Kooperation
Neuer Weg in den Pflegeberuf für Jugendliche in Kufstein

Horst Karrer, Markus Höfle, Claudia Schweiger und Roland Löscher (v.l.) erhoffen sich mit dem neu erarbeiteten Konzept möglichst viele junge Pflegerinnen und Pfleger gewinnen zu können.  | Foto: Nimpf
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Die HLW FW Kufstein und der Pflegecampus haben eine Kooperation gestartet. Diese ermöglicht es den Jugendlichen, schon bevor sie 17 sind, in den Pflegeberuf zu starten. 

KUFSTEIN. Manche wissen schon sehr früh, dass sie später in der Pflege arbeiten möchten. Beim Besuch im Altersheim, wo man immer Spaß hat mit der Oma Karten zu spielen oder bei einem Aufenthalt im Krankenhaus, wenn einen die Pflegerinnen und Pfleger so hilfsbereit empfangen, wird mach einem klar, dass das ein toller Beruf sein muss. Doch nach der Pflichtschule, wenn es eigentlich heißt sich jetzt für einen Beruf zu entscheiden, ist man noch "zu jung" für die Pflege. Im österreichischen Bundesgesetz ist das Mindestalter für einen Pflegeberuf fest verankert – 17 Jahre jung muss man sein um ans Pflegebett zu dürfen. Wenn man sich als Jugendlicher nun für einen solchen Beruf interessiert, gilt es die Zeitspanne nach der Pflichtschule bis man 17 ist, zu überbrücken. 

Direktorin vom Pflegecampus Kufstein, Claudia Schweiger, erkennt, dass es wichtig ist die Schülerinnen und Schüler frühzeitig für den Pflegeberuf zu begeistern. | Foto: Nimpf
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Genau aus diesem Grund hat sich die HLW FW Kufstein und der Pflegecampus Kufstein eine Kooperation gestartet, bei der man quasi mit 14 in der HLW FW beginnt, und später zum Kufsteiner Pflegecampus wechseln kann. Schon seit dem Jahr 2018 hat man an diesem Entwurf gefeilt.

"Deshalb wurde dieses Konzept ins Leben gerufen, weil wir diese Lücke von 15 bis 17 Jahren bis jetzt nicht schließen konnten",

erkennt auch Direktorin vom Pflegecampus, Claudia Schweiger, die Problematik. 

Drei Berufe nach dreieinhalb Jahren

"Dreijährige Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung" – so heißt der neue Weg, den die HLW FW Kufstein, zusammen mit dem Pflegecampus, für Jugendliche ab 14 ab sofort anbietet. Es ist eine zielgerichtete Ausbildung zur Pflegeassistenz. Startschuss für das neue Konzept wird der Herbst 2023 sein. Dabei sind beide Standorte der Schulen eingebunden, unterrichtet wird sowohl theoretisch als auch praktisch. 
Nach einer dreijährigen Ausbildung, inklusive Abschlussprüfung an der HLW FW Kufstein, kann man anschließend an den Pflegecampus wechseln, und dort in sechs Monaten die Ausbildung zur Pflegeassistenz zusätzlich absolvieren. (Auf normalem Weg dauert diese Ausbildung 13 Monate). 
Nach einer Zeit von dreieinhalb Jahren haben die Absolventinnen und Absolventen gleich drei Berufe in der Tasche: Bürokauffrau bzw. -mann, Betriebsdienstleistungsmanagerin bzw. -manager und eben auch den Beruf der Pflegeassistentin bzw. -assistent. Zudem gibt es für die halbjährige Zusatzausbildung am Pflegecampus auch ein attraktives Taschengeld von 600 Euro pro Monat. Auch eine Aufnahmeprüfung wird an dieser Stelle nicht mehr benötigt.

Wie man auf die Pflege vorbereitet wird

In den drei Jahren an der HLW HF werden in diesem Schulzweig, "Sozialberufe mit Pflegevorbereitung", spezielle Fächer unterrichtet, welche die Jugendlichen auf den Pflegeberuf vorbereiten sollen. Dafür kommen auch teilweise die Lehrpersonen vom Pflegecampus in die Fachschule. Ab dem zweiten Jahr sind auch Praktika vorgegeben, wobei man unter 17 Jahren aber nicht direkt am Patient oder Klient arbeiten darf. Hierfür werden noch konkretere Konzepte entwickelt, wo die Schülerinnen und Schüler trotzdem im Altersheim oder auch im Krankenhaus behilflich sein können.
Im Gesamten kann man so bei der Pflegeassistenzausbildung 900 Stunden "einsparen". Das letzte halbe Jahr am Campus wird hauptsächlich aus Praktika bestehen, mit einer anschließenden Abschlussprüfung.

Das Tor zum Bachelorstudium

Die Ausbildung zur Pflegeassistenz ist die erste Stufe in einer Pflege-Karriere. Der Weg nach oben ist in dieser Berufsbranche sehr hoch. Frisch auf dem Tisch liegt jetzt auch das Konzept, dass man einen direkten Weg zum Bachelorstudium für Gesundheits- und Krankenpflege gehen kann. Auch hier kooperieren die HLW FW Kufstein und der Pflegecampus sehr eng miteinander. Nach positivem Abschluss der Pflegeassistenz, nach dreieinhalb Jahren, können Jugendliche über Zertifizierungen in Deutsch und Englisch den Zugang zu dem Bachelorstudium erreichen.

"Das sind großartige neue Weiterbildungsperspektiven für junge Menschen mit dem Ziel, im Gesundheitswesen Fuß zu fassen",

betont auch der Direktor der HLW FW Kufstein, Markus Höfle. Die Anmeldung für dieses dreijährige Fachschule an der HLW FW sind jederzeit möglich. 

Wie findest du das neue Konzept für den Pflegeberuf?

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