheater Kufstein
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  • Am Samstag, den 16. Februar ging die Premiere des Stadttheaters Kufstein im Kultur Quartier über die Bühne. Das Publikum zeigte sich von dem anspruchsvollen Stück "Kosmetik des Bösen" durchwegs begeistert.
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KUFSTEIN (red). Kein Theaterstück für schwache Nerven wird derzeit beim Stadttheater Kufstein gespielt. Mit Standing Ovations und langanhaltendem Schlussapplaus bedankte sich das Premierenpublikum im voll besetzten Theater im Kultur Quartier. Mit dem Stück „Kosmetik des Bösen“ von Amélie Nothomb hat sich der Verein zum wiederholten Mal an ein Stück gewagt, welches man von einer Laienbühne nicht erwarten würde. Mit viel Feingefühl hat die Regisseurin Maria Kaindl die beiden Akteure in Szene gesetzt. Auf einer schlichten Bühne, die einen Warteraum am Bahnhof widerspiegelt, kommen die Dialoge der beiden Darsteller Klaus Reitberger und Martin Heis ungeschminkt und direkt beim Publikum an.
Die Besucher werden in einen Sog aus Witz, Absurdität, Entsetzen, Mitgefühl, Wut und Verzweiflung gezogen. Ein packender Theaterabend, sensibel und spannend zugleich.

Abründe in schnellem Erzählfluss

Die Begegnung zweier Fahrgäste im Warteraum eines Bahnhofes, welche genervt auf einen verspäteten Zug warten erscheint auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich. Unterschiedliche Interessen prallen jedoch aufeinander, da der eine der beiden „Jérôme Angust (gespielt von Martin Heis), lesen will, während der andere, Textor Texel (Klaus Reitberger), ihn mit seinem Gelaber nervt und mit Fortdauer der einseitigen Unterhaltung immer aufdringlicher wird. Er will damit nichts anderes erreichen, als dass Jérôme ihm zuhört.
Als Textor beginnt, die dunklen Seiten seiner Vergangenheit auszubreiten, welche in die tiefsten Abgründe seiner Seele blicken lassen, ist Jérôme immer mehr erschüttert von diesem Fremden. Diese Abgründe des Bösen werden von den beiden brillanten Schauspielern in einem schnellen Erzählfluss so dargeboten, dass der Zuseher dem folgt, ohne nachzuhaken.
Alle Versuche Jérômes sich dem Redefluss von Textor zu entziehen, sind zum Scheitern verurteilt. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf und steigert sich bis zum Ende fast ins Unerträgliche.

Dunkle Seiten der Psyche

Das Stadttheater Kufstein begeisterte bei der Premiere mit dieser witzigen und zugleich hintergründigen Produktion. Mit Standing Ovations und langanhaltendem Schlussapplaus bedankte sich das Premierenpublikum im voll besetzten Theater im Kultur Quartier. Der Verein hat sich mit dem Stück, wahrliche keine leichte Kost ausgesucht. Es zeigt dem Zuseher die schwärzesten Seiten der menschlichen Psyche und endet schließlich unerwartet. Nächste Aufführungstermine: Sonntag 24. Februar und 3.März um 18:00 Uhr, 2. März um 20:00 Uhr im Kultur Quartier
Weitere Termine unter www.stadttheater-kufstein.at.

Am Samstag, den 16. Februar ging die Premiere des Stadttheaters Kufstein im Kultur Quartier über die Bühne. Das Publikum zeigte sich von dem anspruchsvollen Stück "Kosmetik des Bösen" durchwegs begeistert. | Foto: Stadttheater Kufstein
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