Würdige Finalisten: Kufstein Meister – Kundl Vizemeister

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KUNDL (sch). Kundl wollte es im dritten Spiel wissen und spielte um die letzte Meisterschafts-Chance der Spielsaison 2011/12. Dementsprechend gingen sie zu Werke und überraschten mit einer Kampflinie (Margreiter, Haas, Haid), die gerade in der Anfangsphase ihre Wirkung bei den Kufsteinern hinterließ. Die Kundler Mannschaft meist im Spieldrittel des Gegners und das erfolgreich. Nach zehn Spielminuten führten die Hausherren mit 2:0 Toren und niemand konnte sich eigentlich vorstellen, dass heute die Kufsteiner als Sieger vom Platz gehen würden. Nicht weil Kufstein so schlecht war – ganz im Gegenteil. Am vergangenen Dienstag lebte das Spiel von den zahlreichen Toren. Am dritten Finalabend zeigten beide Mannschaften auf eine andere Art und Weise wie toll, aggressiv und vor allem wie dynamisch Eliteliga-Eishockeysport sein kann. In den letzten Minuten des ersten Spielabschnitts hatte Kufstein Überzahlspiel und nützte dies prompt zum Anschlusstreffer. Dementsprechend aggressiv kamen die Kundler in den zweiten Spielabschnitt zurück. Es schien als würde der Kufsteiner „Drachen“ erdrückt werden. Doch die Ausbeute der hundert prozentigen Möglichkeiten, die eigentlich für ein gesamtes Spiel gereicht hätten, wurden nicht genützt. Als dann einmal Torhüter Luchner das Nachsehen hatte, rettete der Pfosten des Torgehäuses einen weiteren Erfolg der Kundlerr. Ganz anders Kufstein – die junge Mannschaft lauerte auf den entscheidenden Konter, der tatsächlich zum 2:2 Spielendstand im zweiten Drittel führte. Doch entschieden war zu diesem Zeitpunkt überhaupt nichts und Wetten hätte man für beide Teams annehmen können, so spannend ging es auf dem Eis zu. Das Kämpferherz hatten an diesem Freitagabend beide Mannschaften am rechten Fleck und es bot sich den Zuschauern ein wahrer Eishockeykrimi der nur von Anwesenden Fans beschrieben werden kann. Der Feuer speiende Drache aus der Bezirksstadt schlug dann innerhalb von drei Minuten unerbittlich zu. Die Krokodile hatten sich schon vorher an Torhüter Luchner und Co. ihre Zähne ausgebissen. Waren nach der 2:0 Führung plötzlich am Ende des letzten Drittels in Rückstand und das gleich mit drei Treffern. Der Wille des Siegens war aus dem Kundler Spiel. Die Hausherren nahmen in würdiger und sportlicher Form den Vizemeistertitel entgegen – erwiesen sich als großer und fairer Verlierer. Bei den Kufsteinern ging im Anschluss der Siegerehrung richtig die Post ab. Doch einer blieb in seiner Art und Weise sehr ruhig. Der Tscheche Jaroslav Korbela sagte mit leiser Stimme vor dem Kabineneingang: „ Es ist mein erster Titel – einmal Vizemeister mit Silz - und jetzt Meister“. Seine Augen glänzten und sagten aber noch viel mehr aus, sie sprachen wohl auch für das gesamte Team. Für ein Team das das gesamte Eishockey-Unterhaus als Tabellenletzter des Grunddurchganges mit dem Titelgewinn 2011/12 voll überraschte.

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