Bildungswoche
Holzbaumeister treffen sich zum 52. Mal in Alpbach
Die Bildungswoche der Holzbau- und Zimmermeister startete in Alpbach bei der Eröffnung mit einem Ausblick in die Wirtschaftslage im Jahr 2023 und einem Einblick in die Folgen des Ukrainekriegs.
ALPBACH. Es ist das 52. Mal, dass die Bildungswoche der österreichischen Holzbau- und Zimmermeister in Alpbach stattfindet. Zwei Jahre der Pause liegen hinter dem sonst alljährlich stattfindenden Treffen der Branche, die nun vom Montag, den 16. bis Freitag, den 20. Jänner im und rund ums Congress Zentrum Alpbach gemeinsam "netzwerkt". Auf dem Programm steht ein geselliger Austausch mit Partnern, Lieferanten und Kollegen, vorwiegend geht es dabei vor allem um die neuesten Branchentrends und Fortbildungen.
Zum Auftakt begrüßte Simon Kathrein, Landesinnungsmeister für Holzbau, die Anwesenden im Congress Centrum und nahm im Zuge seiner Grußworte die offizielle Eröffnung der Bildungswoche vor.
"Die Vorfreude auf diesen Tag, auf diese Woche, war nicht nur bei mir sondern beim gesamten Organisationsteam noch nie so groß",
erklärte Kathrein. Materialver- und -besorgung seien in der jüngsten Vergangenheit teilweise zur richtigen Herausfordurung geworden. Für den Holzbau liegen aber auch die Preisentwicklungen der Energiekosten, der Fachkräftemangel sowie der Klimawandel als brennende Themen auf dem Tisch, betonte Kathrein. Dennoch: "Ich bin überzeugt, dass die Entwicklungen der letzten Zeit durchaus doch großes Potenzial für den Holzbau eröffnen", so Kathrein, der dabei unter anderem auf den ökologischen Baustoff Holz als CO2-Speicher und die innovativen heimischen Holzbaubetriebe verwies.
Erster Vortrag über Wirtschaftslage
Einen Blick in die Glaskugel wagte danach Stefan Garbislander (WK Tirol, Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik, Innovation und Nachhaltigkeit), der in im ersten Vortrag der Bildungswoche einen wirtschaftlichen Ausblick auf das Jahr 2023 machte. Er zeigte dabei auf, dass in den vergangenen 15 Jahren eine Krise die nächste ablöste, wie die Finanzkrise 2008 oder die Eurokrise in den 2010er Jahren.
Seit dem Jahresende 2022 beobachte man einen Einbruch der wirtschaftlichen Dynamik. Man gehe aktuell zudem davon aus, dass der Tourismus und die Freizeitwirtschaft 2023 die wachstumsstärkste Branche sein werde. Sein Resümee:
"Für 2023 können wir mit einem blauen Auge bzw. einer schwarzen Null wegkommen",
so Garbislander. Die Zeichen stehen auf einer Stagnation, es sei aber keine Rezession zu erwarten. Als Herausforderung nennt er vor allem die Decarbonisierung.
Folgen des Ukrainekrieges
Die Holzbranche wagte zu Beginn der Bildungswoche auch gleich einen Blick über den Tellerrand hinaus. So sprach der Russlandexperte Gerhard Mangott in seinem Vortrag "Der Ukrainekrieg, Sanktionen und geopolitische Implikationen" über die Folgen des Ukrainekriegs. Die Sanktionen und geopolitischen Folgen haben weitreichende gesamtwirtschaftliche Auswirkungen, die auch die Österreichische Wirtschaft und Holzbranche betreffen.
Mangott bezeichnete dabei Europa als den größten Verlierer des Krieges. Jenes Konzept, nach welchem eine stärkere wirtschaftliche Verflechtung mit Russland das Land "westlicher" machen würde, gilt dieser Tage nicht mehr. Die USA sind laut dem Russlandexperten indes die geopolitischen Gewinner. Voraussagen bezüglich des Kriegsverlaufs zu machen, sei jedoch schwierig. "Der Krieg wird uns jedenfalls noch lange begleiten, sicherlich noch dieses Jahr, vielleicht auch darüber hinaus und das ist vor allem für die Ukraine und für Europa eine Tragödie", so Mangott.
Was auf dem Programm steht
Neben zahlreichen Fachvorträgen erwarten die Besucher und Besucherinnen auch Ö3-Mikromann Tom Walek sowie der Bergsteiger und Fotograf Heinz Zak, deren Vorträge am Donnerstag über die Bühne gehen. Zum Abschluss findet heuer zudem erstmals am Freitag, 20. Jänner die 1. Holzbaumeister-Ski-WM statt.
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