Rechtsstreit
Badeverbot am beliebten Uferabschnitt des Reintalersees

Gähnende Leere an einem der beliebtesten Uferplätze des Reintalersees. | Foto: Gredler
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Einer der beliebtesten Badeplätze am Reintalersee in Kramsach, die Liegewiese beim Camping Seehof, ist seit dem 1. Juli für die Öffentlichkeit gesperrt. Alois Brunner der Besitzer und die restlichen Seeeigentümer liegen seit Jahren miteinander im Klinsch, ein noch laufender Rechtsstreit und 3.600 Euro die Brunner abgeben soll, führten letztendlich zu der drastischen Maßnahme des Kramsacher Teileigentümers und Campingbesitzer. 

KRAMSACH (mag). Vielen Badenixen und Wasserratten in Kramsach bleibt dieses Jahr der Sprung ins kühle Nass verwehrt, denn seit dem 1. Juli heißt es an Teilen des Reintalersees "Baden verboten". Alois Brunner, Besitzer des Camping Seehof, Eigentümer einer Liegewiese und Teilen des Sees, sperrte nun einen der beliebtesten Uferabschnitte. Ausschließlich Gäste seines Campingplatzes dürfen seine Liegewiese nutzen und sich im Reintalersee abkühlen. Personen ohne Gästekarte werden sofort des Platzes verwiesen. Der Campingplatzbesitzer und Teileigentümer des Sees liegt im Klinsch mit den anderen Seeeigentümern. Die Miteigentümer des Sees halten immerhin 94 Prozent und sind mit der Vorgangsweise von Brunner ganz und garnicht einverstanden. Langjährige Streitigkeiten und ein noch immer andauernde juristische Auseinandersetzung der Familie von Alois Brunner mit dem Rest der Seebesitzer sind wohl der Hintergrund des ganzen Übels. Brunner habe sich das Baderecht für seine Campingplatz Gäste hart erkämpft. Die anderen Seebesitzer sind jedoch der Meinung, dass die öffentlichen Besucher das Maß auf Brunners Liegewiese überschritten hätten. Es wurde versucht den Rechtsstreit beizulegen. Laut der Einigung sollte Brunner 3.600 Euro pro Jahr in die Seekasse zahlen. Mit dieser Summe ist der Campingplatzbesitzer allerdings nicht einverstanden und beharrte darauf, ein Recht auf die öffentliche Badestelle zu haben. Bis dieses rechtliche Verfahren also nicht abgeschlossen ist, bleibt eine der beliebtesten Liegewiesen am Reintalersee, wahrscheinlich erstmal bis auf weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen. 
(Leider konnten die BEZIRKSBLÄTTER Alois Brunner bis zur Veröffentlichung des Artikels nicht für eine Stellungnahme erreichen).

"Wir können nichts machen"

Markus Kofler vom Tourismusverband (TVB) Alpbachtal erklärte in einem Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN, dass dem Verband sowie den Gemeinden in dieser Sache quasi die Hände gebunden sind. Da Alois Brunner Teileigentümer des Sees und des Uferabschnitts ist, fällt dieser unter Privatbesitz und er kann damit im Prinzip tun und lassen was er möchte. Weder der Tourismusverband noch das Land Tirol hat Anteile an der Wasserfläche des Reintalersees. Die Gemeinde Kramsach sowie der Verband versuchten mit verschiedenen Maßnahmen das Problem zu lösen, aber leider ohne Erfolg, so Kofler. Der geplante Wander- und Spazierweg rund um den See den die Gemeinde Kramsach und der Tourismusverband errichten wollten, hätte eventuell eine Einigung herbei geführt. Das Projekt hätte Kosten von 500.000 Euro erzeugt, wovon 100.000 Euro der TVB und die Gemeinde getragen hätten, allerdings wären dafür auch Grundstücke von Brunner benötigt worden. Dazu hätte die Gemeinde Kramsach aber sofort einen unbefristeten Pachtvertrag unterschreiben und die geforderten 3.600 Euro bezahlen müssen. Also wird man dieses Vorhaben wohl vorerst auch nicht durchführen können. 

Weitere Infos zum Thema Reintalersee finden Sie hier.
Weitere Infos zum Thema Kramsach finden Sie hier. 

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