KLAR! Region Kaunergrat
Bei einem Klima-Café wurde angeregt diskutiert

Die 16 Klimaräte und -rätinnen übergaben ihre Projektvorschläge den Bürgermeistern und fordern zu entsprechenden Maßnahmen auf. | Foto: Elisabeth Neuner
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  • Die 16 Klimaräte und -rätinnen übergaben ihre Projektvorschläge den Bürgermeistern und fordern zu entsprechenden Maßnahmen auf.
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Der Klimarat aus 16 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger aus sechs Gemeinden hat getagt. Am 27. März stellten sie ihre Lösungsansätze zum Thema Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und Selbstversorgung den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Bürgermeister vor. Eine symbolische Übergabe einer Schriftrolle spielte den Ball nun wieder an die Dorfchefs zurück, die die Lösungen nun umsetzen sollen.

PRUTZ. Am Abend trafen sich die 16 Klimarätinnen und -räte im Turnsaal der Mittelschule Prutz, um den Bürgermeistern der sechs Klimaregionen (Fließ, Prutz, Faggen, Kauns, Kaunerberg und Kaunerberg) ihre Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Jedoch passierte dies  nicht hinter verschlossenen Türen. Die Räte und Rätinnen luden die Gesamtbevölkerung der betroffenen Gemeinden zum Zuhören und Mitdiskutieren ein. Zahlreiche Hörerinnen und Hörer kamen dieser Einladung nach.

Die 16 Klimaräte und -rätinnen stellten ihre Lösungsansätze vor und ersuchen um politische Maßnahmen. | Foto: Elisabeth Neuner
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Volles Haus

Um 19.30 Uhr begann die Veranstaltung. Die Tische, die wie in einem Art Café aufgestellt wurden, waren bis auf den letzten Platz besetzt. Rainer Krismer und Stefan Freitag, beide von der "Partizipation Tirol", moderierten den Abend und koordinierten die anschließende Diskussion. In einem ersten Schritt wurde noch einmal kurz erläutert, was eigentlich ein Klimarat sei.

Rainer Krismer, Partizipation Tirol, über den Ablauf und die Funktion eines Klimarats bzw. einer -rätin. | Foto: Elisabeth Neuner
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"Die zufällig ausgewählten Räte und Rätinnen fungieren als beratendes Gremium. Sie sollen die Bevölkerung in einem Querschnitt möglichst gut repräsentieren. Sie setzten sich an einem Wochenende zusammen und berieten über eine bestimmte Fragestellung und mögliche Lösungen. Diese Lösungen geben sie jetzt der Politik weiter, die zu Handlungen aufgefordert werden. Damit ist ihre Aufgabe beendet",

erklärt Rainer Krismer die Funktionen und Auswahlkriterien der Klimaräte und -rätinnen.
Auch Christoph Klocker vom Klimabündnis Tirol zeigt sich erfreut über die zahlreichen Interessierten:

Reges Interesse an den konzipierten Projekten. | Foto: Elisabeth Neuner
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"Es ist sehr erfreulich, dass so viele da sind. Wir alle wollen diese Themen nicht hinter verschlossenen Türen besprechen, sondern alles transparent nach außen kommunizieren und auch die Bevölkerung miteinbeziehen."

Der Prutzer Bürgermeister, Heinz Kofler, bedankte sich im Namen aller sechs Dorfchefs der "Klimagemeinden" für das Engagement der Klimarätinnen und -räte.

Bgm. Heinz Kofler (Prutz) freut sich über die zahlreichen Interessierten und auf einen regen Austausch im Namen der sechs Bürgermeister. | Foto: Elisabeth Neuner
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Die weiteren Bürgermeister der Klimagemeinden: Mathias Schranz (Kauns), Christian Kalsberger (Kaunertal), Vizebgm. Daniel Gigele (Faggen), Alexander Jäger (Fließ) und Peter Moritz (Kaunerberg) (von links) | Foto: Elisabeth Neuner
  • Die weiteren Bürgermeister der Klimagemeinden: Mathias Schranz (Kauns), Christian Kalsberger (Kaunertal), Vizebgm. Daniel Gigele (Faggen), Alexander Jäger (Fließ) und Peter Moritz (Kaunerberg) (von links)
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Die Projekte

Alle Räte und Rätinnen kamen zu Wort und präsentierten die gemeinsam erarbeiteten Lösungsvorschläge der Politik und auch den interessierten Zuhörern und Zuhörerinnen. Vier Projektideen wurden an dem intensiven Beratungs-Wochenende ausgearbeitet.

  • "Stammtisch"-Klima-Café
  • Regio-Markt
  • Bewusstseinsbildung und Information
  • Wunsch: Vorbilder

Besonders stark wurde das Thema der Bewusstseinsbildung und Information behandelt. Es solle in jeder Gemeinde mindestens einen kundigen Ansprechpartner oder eine kundige Ansprechpartnerin geben. Diese Person soll dann den Bürgerinnen und Bürgern dabei helfen, bessere individuelle Maßnahmen zu setzen, um ein nachhaltigeres Leben führen zu können.

"Die Veränderung beginnt bei jedem Idividuum. Um die bestmöglichen Ergebnisse für den Stopp der Klimakrise zu erzählen, müsse es Personen geben, die sich damit auskennen und in den jeweiligen Gemeinden mit Rat und Tat zur Seite stehen",

meinte eine Klimarätin bei ihrer Präsentation.
Bei der Idee eines Regio-Markts wurde das Rad nicht neu erfunden. Solche Ideen bestehen bereits in den einzelnen Gemeinderäten. Hinzu kam der Vorschlag einer Genossenschaftsgründung und die Miteinbeziehung der regionalen Supermärkte in den Ablauf.

Es sei fünf vor zwölf

Die Rätinnen und Räte wiesen immer wieder stark darauf hin, dass die Klimakrise ein reales und drängendes Problem sei. Die Veränderung sei aber noch möglich und es müsse zusammengearbeitet werden. Mit diesem Appell schlossen die Klimarätinnen und Klimaräte ihren Vortrag und übergaben ihre Aufzeichnungen aufgerollt den sechs Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden. Nun liege es an der Politik, diese Lösungsvorschläge in ihre tägliche Arbeit miteinzubeziehen und zu berücksichtigen beim Treffen von Entscheidungen.

Abschließend machten sich die Zuhörer und Zuhörerinnen Gedanken über die Projekte und fügten ihre Einfälle hinzu. | Foto: Elisabeth Neuner
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Anschließende Diskussion

Der Abend war aber noch nicht vorbei. Nun wurden die Zuhörerinnen und Zuhörer aufgefordert, aktiv zu werden. Sie bekamen Stift und Paper und sollte sich 50 Minuten über das Geschehene unterhalten und eigene Ideen oder zusätzliche Punkte ausarbeiten. Rainer Krismer und Stefan Freitag gingen von Tisch zu Tisch, um den jeweiligen Input zu sammeln.
Diese zusätzlichen Vorschläge werden ausgearbeitet und am 30. März in einer weiteren Sitzung den Dorfchefs der betroffenen Gemeinden zusätzlich übergeben. So sei auch gewährleistet, dass die Gemeindepolitik auch die Anforderungen der Bevölkerung bei ihren Entscheidungen miteinbeziehen kann.

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