Weihnachts-Sportgespräch
Das schwerste Jahr für Trainer Denis Husic

Offene Worte und persönliche Fußball-Meinung von Denis Husic beim Weihnacht-Sportgespräch von FCK Trainer Denis Husic. | Foto: Schwaighofer
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  • Offene Worte und persönliche Fußball-Meinung von Denis Husic beim Weihnacht-Sportgespräch von FCK Trainer Denis Husic.
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KUFSTEIN. Der Trainer des FC Kufstein Denis Husic stellte sich bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr einem BEZIRKSBLAETTER-Sportgespräch. Bei seinem Erstgespräch war er noch Trainer des SV Wörgl und gab dort frühzeitig seinen Wechsel zu seinem Heimatverein FC Kufstein bekannt.
"2022 war mein bisher schwerstes Trainerjahr", so Husic zu Gesprächsbeginn, der in Wörgl den Verein erfolgreich von der Gebietsliga bis hinauf in die Regionalliga geführt hatte.
"Besonders intensiv war die Zeit des ersten Halbjahres, da ich das Saisonende mit dem SV Wörgl ordnungsgemäß abschließen, aber zeitgleich die richtigen Weichen für meinen neuen Verein stellen wollte, vor allem für die Kufsteiner Amateure, die tief im Abstiegskampf steckten", so der FCK-Trainer, für den die Landesliga Ost, in der das vom Verein auf FCK Juniors umgetaufte Amateurteam spielt, die unterste und wichtigste Leistungsspielklasse darstellt.

Das BB-Sportgespräch

Denis Husic:

"Zwei SV-Wörgl-Spieler wollten mich zudem im Februar 2022 frühzeitig nicht mehr beim SV Wörgl im Traineramt sehen. Da glaubst du zuerst du stehst im Regen. Das hatte ich aber schnell bzw. noch am gleichen Abend wieder im Griff."

Husic spricht in weiterer Folge von turbulenten letzten sechs Monaten beim SV Wörgl und davon, dass sich die Trainingsmonate ab Sommer 2022 beim FC Kufstein aufgrund konstruktiver Arbeitsaufteilung des Präsidiums, im Vorstand und im sportlichen Bereich, um vieles besser anfühlten.

Denis Husic - "...da glaubst du im Regen zu stehen..." | Foto: Schwaighofer
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BB-Sportredaktion: Wörgl war aber für dich im Gesamten gesehen doch in Ordnung oder?

Denis Husic:

"Eigentlich wollte ich nach meiner Wörgler Trainerzeit eine Pause machen. Vor allem wollte ich mich mehr um meinen Sohn kümmern, der ja im U15-Team von 1860 München spielt. Auch meine Frau wollte ich durch die Trainerpause in Sachen Trainingsfahrten, Spielbegleitung und ähnlichem mehr entlasten. Es kam dann aber alles ganz anders. Aber um deine Frage zu beantworten, noch einmal zurück zum SV Wörgl, mit dem wir wirklich schöne Erfolge feierten. Das Wörgler Arbeits- und Führungsteam besteht nur aus einem kleinen Personenkreis. Da war ich beinahe ein alleiniger Verantwortlicher für alles (lacht), ich habe die Waschmaschine repariert, habe mit der Schneefräse Trainingsflächen freigelegt und vieles mehr."

BB-Sportredaktion: Wenn man diese Handwerkerarbeiten auch nicht so wahrgenommen hat, so wird der jahrelange Wörgler Vereinserfolg doch unmittelbar mit deinem Namen verbunden.

Denis Husic:

"Die 13 Trainerjahre waren wirklich erfolgreich, aber auch intensiv. Irgendwann muss dann da verständlicherweise die Luft raus, und das trifft bei mir teilweise beim Spiel am Spielfeldrand zu. Da die Fans und Leute im Stadion meine Emotionen wahrnehmen, stellt man mich als einen ,überharten Hund‘ hin. Das bin ich aber nicht. Meine Ansprache an die Spieler ist im Spiel eine völlig andere als bei Besprechungen und im Training. Bei jedem Training lernen wir, auch ich – das Spiel ist die Zeit der Umsetzung und dann sollte und muss es schon klappen. Das ist harte Arbeit, für die Spieler und für den Trainer."

Denis Husic die Ansprache an die Spieler ist im Spiel anders als wie im Training. | Foto: Schwaighofer
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BB-Sportredaktion: Damit schaffen wir den Übergang in die zweite Jahreshälfte. Wie ist diese harte bzw. deine Arbeit in Kufstein angekommen?

Denis Husic:

"Das war eine große Umstellung für alle, für die Vereinsführung, für die Spieler und für mich. Das war nicht problemlos, es war herausfordernd für alle. Das FCK-Spiel in der Regionalliga wollte ich so wie in Wörgl mit einem hohen Pressing gestalten. Das funktionierte aber nicht und einige Spieler hatten damit arge Probleme, was heutzutage mit technischen Hilfsmitteln alles beweisbar ist. Im ganzen Team mussten wir eine Umstellung vornehmen. Dass es dann im Herbst so gut funktionierte, ist sehr erfreulich."

BB-Sportredaktion: Welche Umstellungen waren da erforderlich?

Denis Husic:

"Wir stellten vom Angriff, hohes Pressing, auf Verteidigung, schnelles Umschaltspiel, um. Es war im Herbst erfolgreich und im Frühjahr wollen wir mit dabei sein an der Tabellenspitze, genauso wie in der im Herbst beginnenden Regionalliga West. Bevor du aber zur Frage der 2. Bundesliga kommst, sage ich es gleich vorweg. Die derzeitige Entscheidung des Nichtaufstieges des Vereins trage ich voll mit. Sie ist wichtig für die Zukunft des ganzen Clubs, auch zum Aufbau einer nach außen hin und für die Öffentlichkeit glaubhaften Vereinsphilosophie. Vor allem im Präsidium – Einwaller, Bulut und Kogler – wird viel und hart daran gearbeitet."

Denis Husic - penible Trainingsarbeit, der Weg zum Erfolg. | Foto: Schwaighofer
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BB-Sportredaktion: Damit kommen wir zum Blick auf das Frühjahr 2023. Gibt es Veränderungen im Spielerkader?

Denis Husic:

„Veränderungen wird es in beiden Kufsteiner Kampfmannschaften geben. Die Verpflichtung des Wörgler Kapitäns Manuel Treichl ist bereits fix. Auf weite Sicht gesehen, sollten wir für beide Teams ein gemeinsames Ziel ausrichten. Ein Regionalliga-Team muss mit einem hohen Pressing genauso zurechtkommen wie mit dem schnellen Umschaltspiel – und daran arbeiten wir, am Regionalliga-Team genauso wie an dessen Unterbau in der für mich sehr wichtigen Landesliga Ost. Mit diesem Blick in die Zukunft habe ich da schon noch den einen oder anderen Spieler im Blickfeld.“

BB-Sportredaktion: Wollen wir diesen interessanten Rückblick mit dem Blick in die Zukunft beenden?

Denis Husic:
"Ja, sehr gerne. Ich möchte aber allen Lesern noch ein friedliches Fest zum Jahresabschluss und alles Gute für das kommende Jahr 2023 wünschen."

Das Gespräch führte: Friedl Schwaighofer

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