Erfolgreicher Infoabend: "Leben mit Demenz"

Mag. Manfred Weiskopf (Pensionistenverband Tirol), Sabine Wögerbauer (Leiterin Tageszentrum Regenbogen/Linz), Kerstin Egger (GF Volkshilfe Tirol), Mag. Robert Hartmann (Volkshilfe Oberösterreich)
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  • Mag. Manfred Weiskopf (Pensionistenverband Tirol), Sabine Wögerbauer (Leiterin Tageszentrum Regenbogen/Linz), Kerstin Egger (GF Volkshilfe Tirol), Mag. Robert Hartmann (Volkshilfe Oberösterreich)
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LANDECK (otko). "Meine Mutter war dement und man verdrängt die Krankheit", erzählte Initiator Manfred Weiskopf vom Pensionistenverband. Dementiell erkrankte Menschen und ihre Angehörigen haben viele Fragen.
Die Volkshilfe hat es sich zur Aufgabe gemacht, Antworten zu geben. Mit dem Start ihrer Vortragsreihe „Leben mit Demenz“ vor kurzem im Altersheim Landeck konnten die Volkshilfe-ExpertInnen auf dem Gebiet Demenz, Mag. Robert Hartmann und Sabine Wögerbauer, Hilfe und Tipps für rund 80 interessierte ZuhörerInnen geben.

Erkrankung des Gehirns

Sabine Wögerbauer, die seit sieben Jahren das Tageszentrum Regenbogen in Linz leitet, empfahl eine Diagnose so früh wie möglich zu stellen. "Die Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die zu einem Verlust der kognitiven Fähigkeiten führt", betonte Wögerbauer. Dabei verliert der Betroffene das Gedächtnis, die Sprache und das Urteilsvermögen. Auch die Persönlichkeit verändert sich, was oft zu aggressivem Verhalten führt.
"Körperliche und geistige Fitness sowie die Pflege von sozialen Kontakten und gesunde Ernährung können vor Demenz schützen", rät Wögerbauer.

Große Herausforderung

"Demenz entwickelt sich vor unseren Augen zu einer bedeutenden sozialpolitischen, ökonomischen und humanitären Herausforderung der kommenden Jahrzehnte", erklärte Experte Hartmann. Noch vor 20 Jahren wurde kaum über das Thema gesprochen und Betroffene hatten Angst sich zu outen.
Nicht nur Betroffene, Angehörige und Pflegepersonal stehen in Bezug auf Demenz oft vor einer großen Herausforderung. In Österreich sind mehr als 110.000 Menschen bereits von Demenz betroffen. "Die große Welle kommt aber noch durch die Babyboomer-Generation zwischen 1955 und 1970. Derzeit kommt auf 56 Erwerbstätige ein Demenzkranker. Bis 2050 ändert sich das Verhältnis auf 17 zu 1", blickte Hartmann in die Zukunft. Demenzen verursachen derzeit Krankheitskosten von einer Milliarde Euro pro Jahr.
In Tirol gab es 2012 rund 9.600 demenzerkrankte Personen. "Demenzen erfassen alle gesellschaftlichen Schichten und sind vor allem eine Erscheinung des Älterwerdens", erklärte Hartmann.

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