WÖRGL: 139. JHVS d. FF Wörgl mit Angelobung, Blaulichtzentrum ist out

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(wma) Die 139. JHVS der FF Wörgl hatte es in sich, einerseits kamen vom Kommandante Armin Ungericht einige Kritikpunkte bezüglich Alarmierungen zu Einsätzen die eigentlich nicht viel mit der Feuerwehr und das Retten von Menschenleben bzw. Hab und Gut zu tun haben, andererseits wartete man spannend auf die Ausführungen von Bürgermeisterin Hedi Wechner zur Situation Blaulichtzentrum bzw. Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Begrüßen konnte der Kommandant die Bgmin. Hedi Wechner, Vbgm. Andreas Taxacher, StR. Daniel Wibmer, NR / GR Carmen Schimanek, die GR Hubert Aufschnaiter, Günther Ladstätter, Manfred Mohn und Ekkehard Wieser, Feuerwehrkurat Pfarrer Theo Mairhofer, PI-Kdt. Hubert Baldemair, Bez.-Rett.-Kdt. Gerhard Thurner, Dr. Kurt Höfler (beide Rotes Kreuz), BFK Hannes Mayr, AK Erich Krail sowie Kdt. Andreas Acherer (FF Bruckhäusl).

Eingangs der Versammlung gab es ein umfassendes Totengedenken da gleich vier Kameraden, darunter drei aus dem Aktivdienst, im letzten Jahr verstarben. In den Berichten von Kommandant Armin Ungericht und Kdt. Stv. Hubert Ziepl wurde einmal mehr aufgezeigt wie umfangreich die Tätigkeiten der Wörgler Wehr sind. So rückten die Kameraden im letzten Jahr 314-mal aus wobei 36 Brandeinsätze und 100 technische Einsätze zu bewältigen waren. 71-mal wurde zu einem Fehleinsatz alarmiert. Von Großbränden, schweren Verkehrsunfällen mit eingeklemmten und Toten waren genau so darunter wie etwa Liftöffnungen und entfernen von Wespennestern. Und hier hakte Ungericht ein, es kann nicht sein dass wir, so wie im letzten Jahr zu 12 Liftöffnungen und 19-mal zum Entfernen von Wespen- und Hornissennestern gerufen werden. Aufzugsöffnungen, so Kommandant Ungericht, sind keine Einsätze im herkömmlichen Sinn da keine Gefahr im Verzug ist. Eigentlich wäre die Sache und Aufgabe der Liftbetreiber die einen Journaldienst stellen müssten. Ein weiterer Dorn im Auge des Kommandanten ist die Anforderung zum Entfernen von Wespen- Hornissenkobel. Hier machen es sich die Leute schon leicht, rufen einfach die Feuerwehr. Das Wespennest ist sicherlich nicht von heute auf morgen gekommen aber wir müssen schon sofort anrücken, wir sind ja keine Kammerjäger. Dies sind zwei Faktoren die mir einfach sauer aufstoßen und hier muss sich etwas ändern. Denn jedes Mal werden die Kameraden alarmiert, viele Einsätze davon sind während der Arbeitszeit. Irgendwann werden die Chefs meiner Männer dies nicht mehr zulassen, damit müssen wir rechnen. Genau so schaut es mit den Alarmierungen zu Fehleinsätzen, ausgelöst durch fehlerhafte Brandmelder, aus, dies ist jeden fünften Tag ein Fehleinsatz.

Da Wörgl von größeren Unwettern verschont blieb rückte die Wehr zur Nachbarschaftshilfe mit der Großpumpe nach Kufstein aus. Mit dem GTLF dem Großtanklöschfahrzeug rückten wir zu Einsätzen nach Ellmau und Hopfgarten aus sowie mit 7 Fahrzeugen zu einem Großbrand nach Schwoich aus. In Summe gesehen waren die Kameraden der Wörgler Wehr im letzten Jahr nicht weniger als 15.031 Stunden für die Feuerwehr tätig, darin enthalten sind alle Einsätze, Übungen, Schulungen und andere Tätigkeiten die im Rahmen der Feuerwehr anfallen.

