Jools Holland am 17.3.2023 in Kufstein

Gastspiel der Sonderklasse im Kufsteiner Kulturquartier

Der britische Pianist und TV-Moderator gab im Theatersaal des Kufsteiner Kulturquartiers ein Konzert der Sonderklasse.

Bereits für 2022 hatte der Verein ‚Kufsteiner Kulturfabrik‘ ein exklusives Gastspiel auf der Festung geplant, was jedoch wie so Vieles der Pandemie zum Opfer fiel. Nun klappte es, dass der international bekannte Tausendsassa im Rahmen seiner Europa-Tour die Kufsteiner Kulturszene bereicherte.

Viele Kufsteiner haben wohl noch nie von ihm gehört, dabei ist der gebürtige Engländer alles Andere als ein Nobody. Der britische Pianist und Bandleader kam quasi mit dem Piano auf die Welt. Er hörte die ersten Klaviertöne bereits von seiner Mutter. Seine erste Platte kam 1978 auf den Markt und bis heute hat er über 30 Alben veröffentlicht, darunter gemeinsame Projekte mit Tom Jones, Marc Almond und José Feliciano. Seine Art Boogie Woogie zu spielen, seine Eigenkompositionen und das Talent machten ihn bekannt und sehr beliebt vor allem in seinem Heimatland. Seit 1992 präsentiert er die BBC TV-Sendung ‚Later with Jools Holland‘, in der er neben vielen bekannten Stars auch neue Künstler verschiedener Musikrichtungen vorstellt und zusammen mit ihnen spielt. 2003 wurde er für seine Verdienste von der Queen zum ‚Officer Of The British Empire‘ ernannt.

Zu Jools aktuellem Ensemble gehört instrumentalisch neben seinem Piano nur der Schlagzeuger George Latham (ehemals bei der britischen Band Klaxons).
Bei jenen Songs, die er selbst singt, begleiten ihn Louise Marshall und Sumudu Jayatilaka. Beide Sängerinnen haben auch eigene Lead-Parts wozu Jools lediglich begleitet. Und Ruby Turner, die ‚Queen of Boogie Woogie‘, gab ebenfalls ein paar Songs zum Besten.
Ruby Turner, geboren in Jamaika und aufgewachsen in England, begann ihre musikalische Karriere in den 80ern bei Alexis Korner und hat im Laufe der Jahre mit vielen bekannten Stars, unter anderen Steve Winwood und Mick Jagger, gesungen. Bereits 1986 erschien ihr Debütalbum und in den folgenden Jahrzehnten weitere CDs. Auch als Schauspielerin ist sie in einigen Filmen und Fernsehserien zu sehen.
Louise Marshall arbeitet ebenfalls schon seit vielen Jahren mit Jools zusammen und sang auf einigen seiner Alben sowie mit dem BBC-Orchester. Weiters war sie auch mit Roxy Music und David Gilmour auf Tour.
Sumudu Jayatilaka ist eine oft gebuchte Session-Sängerin unter anderem in den ‚Abbey Road‘-Studios und ist auf vielen Film-Soundtracks zu hören. Sie sang bereits mit Dionne Warwick und Van Morrison und hatte 2010 ihr selbstkomponiertes Debüt-Album präsentiert.

Das Publikum, das augenscheinlich vorwiegend aus den umliegenden Gemeinden sowie aus dem benachbarten Bayern kam, genoss sichtlich die beschwingten Rhythmen, die teils sanften Töne sowie das hervorragende Fingerspiel des Klaviervirtuosen und die wunderbaren Stimmen der klasse Sängerinnen. Die inklusive Zugabe fast 2 Stunden dauernde Show ohne Pause ist jedenfalls sehr zu empfehlen.
Spontan Interessierte haben noch eine Chance das Ensemble die nächsten Tage in der Nähe zu sehen: in München, Linz und Wien bevor es weitergeht mit seinem vollen Orchester in Holland, Großbritannien und Irland.

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Jools Holland
Ruby Turner
Louise Clare Marshall
Sumudu Jayatilaka
George Latham