Krieghofer (ORF): "Hoffe, die Kaisertaler werden jetzt nicht überrannt"

Katharina Kramer, Marc Pircher, Helmut Krieghofer und ein sichtlich erfreuter Bgm Josef Ritzer (v.l.).
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  • Katharina Kramer, Marc Pircher, Helmut Krieghofer und ein sichtlich erfreuter Bgm Josef Ritzer (v.l.).
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EBBS (nos). "Spannend und aufregend live in Wien dabei zu sein", fand nicht nur "Kufsteinerland"-Marketing-Chefin Margret Winkler die Erfahrung am Nationalfeiertag. Auch die Tiroler ORF-Mitarbeiter und Promi-Jury-Mitglied Marc Pircher waren im Vorlauf des "9 Plätze, 9 Schätze"-Finales durchaus aufgeregt. Sie kamen gemeinsam mit Tirols ORF-Direktor Helmut Kreighofer am 2. November nach Ebbs, um den Kaisertalern, der Gemeinde und dem Tourismusverband "Kufsteinerland" die errungene Auszeichnung offiziell zu überreichen.

Dass die Sendereihe "9 Plätze, 9 Schätze" bei den Sehern beliebt ist, zeigen die Statistiken des mittlerweile bereits dritten "Finales": 1,064 Millionen Zuschauer, im Schnitt 960.000, verfolgten die Entscheidung. "Das sind 32 Prozent Marktanteil", freut sich Krieghofer, "die Sendung kommt sehr breit an bei den Leuten". Auch bei den jungen Erwachsenen konnte der ORF gut 17 Prozent Seheranteil verbuchen.

"Tirol ist prädestiniert hier teilzunehmen!"

Der große Publikumszuspruch freut die ORF-Verantwortlichen ebenso, wie nun endlich einen Tiroler Sieger feiern zu können. "Das Kaisertal ist nun in aller Munde. Ich hoffe nur, dass die Kaisertaler jetzt nicht überrannt werden", so Krieghofer, "wir werden das Tal jedenfalls nicht aus den Augen verlieren".
Der Erfolg des Formats gründe sich seiner Meinung nach auf der Regionalität und der Zusammenarbeit der ORF-Landesstudios.

"Das ist für die Region unbezahlbar", strahlt TVB-Obmann Johann Mauracher. Schon am vergangenen Wochenende habe sich im Kaisertal "so einiges bewegt". Das konnten auch die Wirtsleute vom "Pfandlhof" bestätigen. Sie freuen sich besonders darüber, dass nun "nachdem uns die Bayern schon lange kennen, uns nun auch Österreich entdeckt hat". Bislang war der Wandererstrom vorallem aus dem Nachbarland zu verzeichnen, nun finden sich immer öfter auch Oberländer in der Region um Kufstein. "Das gab's vor einigen Jahren noch nicht", meint Mauracher. Nun sei sei TVB gemeinsam mit den gemeinden und Institutionen wie Bergwacht, Alpenverein und Schutzgebietsaufsicht gefragt, um dem möglichen Ansturm Herr zu werden:

"Wir müssen das Tal in Szene setzen, aber auch aufpassen, dass wir nicht überrannt werden!"

Eine Möglichkeit sehen die Touristiker darin, den Anturm "zu entflechten" – also besonders Einheimische darauf aufmerksam zu machen, dass es wochentags im Kaisertal ruhiger sein könnte als am Wochenende, wenn die Ausflügler kommen.

"Aufgelegten Elfer nicht verschießen"

Der Bürgermeister von Ebbs, Josef Ritzer, konnte dahingehend beruhigen: "Die Kaisertaler sind das schon gewohnt, die lassen sich nicht so schnell überrennen." Er sieht in der Auszeichnung besonders eine Ehrung "der Kaisertaler selbst, denn sie haben das Tal über Jahrhunderte hinweg geformt. Die Seele des Kaisertals sind die Menschen, die dort leben und arbeiten. Davon lebt das Kaisertal." Auch das Naturschutzgebiet sei "Lebensgrundlage der Kaisertaler", so Ritzer, denn "vom Eselschmusen kann man nicht leben".
Er sieht zudem in den rund 380 Stufen am Kaiseraufstieg "einen guten Filter", um den Anstrum zu lindern. Der Verbindungsweg von der Theaterhütte (Kufstein) über den Kaiserbach zur Tischofer Höhle wurde mittlerweile instand gesetzt. Nun soll das "Wegenetz besser unter die Leute" gebracht werden.

"Genießen kann man das nur dann, wenn man seine Ruhe hat!"

Die Nachwirkungen aus der neuen Bekanntheit gelte es nun zu nutzen: "Das ist ein aufgelegter Elfer, den dürfen wir jetzt nicht verschießen!"

Marc Pircher durfte als Mitglied der Promi-Jury in Wien mit von der Partie sein. Um die 350 Emails habe er nach der Ausstrahlung bekommen, so viel Feedback, wie seit seinem Sieg beim "Grand Prix der Volksmusik" 2013 nicht mehr. Er war beeindruckt vom "ganz überlegenen Sieg" des Kaisertals, das sich sowohl in der Jury, als auch bei den Zusehern, die per Telefon abstimmen konnten, klar durchsetzte.
"Ich hätte nicht geglaubt, dass wir gewinnen", erklärt ORF-Mitarbeiterin Katharina Kramer zum "gelungenen Gesamtkonzept". Sie war im Vorfeld mehrfach in der Region unterwegs, wurde von Bergührerin Lisi durch's Kaisertal geführt und auf spannende Bewohner und Plätze aufmerksam gemacht. "Es geht darum, dass wir das Authentische im Kaisertal transportieren konnten", so Kramer.

Für die 39 Bewohner des Kaisertals ging es besonders darum, "dass uns die Leute so kennen lernen, wie wir sind". Die vergangenen Tage rund um Herbstferien und verlängertes Wochenende "waren komplett voll" für die Wirte. Sie verspüren seit der Erschließung des Tals "ein Aufleben": "Jetzt bleiben auch die Jungen wieder da!" Und auch wenn die Schutzhütten mittlerweile in die Winterpause gingen, haben die "vorderen" Gasthäuser noch Platz für Wanderer und Ausflügler. Denn bei allem Stress und Ansturm wissen die Kaisertaler auch, worum's für die Wirte und Gastgeber letztendlich auch hier geht: "Gottseidank kemman d'Leit!"

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