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Sandoz in Kundl geht Weg als Pionier weiter

In Kundl hat der Pharmakonzern Sandoz vor kurzem seine neue Penicillin-Produktionsanlage eröffnet und liefert damit europäische Versorgungssicherheit.

KUNDL. Die Zeiten der Corona-Pandemie sind vorbei, dennoch werfen sie lange Schatten bis in die Gegenwart. Sie haben gezeigt, wie wichtig die medizinische Versorgungssicherheit in Europa ist. Dass man dazugelernt hat, zeigt der jüngste Zubau bei Sandoz in Kundl. Dort wurde kürzlich eine neue Penicillin-Produktion eröffnet. Damit verfügt Sandoz das einzig vollintegrierte Penicillin-Werk in Europa.
Dass Sandoz in Kundl zum antibiotischen Fels in der Brandung wird, ist dabei kein Zufall. Schon seit über 75 Jahren wird dort mit Penicillin eine der am längsten verwendeten Antibiotika-Formen hergestellt. Das soll auch in Zukunft so bleiben, wenn auch in ganz anderen Dimensionen. Sandoz hat in den letzten Jahren rund 200 Millionen Euro in die Stärkung der Penicillin-Produktion investiert. Dazu gehört auch die neue Penicillin-Produktion, die am 10. November in Kundl in Betrieb genommen wurde.

Kundl als letzter Penicillin-Pionier

Nun kann am Standort die Produktion von Antibiotika – vom Pilz bis hin zur Fertigverpackung sichergestellt werden. Zudem werden mit der neuen Produktionsstätte 60 weitere Arbeitsplätze geschaffen.

"Wir sind das einzig verbliebene vollintegrierte Penicillinwerk in Europa",

betont Peter Stenico, Country President stolz. Somit wird in Kundl der gesamte Vorgang abgeschlossen, vom Wirkstoff bis zur Tablette wird alles an einem Ort hergestellt. Das wiederum bedeutet, dass Penicillin-Herstellung in Europa kostendeckend möglich ist. Das sogar mit deutlich verbessertem ökologischen Fußabdruck. "Wir reduzieren den Stromverbrauch und den CO2-Ausstoß in diesem Prozess um 90 Prozent", betont Hannes Wörner, vorsitzender Geschäftsführer. Das bedeutet eine Ersparnis des Stroms im Ausmaß von rund 12.000 Haushalten.
Nachdem alles in Kundl hergestellt wird, werden künftig auch 300.000 Straßenkilometer pro Jahr eingespart, die vorher mit LKW zurückgelegt werden mussten. Weiters werden mit der neuen Penicillin-Produktion 150.000 Kubikmeter des Wasserbedarfs reduziert und 4.000 Tonnen Abfall eingespart.

Aus Engpässen gelernt

Dafür wurden 150 Millionen Euro investiert. Gelungen sind Investition und Umsetzung gemeinsam mit Land und Bund, die das Projekt unterstützten. 50 Millionen Euro wurden vom Land beigesteuert. Auch Bundeskanzler Karl Nehammer stattete Sandoz wenige Tage nach der feierlichen Eröffnung einen Besuch ab.

"Die Europäische Union hat aus der Corona-Krise und den damaligen Lieferengpässen gelernt. In einem Schulterschluss ist es gelungen, den Produktionsstandort Kundl nicht nur zu erhalten, sondern zu erweitern",

so Nehammer. Seitens des Bundes sei es notwendig, Rahmenbedingungen zu setzen, damit innovative Unternehmen bereit sind zu investieren und die Lücken in der Versorgungssicherheit, dort wo möglich, zu schließen. Das sei in Kundl gut gelungen. Nehammer zeigte sich dabei von der neuen Produktionsanlage beeindruckt.
Dem Ziel, die Versorgungssicherheit aus Europa zu wettbewerbsfähigen Kosten mit deutlich verbessertem ökologischen Fußabdruck zu sichern, ist man einen großen Schritt näher gekommen, dennoch gibt es immer Neues zu tun. Auch fürGenerika sollen nachhaltige Rahmenbedingungen geschaffen werden: „Kundl ist und bleibt der letzte Penicillin-Pionier in Europa. Jetzt ist es wichtig, darüber hinaus konkurrenzfähige Rahmenbedingungen für Generika zu entwickeln“, betonte Franziska Zehetmayr, Head Corporate Affairs bei Sandoz beim Besuch des Bundeskanzlers.

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