Weltfrauentag
Evita Kufstein 2024 als Frauenservicestelle anerkannt

Laura Bichler, die beiden Evita-Geschäftsführerinnen Brigitte Winkler und Elisabeth Lehmann sowie Regina Rendl (v.l.) freuen sich über die Anerkennung als Frauenservicestelle.    | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Laura Bichler, die beiden Evita-Geschäftsführerinnen Brigitte Winkler und Elisabeth Lehmann sowie Regina Rendl (v.l.) freuen sich über die Anerkennung als Frauenservicestelle.
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Der 8. März ist Weltfrauentag. Für die Frauen- und Mädchenberatungsstelle Evita in Kufstein ist der heurige wohl ein besonderer. Sie darf sich seit Anfang des Jahres Frauenservicestelle nennen. 

KUFSTEIN. Für Elisabeth Lehmann ist Anfang des Jahres ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Die Geschäftsführerin der Kufsteiner Frauen- und Mädchenberatungsstelle Evita kämpfte seit beinahe zwanzig Jahren dafür, dass die Stelle als Frauenservicestelle anerkannt wird. 

Mehr Sicherheit und Geld

Mit Jänner 2024 hat Evita, im 24. Jahr ihrer Existenz, diesen Status bekommen. Das bringt für Lehmann und ihr Team mehr Möglichkeiten. "Im November 2023 haben wir den Anruf von der Abteilung im Frauenministerium BKA und da haben wir uns wirklich sehr gefreut", so Lehmann. Seit beinahe zwanzig Jahren habe man jedes Jahr das Ansuchen dafür gestellt und sei vertröstet worden. 
In erster Linie bedeutet die Anerkennung nun eine gesicherte und höhere Finanzierung. Frauenservicestellen sind im Budget verankert und bekommen 100.000 Euro im Jahr. Somit konnte Evita ab Jänner zwei zusätzliche Mitarbeiterinnen einstellen und das Team auf fünf Personen aufstocken. Die Anstellung sei vor allem möglich geworden, weil sicher sei, dass auch über ein Jahr hinaus, Geld da ist. 

268 suchten 2023 Hilfe

Dass Hilfe und Beratung notwendig ist, zeigen die Zahlen, die sehr konstant bleiben: 2023 verzeichnete Evita 268 Klientinnen und wickelte 2.400 Beratungskontakte ab. Die Themenvielfalt ist mit 68 verschiedenen Beratungsthemen groß, an oberster Stelle steht aber klar das Thema Gewalt: 23 Prozent der Klientinnen wenden sich deswegen an die Beratungsstelle. Auf Platz zwei finden sich Themen rund um die psychologische Gesundheit (19 Prozent), gefolgt vom Thema Beziehung (15 Prozent).

Nach zwanzig Jahren mit vielen jährlichen Ansuchen, ist Evita nun zur Frauenservicestelle geworden, berichtet GF Elisabeth Lehmann.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • Nach zwanzig Jahren mit vielen jährlichen Ansuchen, ist Evita nun zur Frauenservicestelle geworden, berichtet GF Elisabeth Lehmann.
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Prävention ist am "dringendsten"

Mehr als die Hälfte der Frauen, die sich an Evita wenden, sind zwischen 30 und 49 Jahren alt. Ansprechen will Evita in der Zukunft auch jüngere Klientinnen, da gerade diese Gruppe kaum Beratung in Anspruch nimmt. Über Präventionsangebote in Schulen und einen neuen Instagram-Account will Evita hier sichtbarer werden.

"Prävention ist noch immer das, was am dringendsten notwendig ist, um zu verhindern, dass die Frauen überhaupt so eine Anlaufstelle und Opferschutz brauchen",

betont Lehmann. Es sei sehr wichtig, schon ganz früh Mädchen und Frauen dafür zu sensibilisieren, welche Formen von Gewalt (wie beispielsweise psychische Gewalt) es gebe. 

Femizide: Ist Männerthema

Für 2024 hat die Frauenservicestelle übrigens noch einiges vor. Aktuell veranstaltete Evita eine Aktionswoche anlässlich des Weltfrauentages, und startete dazu über das Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen eine Kampagne, bestehend aus drei verschiedenen Posts auf Social Media. "Es geht um Präventionsarbeit, den Gender-Pay-Gap und um die Femizide", erklärt Lehmann.
Man versuche auszudrücken, das dies ein Männer-Thema sei. "Die Arbeit muss einfach bei den Männern ansetzen und da braucht es ganz viel Präventionsarbeit und auch Verantwortungsübernahme in der ganzen Gesellschaft. Das geht die Männer genauso etwas an und nicht nur die Frauen", sagt Lehmann.

Auch 2024 soll wieder ein Lauf stattfinden, um die Frauen- und Mädchenberatungsstelle bekannter zu machen. | Foto: Christoph Klausner
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Promotion-Lauf und Fahnenhissen

Derzeit werden auch Hausärzte und Gynäkologen im Bezirk besucht, um diese mit Plakaten und Flyern zu versorgen. "Es ist wichtig, dass es einen Zugang gibt, wenn ich betroffen bin", sagt die Geschäftsführerin. Dabei ist maßgeblich, dass dies in einem geschützten Rahmen möglich sei. Am 2. Mai plant Evita zudem wieder einen Promotion-Lauf mit der HLW Kufstein, der für alle Läufer und Walker offen ist. Gegen Ende des Jahres hin wird Evita dann wieder bei den 16 Tagen gegen Gewalt die Fahne hissen. 

Weitere Beiträge aus und rund um Kufstein findest du hier. Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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