Wahl
Entlassene Wörgler Belegschaftsvertreterin erreicht 73 Prozent

Biljana Vrzogic konnte bei den jüngsten Wahlen 73 Prozent der Stimmen verzeichnen.  | Foto: Halbwirth
4Bilder
  • Biljana Vrzogic konnte bei den jüngsten Wahlen 73 Prozent der Stimmen verzeichnen.
  • Foto: Halbwirth
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Die Wahlen für die Personalvertretung in Wörgl am 23. und 24. November bringen den Wahlsieg für die entlassene Belegschaftsvertreterin Biljana Vrzogic. 

WÖRGL. Die Wahlen für die Personalvertretung in Wörgl sind geschlagen. Am 23. und 24. November gingen diese in der Stadtgemeinde Wörgl über die Bühne. Nun steht fest, dass Biljana Vrzogic hohen Zuspruch seitens der Belegschaft erreichen konnte und als Wahlsiegerin hervorgeht.

73 Prozent für Team um Vrzogic

Beinahe 73 Prozent der rund 380 Beschäftigten der Stadt Wörgl stimmten bei der Zentralpersonalvertretungswahl für die Liste der Vorsitzenden Biljana Vrzogic. Das bei einer
und einer Wahlbeteiligung von rund 81 Prozent. Sechs der acht Mandate gehen an das Team rund um Biljana Vrzogic.
Die Wahlen hatten hohe Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, nachdem der ÖGB am 20. November eine Protestaktion vor dem Wörgler Stadtamt veranstaltete, um zu verdeutlichen, dass die ZPV Biljana Vrzogic nach wie vor zur Wahl steht.

Der ÖGB protestierte am 20. November vor dem Wörgler Stadtamt. | Foto: Nimpf
  • Der ÖGB protestierte am 20. November vor dem Wörgler Stadtamt.
  • Foto: Nimpf
  • hochgeladen von Christiane Nimpf

Seit Monaten ein Streit

Hintergrund ist jener, dass es schon seit Monaten zu Auseinandersetzungen zwischen Wörgls Bürgermeister Michael Riedhart und der Zentralpersonalvertretungsvorsitzenden kommt. Vrzogic wurde entlassen, weil sie sich laut Riedhart unrechtmäßigen Zugriff zu Pflegeberichten verschafft und so gegen den Datenschutz verstoßen habe. Laut ÖGB Tirol behalte die Stadt Wörgl den Lohn der Personalvertreterin im Anschluss mit fadenscheinigen Argumenten zurück. 
Der ÖGB Tirol pocht nun nach der Wahl darauf, dass Riedhart die Entlassung von Vrzogic zurücknehmen und der Belegschaftsvertreterin ihr ausstehendes Gehalt auszahlen müsse. Die Entlassung sei "ohnehin klar rechtswidrig".

ÖGB sieht Riedhart am Zug

"Ich freue mich, dass die Beschäftigten unserer mutigen Personalvertreterin so deutlich den Rücken gestärkt hat. Das Klima der Angst und Einschüchterung muss jetzt endlich ein Ende haben. Personalvertretungswahlen sind ein demokratisches Grundrecht, das auch von Bürgermeister Michael Riedhart akzeptiert werden muss“,

erklärt Verena Steinlechner-Graziadei, Vorsitzende der zuständigen "younion _ Die Daseinsgewerkschaft".
Auch Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth sieht den Bürgermeister am Zug:

„Das Signal der Mitarbeiter:innen an den Bürgermeister ist klar: Es ist an der Zeit, dass er an den Verhandlungstisch zurückkehrt und auch im Sinne der Stadtgemeinde konstruktiv mit der Zentralpersonalvertretung zusammen arbeitet. Ein Bürgermeister sollte Brücken bauen und keine Gräben schaufeln“,

so Wohlgemuth. Er betont weiters die Gesprächsbereitschaft vonseiten der Gewerkschaft: „Unsere Hand ist ausgestreckt- jetzt liegt es am Bürgermeister, das Vertrauen wieder aufzubauen und im Sinne der Stadt und der Beschäftigten für eine konstruktive Zusammenarbeit zu sorgen“. 

Vrzogic: Noch viel zu tun

„Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen sehr, sehr herzlich für ihren so deutlichen Rückhalt bedanken! Ich werde auch weiterhin gemeinsam mit meinem Team alles daransetzen, ihre Anliegen bestmöglich zu vertreten. Das Wahlergebnis gibt uns dafür den nötigen Rückhalt. Es gibt noch viel zu tun – das werden wir jetzt zusammen angehen“, so Biljana Vrzogic nach der Wahl.

Riedhart äußert sich zum Wahlergebnis

Zur Wahl angetreten sind zwei Listen. Das Team von Biljana Vrzogic wurde mit rund 70 Prozent gewählt, das Team rund um Christina Geisler erhielt als Gegenkandidatin rund 30 Prozent der Stimmen. Mit diesem Ergebnis werden aber beide Listen in der zukünftigen Personalvertretung vertreten sein.

"Ich habe mich in die Personalvertretungswahlen nicht eingemischt, auch wenn manch einer dies so medial dargestellt hat. Ich gratuliere den neuen Vertreterinnen und Vertretern zur Wahl. Ob sich die Art der Kommunikation von Seiten Frau Vrzogic ändert weiß ich nicht. Der ÖGD hat unsere letzte Einladung kurzfristig abgesagt und keine weitere Gesprächspartnerschaft signalisiert. Sollte es dem ÖGB wirklich um einen neuen Stil der Kommunikation gehen und nicht um politisches Kleingeld, warte ich auf deren Terminanfrage",

erklärt Bürgermeister Riedhart.

Weitere Beiträge aus und rund um Wörgl findest du hier.
Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren:

ÖGB protestiert mit ZPV vor dem Wörgler Stadtamt
Streit in Wörgler Stadtamt wird wohl vor Gericht enden
Wörgler Gemeinderatssitzung durch Protest unterbrochen
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.