Politik
Wörgler Schlagabtausch rund um mögliches neues Regionalbad

Der Wörgler SR Thomas Embacher bezeichnet GR Gabi Madersbacher als "Trojanisches Pferd im Kampf gegen das Tiroler Bädersterben".  | Foto: Ringler
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Stadtrat Thomas Embacher ortet in Gemeinderätin Gabi Madersbacher ein "Trojanisches Pferd". Madersbacher kontert: Embacher versuche, "Unwahrheiten zu verbreiten".

WÖRGL. Egal ob auf Social Media Plattformen oder im medialen Streitgespräch – das Wörgler Regionalbad sorgt für Diskussionen. Wörgls Sportreferent, Stadtrat Thomas Embacher, polterte nun in einer Presseaussendung gegen Gemeinderätin Gabi Madersbacher. Diese sei ein "Trojanisches Pferd im Kampf gegen das Tiroler Bädersterben", so Embacher.

Kritik nach Demo-Teilnahme

Auslöser war dabei deren Teilnahme von Madersbacher an einer Bäderdemo am Landhausplatz in Innsbruck. Der Sportreferent übte Kritik, verwies auf die Wörgler Gemeinderatsitzung vom April 2021 und zitiert Madersbacher: "Ich kann den Wörglern nicht zumuten, dass sie bis 2040 für ein Regionalbad bezahlen, man müsse die Reißleine ziehen". Mit diesen Worten habe GRin Gabi Madersbacher "dem Wave den letzten Dolchstoss" versetzt, so Embacher. Er betont, dass damals der Wille der Bevölkerung, die sich bei einer Volksbefragung mit nahezu siebzig Prozent für den Erhalt des Waves ausgesprochen hatte, unberücksichtigt gelassen worden sei. 

"Scheinheiligkeit" und "Trojanisches Pferd"

"Dass jetzt die selbe Gabi Madersbacher, mittlerweile als Mitglied der Liste Fritz, bei einer Demonstration gegen das Bädersterben in vorderster Reihe steht, ist an Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten",

so Embacher. Madersbacher habe "tatenlos zugeschaut", wie die damalige Bürgermeister Hedi Wechner "aus einem bestehenden Wörgler Bad in unserer Region eine Ruine gemacht hat", betont Embacher. 
Er wirft Madersbacher vor, dass sich mit ihrem Parteiwechsel hin zur Liste Fritz auch ihr Gedankengut verändert habe. "Im Kampf gegen das Bädersterben findet die Liste Fritz in mir als Sportstadtrat einen ehrlichen Verbündeten. Es soll denen allerdings bewusst sein, dass sie in diesem Kampf mit Frau Madersbacher keine Mitstreiterin sondern eher ein Trojanisches Pferd ins Boot geholt haben", so Embacher abschließend.

Embacher versuche, "über politisch Andersdenkende Unwahrheiten zu verbreiten", sagt GR Gabi Madersbacher.  | Foto: Fluckinger/BB Archiv
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Madersbacher: Sind "Unwahrheiten"

Gabi Madersbacher kontert indes und verweist auf die Anwesenheit bei der Bäderdemo:

"Leider haben es Herr Embacher wie auch viele seiner schwarztürkisen Parteikollegen nicht für notwendig erachtet, mit ihrer Anwesenheit Überparteilichkeit zu beweisen und damit mehr Druck (vor allem aus den eigenen Reihen) auf die Entscheidungsträger im Landhaus auszuüben, die Bäder in Tirol finanziell und ideell zu unterstützen."

Embacher versuche, "über politisch Andersdenkende Unwahrheiten zu verbreiten". Madersbacher steht nach wie vor zu ihrer damaligen Entscheidung gegen eine Erhaltung des Wave. Eine Schließung sei zum damaligen Zeitpunkt alternativlos gewesen. Die anstehende Sanierung wäre damals mit mindestens 18 Millionen Euro veranschlagt gewesen, betont Madersbacher. "Inklusive laufender Rückzahlungen für das Erlebnisbad wäre die Stadtgemeinde Wörgl auf einen finanziellen Kollaps zugesteuert", sagt die Gemeinderätin. 
Dass sie damals "tatenlos" einem Verfall des Waves zugeschaut habe, sei "Schwachsinn". Für den Betrieb und Erhalt sei ein Geschäftsführer zuständig und verantwortlich. 

Braucht einen Schulterschluss

Madersbacher betont, dass sich ihre politische Sichtweise nicht geändert habe. Sie sei zudem damals als „Parteifreie“ dem Ruf von Hedi Wechner auf ihre Liste gefolgt. Was ein mögliches, neues Schwimmbad betrifft, so könne Wörgl ihrer Ansicht nach keinesfalls ein Regionalbad alleine verwirklichen. Dazu brauche es einen Schulterschluss mit Land, den Tourismusverbänden und den Umlandgemeinden.

"Ich bin für ein Schwimmbad in Wörgl, aber nicht um jeden Preis",

so Madersbacher. Nun sei der Bürgermeister am Zug, der nun dafür die notwendigen Voraussetzungen schaffen müsse. Es liege an ihm, "alle ins Boot zu holen", sagt Madersbacher abschließend. Bürgermeister Riedhart und sein Sportreferent Embacher seien "nicht gewillt, die Opposition im Gemeinderat miteinzubinden", was die Bäder-Planung betreffe. 

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