Letztes Jahr verließ uns unser Gerätewart Peter Ladstätter und wechselte nach 20 Jahren dieses Amtes in die Privatwirtschaft, diesen Posten hab nun ich als Kommandant übernommen und bin somit angestellt von der Stadt. Hat sicherlich, gerade in der Funktion des Feuerwehrkommandanten einen Vorteil. Ein großer Dank gebührt Peter Ladstätter der dieses Amt immer hervorragend ausgeführt hat und heute noch den Bericht abliefern wird.

Aber auch die Situation Feuerwehrhaus wurde von Ungericht angesprochen. Jetzt ist es bereits fünf nach Zwölf, bei Regen geht das Dach der Garage ein und unter den Fahrzeugen bilden sich regelrechte Rinnsals. Ich hoffe dass uns die Bürgermeisterin über den neuesten Standpunkt informieren wird. Seit 1998 planen wir ein neues Feuerwehrhaus. Ich war bei den Besprechungen und Besichtigungen der beiden Vorschläge immer dabei gewesen und war auch immer für die Prüfung beider Standorte, altes Feuerwehrhaus und Blaulichtzentrum hinter Lidl. So wie es jetzt ausschaut laut dem Bericht vom Architekten Fuchs ist unser jetziger Standort vorzuziehen und besser geeignet. Ich habe immer gesagt was bei diesen Bericht herauskommt dazu steh ich und es ist laut Architekten Fuchs der alte Standort vorzuziehen. Eines möchte ich aber sagen, einige meiner Kollegen und auch ich bin von politischen Mandataren (die Namen gebe ich nicht preis) „schwach“ angesprochen worden. So etwas macht man nicht und ich dulde dies in Hinkunft nicht mehr.

Der Kassabericht war erfreulich zumal das neu angeschaffte Fahrzeug, ein LAST II, mit einem Kaufpreis von 47.700.- Euro bis auf 17.200.- Euro die vom Land zugeschossen wurden, von der Kameradschaftskassa bezahlt wurde und Kommandant Ungericht dazu meinte: „Gott sei Dank, ganz arm sind wir nicht und etwas können wir uns schon leisten“.

Drei Jungmänner, Mario Ellmerer, Fabio Gwiggner und Johannes Hechenblaickner wurden angelobt und zum Feuerwehrmann befördert und erhielten die Pager ausgehändigt.

Hedi Wechner meinte eingangs in ihrer Rede die Feuerwehr ist laut dem Bericht des Kommandanten keine Feuerwehr mehr sondern eher eine Universalwehr. Im Oktober 2014 haben wir bei einer Sitzung beschlossen dass wir beide Varianten prüfen lassen und dies ist geschehen, den Bericht hab ich hier. Beide Berichte bekommt Kommandant Armin Ungericht mit der Bitte dass ihr euch i Ausschuss damit befasst und mir eine schriftlich eure Entscheidung mitteilt. Laut dem Bericht hat der alte Standort den Vorteil dass er bereits im Besitz der Stadt Wörgl ist und verkehrstechnisch besser geeignet ist als der Standort Lidl. Im Einsatzfall, so Architekt Fuchs. kann der Einkaufsverkehr von Lidl und Hofer behindert wirken. Die erhofften Synergieeffekte beim Blaulichtzentrum lassen sich nur schwer nachvollziehen da die Erreichbarkeit der Räumlichkeiten ungünstig angeordnet sind und nur mit sehr langen Wegen erreichbar sind, zudem sind die jeweiligen Gebäude zu groß und in sich als autarke Einrichtungen zu sehen. Für das Blaulichtzentrum spricht die Tatsache dass kein Ersatz während der Bauphase für die Feuerwehr gesucht werden muss. Im direkten Vergleich der fertig gestellten Objekte spricht Einiges für die Beibehaltung des Grundstückes in der Michael Pacher Straße, die Umsetzung scheint hier einfacher, die Verkehrsanbindung besser und die Projektentwicklung etwas flexibler da nicht auf die Bedürfnisse eines Projektpartners Rücksicht genommen werden muss. Ein neues Problem falls es zu keinen Blaulichtzentrum kommt und davon ist auszugehen, kommt auf das Rote Kreuz zu da die geforderte Kernzonenerweiterung von 200m² Lidl nur vom Land genehmigt wird beim Bau eines Blaulichtzentrums. Hier werden noch separate Verhandlungen zu tätigen sein, so Wechner.

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