Bilanz
Unterberger blickt in Kufstein trotz Marktsituation auf Plus

Die vier Brüder Florian, Gerald, Dieter und Fritz jun. Unterberger konnten gemeinsam mit Geschäftsführer Josef Gruber (v.l.) in Kufstein auf eine positive Jahresbilanz 2021 blicken.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Trotz schwieriger Marktsituation zieht das Unternehmen für 2021 eine positive Bilanz im Automobilbereich. Dort beobachtet man beim Verkauf eine Verlagerung hin zu Gebrauchtwagen. Im Immobilienbereich will man auf Nachverdichtung setzen. 

KUFSTEIN. Dass sich der Automobilbereich in einer "spannenden Situation" befindet, ist eine Tatsache, der sich auch die Unterberger Gruppe mit Sitz in Kufstein stellen muss. 2021 war nichtsdestotrotz ein sehr erfolgreiches Jahr für die Firmengruppe.
"Wir haben in allen Bereichen sehr gute Ergebnisse erzielen können, trotz dieses angespannten Umfeldes", erklärt Geschäftsführer Josef Gruber beim Jahresbilanzgespräch der Unterberger Gruppe in Kufstein. Der Jahresumsatz lag 2021 insgesamt bei 421 Millionen Euro – davon 364 Millionen Euro im Bereich "Automobile". Zum Vergleich: 2020 konnte die Gruppe einen Umsatz von 377 Millionen Euro erzielen. 
Dass man trotz der schwierigen Umstände am Automobilmarkt gut durch die Krise gekommen ist, sei einer guten Kenntnis des Marktes zu verdanken, erklärt Gerald Unterberger, Geschäftsführender Gesellschafter Unterberger Automobile: 

"Wir verstehen den Markt und das ist unsere große Stärke",

so Unterberger. Jeder der Geschäftsführenden Gesellschafter sei operativ im Autogeschäft und "an der Front". 

"Wir verstehen den Markt und das ist unsere große Stärke", sagt Gerald Unterberger.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Zu wenig Neuwagen

Im Jahr 2022 ist der Automarkt in Österreich hinsichtlich der Zulassungen in den ersten Monaten um zwanzig Prozent eingebrochen – auch wegen der schwierigen Liefersituation. Die Unterberger Gruppe konnte ihren Umsatz im Vertrieb aber dennoch um 17 Prozent steigern. Dies vor allem weil man Gebraucht-, aber auch Neuwagen teurer verkauft hat – was wiederum an der derzeitigen, besonderen Marktsituation liegt. Eine solche habe es in den letzten zwanzig Jahren nie gegeben, erklärt Dieter Unterberger (Geschäftsführender Gesellschafter Unterberger Automobile). Weil auf dem Automobilmarkt nun viel weniger Neuwagen nachkommen, steigen viele Kunden beim Autokauf als Ersatz auf einen Gebrauchtwagen um. Im Sinne des Prinzips von Angebot und Nachfrage kommt es am Markt zu einer Preissteigerung. So wurden von Unterberger 2021 insgesamt 4.989 Gebrauchtwagen verkauft, sie stehen 4.167 verkauften Neuwagen gegenüber. 

"Denken komplett verändert" 

Man müsse sich letztendlich mit der Situation abfinden, erklärt Dieter Unterberger.

"Auch wir haben im Prinzip unser Denken komplett verändern müssen",

so Unterberger. Heute müsse man zuallererst darauf schauen, dass man überhaupt Ware zum Verkauf zur Verfügung habe. Hinzu kommen aber auch nach Abschluss eines Kaufvertrages immer Fragen hinsichtlich der Lieferzeit, bestehender Restriktionen oder Veränderungen in der Ausstattung eines Fahrzeuges – das betreffe die ganze Autobranche. 
Was geplante Investitionen betrifft, legt die Unterberger Gruppe einen Fokus auf die Werkstätten. Mitarbeiter-Aufenthaltsräume sollen wieder auf einen zeitgemäßen Standard gebracht werden. Die Gruppe setzt stark auf "Employer Branding". Von den 767 Mitarbeitern sind rund 130 Lehrlinge.

Die Unterberger Gruppe setzen stark auf Employer Branding. Geplant sind auch Investitionen in die Werkstätten und Mitarbeiter-Aufenthaltsräume.   | Foto: Barbara Fluckinger
  • Die Unterberger Gruppe setzen stark auf Employer Branding. Geplant sind auch Investitionen in die Werkstätten und Mitarbeiter-Aufenthaltsräume.
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Nachverdichtung im Immobilienbereich

Nicht weniger "spannend" ist für die Unterberger Gruppe der Immobilienbereich. Die Nachfrage ist zwar im Gewerbe- und Wohnimmobilienbereich hoch, aber die von den jüngeren Krisen getriebenen Baukostensteigerungen machen der Branche zu schaffen. Stark gestiegene Kosten in der Errichtung (Grundpreise und Baukosten) führen dazu, "dass man aktuell wenig Angebote bekommt", erklärt Florian Unterberger, Geschäftsführender Gesellschafter Unterberger Immobilien. Hinzu kommt, dass die ausführenden Firmen zum Teil auch keine Mitarbeiter oder kein Material haben und Angebote, wenn sie kommen, keine fixen Preise beinhalten.
Die Unterberger Gruppe will als Antwort darauf Flächen oder Anlagen nützen, die bereits vorhanden sind, und Nachverdichtungspotenziale prüfen. Geprüft wird aktuell unter anderem beim Bauteil 3 im Innpark in Kufstein, beim FMZ Kufstein sowie beim Ritterhaus in Kufstein. Zum Teil werden Bauprojekte auch zeitlich verschoben. 

Leistbarer Wohnraum schwer erreichbar

Die Schaffung von leistbarem Wohnraum ist durch die massive Kostensteigerung ebenfalls ein brandheißes Thema. Für einen "exklusiveren Bauträger", wie Unterberger, sei leistbarer Wohnraum aktuell schwerer zu schaffen. Je höher die Quote für geförderten Wohnraum ist, die bei Projekten in den Gemeinden erreicht werden muss, umso schwieriger sei derzeit die Umsetzung, erklären die Geschäftsführenden Gesellschafter. 
Dabei kommt Unterberger Immobilien eigentlich aus dem gewerblichen Bereich, in den man sich, wenn notwendig, auch wieder zurückziehen könnte: "Wenn es für uns nicht mehr Sinn macht, Wohnraum zu schaffen, auf Grund dessen, dass uns einfach leistbarer Wohnraum vorgeschrieben wird, werden wir uns wieder vermehrt (...) auf den gewerblichen Bau konzentrieren", erklärt Florian Unterberger. 

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