WÖRGL: Hanni Hagleitner, die "Herrin" über 400 Engel

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(wma) Hanni Hagleitner, eine gebürtige Wörglerin, ist seit sieben Jahren eine Bewohnerin des Wörgler Seniorenheimes. Mit ihren 92 Jahren ist Hanni, wie sie von allen gerufen wird, trotzdem das es mit dem Gehen nicht mehr allzu gut geht, noch sehr am Alltagsleben des Heimes und der Welt interessiert. Dafür hab ich ja den Fernseher, meint Hanni.

Allerdings hat Hanni Hagleitner ein Hobby, eigentlich müßte man sagen eine Leidenschaft die ihr viel Halt und auch Kraft gibt. Sie ist "Herrin" über 400 Engel. Engel aus Stoff, aus Keramik, wunderbar geschnitzte aus Holz die teilweise aus allen Herren Ländern sind. So hat sie Engel aus Assisi, Venedig aber auch aus Israel. Sie selbst war noch mit 85 Jahren mit einer Freundin in Israel, ein Erlebnis das sie nicht missen möchte, und nahm dabei selbstverständlich auch einen Engel mit.

Die Engel, sagt sie, geben mit Kraft, Kraft damit ich den Tag gut überstehe. Hanni ist eine sehr gläubige Frau und der Besuch der hauseigenen Kapelle gehört genau so zur Selbstverständlichkeit jeden Tag wie in der Früh ein Gebet und das Zwiegespräch mit einigen Engeln. Wobei sie den Engeln ihr bescheidenen Wünsche genau so mitteilt, wie das sie auch zu dem einen oder anderen Engel sagt: "Tu das oder du machst heute das!"

Bereits in ihrer Kindheit waren ihr Engel immer wichtig, angefangen vom Schutzengel an dem sie als Kind genau so glaubte wie heute in ihren betagten Jahren. Eine Sucht wurde das Engel sammeln als ich so an die 100 Engel hatte. Eigentlich wollte ich aufhören aber das ging nicht mehr und so hab ich heute über 400 Engel die zum ersten Advent in meinem Zimmer überall aufgestellt werden. Auch sonst schmück ich mein Zimmer weihnachtlich, besser gesagt mit wird dabei schon viel geholfen von Bekannten und auch vom Pflegepersonal das ich hier wunderbar finde, da ich ja selbst nicht mehr sich richtig auf der Höhe bin. Einen Teil Engel hab ich in einem Glasschrank im Zimmer, die bleiben das ganze Jahr da, denn ohne Engel geht's einfach nicht, ich brauch sie halt. Die anderen Engel werden zu Maria Lichtmeß wieder weg geräumt, teilweise eingepackt das nichts passiert und bei einer Bekannten aufbewahrt. Am meisten freu mich wenn ich die Krippe von meinem Enkel Sepp aufstelle, eine echte geschnitzte Krippe. Leider hat Sepp dann die nächsten Weihnachten nicht mehr erlebt. So hab ich wohl das schönste Andenken von ihm. Beim Aufstellen der Krippe geh ich aber nach dem richtigen Ritual vor. Bei mir sind jetzt in der Krippe noch keine heilige Familie zu sehen und schon gar nicht das Christuskind. Alles zu seiner Zeit, meint Hanni Hagleitner und rückt einige Engel zurecht die anscheinend etwas zu schief gestanden sind.

Wünsche hab ich eigentlich keine mehr. Nur einen, an meinen Herrgott, das er mir meinen Glauben, mein Gebet und meine Engel läßt.

Wo: Seniorenheim, Fritz-Atzl-Straße, 6300 Wörgl auf Karte anzeigen
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