Menschen mit Beeinträchtigung
Kufstein erarbeitet Ideen für mehr Inklusion

Hannes Lichtner, Geschäftsleiter des ÖZIV Landesverband Tirol, bei seinem Input-Vortrag, der auch in Gebärdensprache und Einfacher Sprache angeboten wurde. | Foto: Standortmarketing/Kleinheinz
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  • Hannes Lichtner, Geschäftsleiter des ÖZIV Landesverband Tirol, bei seinem Input-Vortrag, der auch in Gebärdensprache und Einfacher Sprache angeboten wurde.
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Vor Kurzem fand in Kufstein ein Inklusions-Workshop statt. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie man es schafft, dass sich Menschen mit Beeinträchtigungen in Kufstein wohler fühlen und was die Stadt dazu beitragen kann. 

KUFSTEIN. "Kufstein, unsere Stadt für alle" – ganz nach diesem Motto fand am 3. März ein Inkulsionsworkshop statt. Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen dazu ins Kultur Quartier, um in einem offenen Prozess Ideen und Möglichkeiten für mehr Inklusion in der Stadt zu erarbeiten. Die zentrale Frage dabei: Wie kann die Teilhabe von Menschen mit Behinderung gestärkt und eine inklusivere Zukunft gestaltet werden? Eröffnet wurde der Workshop von Bürgermeister Martin Krumschnabel, wobei er die Beweggründe der Veranstaltung erklärte.

"Verschiedenste Beeinträchtigungen können das Erleben und das Nutzen unserer Stadt oftmals auch schwierig machen. Was können wir tun, um das zu ändern? Am besten fragen wir jene Menschen, die von diesen Einschränkungen betroffen sind und unterhalten uns mit ihnen über Ideen, die unsere Stadt für alle Menschen lebenswerter machen",

so Krumschnabel. 

Jeder hat ein Recht auf Teilhabe

Die dreistündige Veranstaltung wurde stand unter der Leitung von Hannes Lichtner, Geschäftsleiter des ÖZIV Landesverband Tirol, Moderatorin Barbara Plank und dem Projektteam der Stadtgemeinde Kufstein. Dabei wurde der gesamte Workshop barrierefrei durchgeführt, weshalb auch eine Übersetzung in Gebärdensprache und Visualisierung in Einfacher Sprache angeboten wurde. Außerdem waren Schriftdolmetscherinnen anwesend. Katharina Juffinger, Obfrau des Ausschusses für Gleichberechtigung, LGBTIQA+ und Inklusion, betonte in ihren Begrüßungsworten:

"Inklusion ist für mich nicht nur ein Begriff, sondern eine grundlegende Wertvorstellung, die jedem Menschen das Recht auf Teilhabe und Akzeptanz in unserer Gesellschaft garantiert."

Stadtrat Stefan Hohenauer (l.i) dankte am Ende der Veranstaltung allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops. Daneben Hannes Lichtner (ÖZIV) und Moderatorin Barbara Plank. | Foto: Standortmarketing/Kleinheinz
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Zwei zentrale Fragen im Fokus

Nach der Eröffnung stellte Hannes Lichter zuerst mit einem Input-Referat den Gemeinde-Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenkonvention vor. Im Anschluss daran diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops in zwei Runden an acht Tischen. Das geschah unter der Leitung sogenannter "Tisch-Gastgeber". Vor allem standen dabei zwei zentrale Fragen im Fokus des Überlegungen:

  • Auf welche Barrieren stoßen Sie im Alltag in Kufstein oder sind für Sie erkennbar?
  • Was können wir in Kufstein sonst noch tun, um eine Atmosphäre der Wertschätzung, des Respekts und der Inkulsion zu schaffen, in der sich alle Menschen willkommen und wohl fühlen?

Darüber wurde intensiv diskutiert, Erfahrungen wurden ausgetauscht und neue Ideen gesammelt. Am Ende wurden die Ergebnisse gemeinsam zusammengefasst. Diese Ergebnisse sollen jetzt die Basis für weitere Überlegungen des Projektteams und der Kufsteiner Stadtpolitik darstellen.

An acht Tischen wurden die gestellten Fragen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutiert. Darunter war auch Bgm. Martin Krumschnabel. | Foto: Standortmarketing/Kleinheinz
  • An acht Tischen wurden die gestellten Fragen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutiert. Darunter war auch Bgm. Martin Krumschnabel.
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Das war erst der Anfang

Stadtrat und Projektinitiator Stefan Hohenauer wies stellvertretend für das Projektteam darauf hin, dass der Prozess mit diesem Workshop erst am Anfang steht.

"Lassen Sie Ihren Ideen und Anregungen freien Lauf und zögern Sie nicht sie uns mitzuteilen. Das kann natürlich nicht nur heute, sondern auch nach der Veranstaltung geschehen. Es soll ein wachsender Prozess sein, bei dem ein möglichst unkomplizierter Austausch und Kontakt mit der Stadt möglich ist",

betont Hohenauer. Einige Punkte, die bei dem Workshop angesprochen wurden, will man zeitnah realisieren. Und auch eine Folgeveranstaltung soll es geben bei der dann weitere Möglichkeiten der Umsetzung mit den Betroffenen erarbeitet werden. Wichtige lokale Ansprechpartner sollen dazu ebenfalls ins Boot geholt werden. Die Details dazu werden nun ausgearbeitet, berichtet Integrationsbeauftragte Meral Sevencan

"Gemeinsam wollen wir die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen stärken und eine inklusivere Zukunft gestalten. Seien Sie dabei, bringen Sie Ihre Ideen ein und gestalten Sie aktiv mit – für eine Stadt, die für alle da ist" ,

unterstreicht Sevencan. Alle, die noch etwas zum Prozess beitragen wollen, können sich bei ihr unter der Mailadresse sevencan@stadt.kufstein.at melden.

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