Eine gute Küche ist das Fundament allen Glücks
Die Liebe fürs kochen wurde bei Murtaza bei einem Abendessen geweckt und sie hält bis heute an.
SERFAUS (das). "Ich möchte der Beste in der Küche sein!" Dieses Ziel verfolgt Murtaza Rezaie mit eisernem Willen in der Küche des Hotel Bär in Serfaus. Der 23- jährige stammt ursprünglich aus Gazni/ Afghanistan und ist nun seit November 2016 in Serfaus untergebracht und absolviert dort eine Kochlehre.
Flucht vor den Taliban
Von den Taliban mit dem Tod bedroht flüchtete Murtaza von Afghanistan über den Iran und der Türkei nach Europa. Seine Familie, bestehend aus seinen Eltern und seinen sechs Geschwistern bleibt im Heimatland zurück. Über Umwege kommt er schließlich nach einer Odyssee durch Europa nach Tirol und schlußendlich nach Serfaus.
Ausbildung für die Zukunft
Das Zeil eine Ausbildung zu machen, wurde von seinem Freund inspiriert, der zu diesem Zeitpunkt bereits in einem Lehrverhältnis stand. "Ich habe gedacht, wenn er eine Lehre machen kann, warum sollte ich das nicht auch machen!" Ein Lehrverhätnis zu beginnen ist allerdings nur mit der positiven Deutschprüfung A2 und in einem Mangelberuf möglich. Mit viel Engagement und dank der Unterstützung, die er aus dem Dorf erhielt, schaffte er im März 2017 die erforderliche Deutschprüfung, die ihn für eine Lehre befähigt. Dies hat er vor allem seinen DeutschlehrerInnen zu verdanken, was er auch gerne betont.
Folgenreiches Abendessen
Aus diesem Grund lud er alle Beteiligten und Freunde zu einem Abendessen ein, welches er selber zubereitete. An diesem Abend wurde die Idee für die Kochlehre geboren. "Ich habe für meine LehrerInnen gekocht, dabei hat Nancy gesagt, wieso wirst du nicht Koch!?" erklärte der 23- jährige seine Berufswahl. Auch die Lehrstelle im Hotel Bär wurde von Nancy inspiriert und organisiert.
Spaß an der Arbeit
"Die Arbeit in der Küche ist abwechslungsreich und macht sehr viel Spaß auch das Team und die Chefleute sind sehr hilfsbereit und freundlich!" schwärmt Murtaza. Es wird gerne auf seine Fragen eingegangen und ein spontaner freier Tag ist auch immer möglich. Jede Arbeit in der Küche ist seiner Meinung nach gut, die Patisserie, auf dieser Station er derzeit eingeteilt ist, hat es dem jungen Afghanen aber besonders angetan. Er könnte sich gut vorstellen sich auf diesen Bereich zu spezialisieren. Der erste Besuch der Berufsschule steht allerdings noch aus. Dies möchte er sobald als möglich nachholen.
"Murti, wie Murtaza vom Team genannt wird, ist wirklich sehr fleißig und lernt sehr schnell, ich bin mir sicher, dass er seinen Weg gehen wird!" lobt Küchenchef Michael Mungenast seinen Schützling.
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