Kopfzerbrechen über die Zukunft der Stadt

Foto: Haun
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RATTENBERG (flo). Einige der Anwesenden waren erstaunt als Freiberger bekanntgab, dass Rattenberg über zwölf Vereine verfügt. Allerdings schwinden die Mitgliederzahlen aller Vereine dramatisch, so gibt es in der SPG Rattenberg-Brixlegg-Reith keinen einzigen aktiven Fußballer aus Rattenberg mehr. Auch in der Stadtmusikkapelle Rattenberg-Radfeld sind nur mehr wenige Musiker aus der Stadt aktiv und das Vereinsheim der Eisstockschützen dient nur mehr als Schlafplatz für die Perchten, bedauerte der Vize-Bürgermeister.
Auch beim wichtigsten Verein der Stadt, der Feuerwehr, gibt es große Probleme neue Mitglieder anzuwerben und so zählt die Feuerwehr derzeit nur mehr 46 aktive Mitglieder sowie neun Jungfeuerwehrler und musste im vergangenen Jahr zu 51 technischen Einsätzen, acht Bränden, sechs Brandmeldealarmen und neun Brandschutzwachen ausrücken.
Bürgermeister Martin Götz appellierte an alle Anwesenden Mitglied des Vereins Augustinermuseum zu werden, da es auch dort nur mehr sehr wenige aktive Mitglieder gibt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich nur elf Euro, für alle Mitglieder ist dafür der Museumseintritt frei.

Nur knapp 30.000 Euro freie Mittel

Auch über die Nachnutzung des derzeitigen Bezirksgerichts wird nachgedacht und da das Gebäude barrierefrei ist, würde es sich ideal für ein Ärztehaus eignen. Ende 2014 wies die Stadt einen Verschuldungsgrad von 86 Prozent auf. Aufgrund der finanziellen Lage, sie hat derzeit nur über knapp 30.000 Euro an frei verfügbaren Mitteln, können die öffentlichen WC-Anlagen nicht erneuert werden. Daher wird überlegt, sich mit einem externen Betreiber zusammenzuschließen wobei die Gemeinde die Infrastruktur zur Verfügung stellen würde und sich der Betreiber um den Rest kümmert.
Das Parkproblem auf dem Westparkplatz besteht nach wie vor, denn durch den geschäftsschädigenden Parkautomaten bekommen viele Besucher der Stadt Strafzettel und überlegen sich danach sicher nochmal wiederzukommen. Eine billige Schrankenanlage würde rund 25 000 Euro kosten und sprengt daher das Budget der Stadt, daher wird überlegt ein Halbtages- und ein Ganztages-Parkticket einzuführen, um weitere Probleme zu vermeiden und sich nicht unnötig in hohe Kosten zu stürzen.
Auch die örtliche Sportanlage ist in einem desolaten Zustand und kann nur mehr zu Trainingszwecken verwendet werden. Hier ist allerdings eine Lösung in Sicht, da Radfeld plant, seine Volksschule zu erweitern und dies nur mit einer Teilfläche des Radfelder Sportplatzes möglich ist. Derzeit laufen bereits Gespräche den Rattenberger Sportplatz mit finanzieller Unterstützung von Radfeld zu sanieren und ihn dann gemeinsam zu nutzen.
Auf kurz oder lang werde es sich wahrscheinlich auch nicht vermeiden lassen, den Schlossberg abzusperren, da der Vandalismus dort immer mehr zunehme und auch Spritzen von Drogensüchtigen vermehrt dort zu finden seien, meinte Freiberger.

Land unterstützt bei dringenden Maßnahmen

Auf Eigeninitiative ließ Freiberger im heurigen Frühjahr den Spielplatz am Bahnhof überprüfen, woraufhin mehrere gefährliche Spielgeräte umgehend entfernt wurden. Um die Sanierung des Spielplatzes zu ermöglichen, steuerte das Land Tirol 10.000 Euro bei und die örtliche Sparkasse weitere 2.000 Euro. Bürgermeister Martin Götz informierte daraufhin alle Anwesenden, dass er am selben Tag eine vorläufige Zusage von Landesrat Tratter bekommen habe, dass das Land der Stadt Rattenberg rund 60.000 Euro für die Sanierung der Straßenbeleuchtung sowie an den Parkplätzen und dem Schlossberg zur Verfügung stellt. Weiters werden auch rund 140.000 Euro für die Sanierung der Straßen und weitere 60.000 Euro für eine dringend nötige Absturzsicherung auf dem Schlossberg vom Land Tirol in Aussicht gestellt. Eine Bürgerversammlung dazu werde es in absehbarer Zeit geben, so der Bürgermeister. Auch der Hochwasserschutz und die neue UV-Anlage, zur Trinkwasserreinigung wurden angesprochen.

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