Energiekrise
Kufsteiner Gemeinderat setzt auf Sparen, Notstrom und PV

Der Kufsteiner Gemeinderat stimmte für die Anschaffung von drei Notstromaggregaten und will im Auge der Energiekrise eine Energiestrategie für die Stadt umsetzen.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Drei "Leuchttürme" der Notstromversorgung werden in der Stadt Kufstein präventiv eingerichtet. Gemeinderat ist auch für eingebrachte Krisen-Energiestrategie für die Stadt. 

KUFSTEIN. Photovoltaik-Anlagen, Notstromversorgung und eine Energiestrategie – die Stadt Kufstein beschäftigt sich derzeit mit dem Thema Energie und setzt punktuelle Maßnahmen im Auge der aktuellen Krise. So hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch, den 28. September gleich in mehreren Tagesordnungspunkten dem Thema gewidmet. 
Thimo Fiesel (Grüne) brachte einen von mehreren Parteien gemeinsam  forcierten Dringlichkeitsantrag ein. Hintergrund des Antrags war ein "Energie-Roundtable" vom 8. August, zu dem alle Fraktionen eingeladen waren, wie Fiesel erklärte. Laut dem letztendlich mit zwei Gegenstimmen angenommenen Dringlichkeitsantrag will Kufstein eine kurzfristige und langfristige Energiestrategie verfolgen, um die Energieversorgung für die Zukunft zu sichern. 

Thimo Fiesel (Grüne) brachte einen von mehreren Parteien gemeinsam forcierten Dringlichkeitsantrag ein.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Kritik an Sparen bei Wirtschaft

Zu den kurzfristigen Maßnahmen zählt das Energiesparen. Dass die Stadt dabei den intensiven Kontakt zu lokalen Wirtschaftstreibenden suchen will, stieß auf Ablehnung bei den beiden Gemeinderäten Clemens Stoll und Lukas Blunder (freie Mandatare, ehemals MFG). Sie kritisierten diesen Teil des Antrags. Es müsse jeder Wirtschaftstreibende selbst wissen, wie viel Strom er brauche und einsparen könne. "Es ist selbstverständlich für jeden und auch jeden Wirtschaftstreibenden in einer liberalen Geschäftsform (...), dass sie ganz genau selber wissen, wann sie Energie sparen wollen, können, sollen und dürfen. Da brauchen wir sicher keine Grünen, die da weiterhin belehren", so Blunder. 
"Da geht es eher darum, aufklärend zu wirken", erklärte Fiesel. Man wolle dank der gemeinsam mit den Experten der FH Kufstein und den Stadtwerken ausgearbeiteten Energiesparkampagne, Wirtschaftstreibenden unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung stellen. 

"Es ist selbstverständlich für jeden und auch jeden Wirtschaftstreibenden in einer liberalen Geschäftsform (...), dass sie ganz genau selber wissen, wann sie Energie sparen wollen, können, sollen und dürfen", so Lukas Blunder (freier Mandatar, ehemals MFG).  | Foto: Barbara Fluckinger
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Mehr Eigenenergie und Photovoltaik

Aber auch langfristig geht es um die Frage, wie Kufstein mehr Eigenenergie erzeugen kann. Das will man vor allem über Photovoltaik-Anlagen auf Kufsteiner Dächern erreichen. Aber auch weitere Energie-Potenziale, wie Tiefenwasser oder Ausbau der Fernwärme, Biogas oder Micro-Netze, sollen in Kufstein vorangetrieben werden. Hier will man mit den Stadtwerken eine konkrete Strategie entwickeln. 
Was Photovoltaik betrifft, so werden dank der früheren Verfügbarkeit von PV-Paneelen und wegen der Dringlichkeit folgende fünf kommunalen Gebäude anstatt im Jahr 2023 nun sobald wie möglich mit PV-Anlagen ausgestattet: Kindergarten Zell, Kindergarten Sparchen I, Hechtsee-Restaurant, Volksschule Zell und die Landesmusikschule. 

Drei "Leuchttürme" für Kufstein

Als Maßnahme bereits im jüngsten Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde auch die Herstellung einer Notstromversorgung für das Wohnheim Kufstein Zell, das Wohnheim Innpark und die Sportarena Kufstein. Für insgesamt rund 184.000 Euro sollen die drei Gebäude mit Notstromaggregaten ausgestattet werden und im Blackout-Fall als "Leuchttürme" und Anlaufstelle der Bevölkerung zur Verfügung stehen. 
Man wolle grundsätzlich in einer Strategie im Notfall bzw. Blackout so aufteilen, "dass diejenigen, die ein Problem in guten Zeiten lösen,  das Problem auch in schlechten Zeiten lösen", erklärte Bgm. Martin Krumschnabel im Rahmen der Sitzung. Diesem Leitsatz folgend, sollten sich gewisse Unternehmen (wie eine Apotheke oder ein Lebensmittelhändler) demnach überlegen, wie sie trotz Blackout den Betrieb "weiterführen" können. "Sonst wird das eine Gemeinde nicht schaffen", so Krumschnabel. 

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