Dekanatsfrauentag: „Unter dem Auge des göttlichen Zuschauers wohnen“

Schwester Judit Nötstaller (li.) und Dekanatsleiterin Regina Gfall.
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Unlängst fand der Dekanatsfrauentag der Katholischen Frauenbewegung statt, der unter das Motto „Die Kunst in sich zu wohnen – Zu Hause oder aus dem Häuschen“ gestellt wurde. Die Katholische Frauenbewegung ist die größte Frauenorganisation in Österreich und wie die Männerbewegung und die Jungschar in die Diözese verankert, informiert Dekanatsleiterin Regina Gfall. Anlässlich des Dekanatsfrauentages luden Dekanatsleiterin Gfall und ihr Team Schwester Judit Nötstaller, Caritas-Regionalverantwortliche im Tiroler Oberland, in den Pfarrsaal Prutz ein. Schwester Nötstaller hielt einen ergreifenden Vortrag aus psychologischen und biblischen Aspekten darüber, was es heißt bei sich zu wohnen. „Heute besuche ich mich. Hoffentlich bin ich zu Hause“, zitierte die Referentin Karl Valentin und schmunzelte. Die Referentin griff in ihrem Vortrag eine Sehnsucht auf, die es brauche, um „ganz präsent zu sein“ und um somit auch in sich wohnen zu können. Außerdem, so Nötstaller, sei das Bleiben und Sein gleichzusetzen mit der Zeit und bedeute ebenso das in sich Wohnen. „Es ist gar nicht so leicht Stille auszuhalten“, meint die Vortragende. Schwester Nötstaller, die auch Obfrau des Martiniladens in Landeck ist, sprach außerdem über Menschen, die oft unter den „bewertenden und besserwissenden Augen der anderen leben“. Man dürfe sich nicht nach den Augen anderer richten um in sich wohnen zu können, ist Nötstaller sicher. Die Referentin bekräftigte auch, dass der Mensch „ganz in Beziehung zu Gott“ sei, was ihm auch ermögliche in sich zu wohnen, aber viele Menschen würden ein verzerrtes Bild von Gott haben. „Manche mögen nicht unter dem ‚Auge des göttlichen Zuschauers‘ sein“, zitierte Nötstaller Gregor den Großen. Ein weiterer „Knackpunkt“ für das in sich Wohnen können, so die Vortragende, sei der „Anspruch an uns selbst etwas oder jemandem zu entsprechen“, ist Nötstaller überzeugt. Ständige Überforderungen und Vergleiche mit anderen seien unnötig. „Vor Gott bin ich wie ich bin“, betont Schwester Nötstaller, die lange als Religionslehrerin und Pädagogin arbeitete. Entscheidend sei das „Notwendige zu erspüren und zu tun“, so Nötstaller. Abschließend gab die Referentin noch weitere Tipps für die Kunst in sich wohnen zu können. So etwa „gelegentlich einige Zeit allein sein“, „ein paar Mal durchatmen“, „gelegentlich etwas bewusst langsam tun“ oder „ein Mensch des Mitgefühls sein“ um sich zu Hause zu fühlen, verriet Nötstaller.

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