100 Jahre, 50 Interviews

Erste Zeitzeugeninterviews wurden im Alten Kino in Landeck präsentiert

Landeck begeht im Jahr 2023 ein besonderes Jubiläum: 100 Jahre Stadterhebung. Ein Mosaikstein in diesem Jubiläumsjahr sind rund 50 Zeitzeugeninterviews, die in Auftrag gegeben wurden – fünf wurden am 8. Februar im Alten Kino in Landeck präsentiert.

LANDECK. (lisi). Die besten Geschichten schreibt bekannter Weise immer das Leben. Verständlich also, dass zu einem Stadtjubiläum die Bürgerinnen und Bürger vor den Vorhang geholt werden müssen. Als Projektträger dieses von RegioL geförderten Zeitzeugenprojektes fungiert der Bezirksmuseumsverein mit Obmann Christian Rudig. Initiator war Franz Geiger. „Uns war es wichtig, einen Querschnitt aus der Bevölkerung auszuwählen – vom gesellschaftlichen Leben, aus der Politik, dem Kulturbereich, dem Vereinsleben oder sonstigen Bereichen“, erklärt Landecks Bürgermeister Herbert Mayer zum Zeitzeugen-Projekt beziehungsweise zur Auswahl der Zeitzeugen. 18 Zeitzeugeninterviews wurden mit Stand 8. Februar geführt, zwölf geschnitten und fünf an diesem Tage gezeigt. Hauptakteurin des Projektes ist Kathrin Huber, die die Interviews (noch das ganze Jahr über) durchführt und auch für den Schnitt verantwortlich ist – sie bezeichnet das Projekt als „spannend“ und zeigt sich beeindruckt, wie sehr sich die Bezirkshauptstadt im Laufe von 100 Jahren gewandelt hat. „Es geht darum, dass Menschen nicht nur Geschichten erzählen, die historisch wertvoll sind, sondern auch jene, die für sie persönlich wertvoll sind“, bekräftigt sie weiters. 

Fünf Interviews präsentiert

Bürgermeister Herbert Mayer bezeichnete dieses Projekt als „bleibende Erinnerung für Jahre und Jahrzehnte für die Stadt Landeck.“ Das erste Interview, das präsentiert wurde, war mit Chronist Georg Zobl, er schilderte unter anderem, wie die Stadterhebung vor 100 Jahren gefeiert wurde – auch vom 25-jährigen und 50-jährigen Jubiläumsfeste berichtete er. Erna Erhart war lange Zeit Hebamme in Landeck und erzählte im Zeitzeugeninterview aus ihrem Berufsleben. Präsentiert wurde auch das Interview mit Siegfried Gohm, der über die touristische und wirtschaftliche Entwicklung von Landeck, ebenso vom Bau des Lantech, erzählte. Unternehmerin Herlinde Plangger gewährte einen Einblick in ihr Unternehmen, die Firma Plangger – und erzählte unter anderem, dass im Jahr 1975 in nur einem Monat insgesamt drei Mal in zwei verschiedenen Filialen eingebrochen wurde. Franz Huber war das letzte, an diesem Abend präsentierte, Zeitzeugeninterview – der Schneider schilderte seinen Beruf anno dazumal und stellte fest, dass das Mode- und Konsumverhalten damals ein anderes war. Die Zeitzeugeninterviews werden nach und nach auf Landeck TV ausgestrahlt, zudem sind diese über die Homepage von Landeck TV bzw. der Stadtgemeinde Landeck abrufbar, auch via YouTube. Herbert Mayer verriet zudem, dass mit Jahresende eine DVD präsentiert wird, die natürlich dann auch käuflich zu erwerben ist.