"Feuer und Flamme" oder ausgebrannt?

Im Bild v.l.: Marianne Klingler, Martha Fuchs, Annemarie Gwiggner, Dr. Richard Lanner und Maria Kostenzer. Zu den Helfern gehören weiters Dr. Michael und Sabine Bachmann, Pfarrer Paul Rauchenschwandtner, Magda Weißbacher und Otto Astl. | Foto: Eberharter
  • Im Bild v.l.: Marianne Klingler, Martha Fuchs, Annemarie Gwiggner, Dr. Richard Lanner und Maria Kostenzer. Zu den Helfern gehören weiters Dr. Michael und Sabine Bachmann, Pfarrer Paul Rauchenschwandtner, Magda Weißbacher und Otto Astl.
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  • hochgeladen von Sebastian Noggler

WILDSCHÖNAU (be). Die Vereinigung „help – Wildschönau“ hat kürzlich zum Vortrag mit Dr. Richard Lanner geladen. Kernthema war die Frage, ob man für etwas Feuer und Flamme ist oder ob man bereits in ein Burn out schlittert.
„Burn out zeigt kein klar abgegrenztes Krankheitsbild, wie wir dies von anderen Krankheiten kennen. Es ist viel mehr ein zunehmendes und dauerhaftes Gefühl der Überforderung“, erklärte Lanner. Sprichwörter wie „die Nase voll haben“, „viel um die Ohren haben“ und dergleichen, deuten bereits darauf hin, welche Probleme auftauchen können. Aufgrund der dauernden Anspannung sind es auch oftmals Rückenbeschwerden, die sich bemerkbar machen.

Anhand von fünf Schritten zeigte Dr. Lanner den Weg in den "Burn out" auf:

  1. Feuer und Flamme für etwas sein und seine Aufgabe mit Ehrgeiz und idealistisch erledigen
  2. Gib dem Pferd die Peitsche – die Selbstausbeutung beginnt. Familie, Freunde und die eigene Gesundheit werden hinten angestellt. Das Stresshormon steigt an und damit auch der Blutdruck.
  3. Vollgas im Leerlauf – das ausgebrannt Sein beginnt, die Person bezieht Schwierigkeiten immer auf sich selber und ist überzeugt, etwas nicht gut genug gemacht zu haben. Der Kortisolspiegel im Körper ist ständig erhöht, darunter leiden die Schilddrüse und die Immunabwehr.
  4. Marionette – man ist innerlich leer. Damit das nicht bewusst wird, droht die Person in Süchte abzuschweifen. Die Antwort „Geht schon“ ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass es nicht mehr geht.
  5. Zusammenbruch

Gefährdet seien laut Lanner vor allem Perfektionisten, denen 'gut' nicht gut genug ist, die ihre eigenen Grenzen nicht akzeptieren. Ein gläubiger Mensch, der auch einmal sagen könne: „Herrgott, ich schaff das alleine nicht mehr, hilf du mir“, der würde schwierige Lebenssituationen besser überstehen, weiß Lanner aus langjähriger Erfahrung.

Die lose Vereinigung „help Wildschönau“ wurde im Jahr 2006 nach einigen Suiziden in der Gemeinde gegründet. Rund zehn Personen bemühen sich seither, vor allem bei psychischen Problemen zu helfen.

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