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Im Bezirk Landeck ist der Personalmangel im Pflegeberuf noch nicht zu spüren. | Foto: Archiv
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BEZIRK (otko). Viktor Zolet, Pflegedienstleiter im Altersheim Landeck, ist seit mittlerweile 30 Jahren als Pfleger tätig. Zehn Jahre davon hat er im Krankenhaus gearbeitet und 20 Jahre in der Langzeitpflege. "Ich habe in dieser Zeit viele Erfahrungen gesammelt und ein Herz gehört in der Pflege einfach dazu, da man mit Menschen arbeitet und ein Einfühlungsvermögen und Gespür dafür braucht. Als Pfleger bekommt man aber auch viel Dankbarkeit zurück und das ist eine Bestätigung", erläutert Zolet. Auch nach 30 Jahren ist er in seinem Beruf noch immer motiviert und begeistert wie am ersten Tag. "Gerade in der Langzeitpflege gibt es aber mit den vielen dementen und verhaltensauffälligen Klienten neue Herausforderungen", betont Zolet.

Attraktiver Arbeitsplatz

Als Vorteile sieht der engagierte Pflegedienstleiter für Interessierte nach wie vor den relativ sicheren Arbeitsplatz und die nicht schlechte Bezahlung: "Auf meinem Schreibtisch stapeln sich die Bewerbungen und bei uns im Oberland ist im Gegensatz zu den Städten noch kein Personalmangel spürbar." Rund 60 Praktikanten schnuppern im Altersheim Landeck jährlich in den Pflegeberuf hinein: "Wir arbeiten aufgrund der Böhm-Pflege ein bisschen anders und berücksichtigen die Bedürfnisse der Bewohner. Diese Atmosphäre und die Begleitung durch spezielle Mentoren gefällt auch den Schulabgängern und Umsteigern gut und wir können lange nicht alle Bewerber aufnehmen."
Trotzdem verweist auch Zolet auf die hohen Ausfallquoten im Pflegebereich, da für viele die körperliche und psychische Belastung zu hoch ist. "Wir haben allerdings in unserer Einrichtung kaum eine Fluktuation, da wir darauf schauen, dass der Arbeitsplatz attraktiv bleibt. Dementsprechend achten wir auf die Work-Life-Balance der Mitarbeiter", erläutert Zolet.
Kathrin Hörschläger, Geschäftsführerin des Sozial- und Gesundheitssprengels Stanzertal, verweist, dass in der Langzeitpflege von Pflegepersonal sehr viel gefordert wird: "Die PflegerInnen müssen viel geben und oft fehlt auch die Zeit dafür. Bei der Akutpflege wird dagegen eine hohe Flexibilität und dynamische Arbeit gefordert."

Professionalisierung

Der Beruf der Pflegerin/des Pflegers hat in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Wandel hin zur Professionalisierung erlebt. Diesen Trend spürt auch Kathrin Hörschläger: "In der Ausbildung wurde viel gemacht und die Außenwahrnehmung hat sich verändert. In Zukunft soll die Ausbildung noch eine weitere Professionalisierung und Akademisierung erfahren."
Für Viktor Zolet ist es nach wie vor ein Anliegen, dass am Image weiter gearbeitet wird. "Heute sind Pflegeberufe in der Bevölkerung mehr angesehen als vor 30 Jahren. Allem voran ist Transparenz wichtig und wir müssen das Schreckgespenst Altersheim aus den Köpfen hinausbringen."

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