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Neuer "CityJet" bringt Fernzug-Komfort in den Brixentaler Nahverkehr

5. April 2018, 13:51 Uhr

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ÖBB-Regionalleiter René Zumtobel mit LHStv Ingrid Felipe und VVT-GF Alexander Jug (v.l.) in der "Lounge" für Kinderwägen, Fahrräder und Klappsitzpassagiere.
hochgeladen von Sebastian Noggler

Der neue "4746", von manchen einfach "CityJet" genannt, fährt ab Montag als Regionalexpress durch's Brixental.

WÖRGL/BEZIRK (nos). Die ÖBB-Zugflotte hat nun auch in Tirol ihr modernstes Flaggschiff in den Dienst gestellt. Nach einer ersten "Probefahrt" während des Hahnenkamm-Wochenendes nimmt nun ab Montag, dem 9. April, der "CityJet" ganz regulär acht mal täglich zwischen Wörgl, Zell am See und Salzburg Fahrt auf. Im Juni werden zwei weitere Garnituren nachrücken, dann herrscht an der "Giselabahn" im öffentlichen Personennahverkehr zehn Mal pro Tag "Fernzug-Feeling".

Das Fernzuggefühl kommt nicht von ungefähr: Mit neuem Bestuhlungssystem, W-Lan in den Wagen, Steckdosen an den Sitzplätzen, mehr WCs, größerer Barrierefreiheit und verbesserter Klimatisierung soll den Fahrgästen jener Komfort zuteil werden, den sie etwa aus den "Railjet"-Zügen der ÖBB kennen. Die "Giselabahn" soll damit zu einer "Vorzeigeregionalbahn" werden, auch durch die weiteren Umbauten an den Bahnhöfen entlang der Strecke. "Bis auf Kirchberg und ein paar andere", seien mittlerweile "komplett moderne und Barrierefreie Bahnhöfe" im Brixental vorhanden, meinte ÖBB-Regionalleiter René Zumtobel. Er fasst die Eigenschaften der neuen Zuggarnituren mit drei "K" zusammen: Kommunikativ (durch W-Lan, Bestuhlungskonzept & "Lounges"), komfortabel (Fußstützen an Sitzen, Barrierefrei, 2 WCs, Steckdosen) und klimatisiert. Ab Juni seien 90 Prozent der Zugverbingungen durch das Brixental mit klimatisierten Zügen möglich, meinte Zumtobel.
VVT-Geschäftsführer Alexander Jug findet, "die ÖBB können wirklich stolz auf diesen Zug sein". Ein solcher "Nahverkehrszug in der Qualität eines Fernreisezugs" sei "keine Selbstverständlichkeit". Jug erinnerte an ältere Garnituren: "2005 hatten wir noch Züge, in die es im Winter hinein geschneit hat", nun sei "das modernste Fahrzeug Österreichs und darüber hinaus" auch in Tirol angekommen. Für den VVT-GF ist der "CityJet" ein "weiterer Meilenstein zum Umstieg auf nachhaltige Mobilität", Jug findet "der Zug spricht mehr als 1.000 Worte". Gefertigt wurde der "4746", so die offizielle Bezeichnung des "CityJet", von Siemens. Von den insgesamt 165 bestellten sind mittlerweile 110 Züge im Einsatz. Die 55 noch ausstehenden werden bis Mai 2019 ausgeliefert, so die ÖBB. Zwei werden bereits ab Juni die "Giselabahn" verstärken.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe, als Landesrätin für Verkehrsagenden zuständig, sieht die neuen Nahverkehrszüge als "Appettithappen, ein Vorgeschmack auf das, was auf Tirol bald zukommt". Land, ÖBB und VVT kündigten neben dem erhöhten Komfort in den neuen Garnituren auch neue Tarifangebote für Seltenfahrer an.

Bhf. Kirchberg braucht Umbau, aber wann?

Der Bahnhof Kirchberg findet sich im Rahmenplan der ÖBB, Ankündigungen von Seiten des Verkehrsministeriums, manche Infrastrukturprojekte der Bahn zu verschieben verunsichert allerdings die Fahrgastvertreter. LHStv Ingrid Felipe stellte dazu fest, dass sie in der kommenden Woche bei einem Treffen mit BM Norbert Hofer erfahren wolle "was er damit meint" und hoffe, "dass wir nicht dramatisch kürzen oder verschieben müssen". Derzeit ist der Kirchberger Bahnhof nicht barrierefrei. Die Gemeinde zählt rund eine Million Nächtigungen pro Jahr, der Tourismusverband ist Projektpartner der ÖBB und bietet den Öffentlichen Personennahverkehr mit der Gästekarte zur Gratisnutzung an.