Kaunertal-Langtaufers
Falkner: "Schauen uns Beschluss der Landesregierung genau an"

Armin Falkner, Geschäftsführer der Oberländer Gletscherbahn AG und Obmann des TVB Tiroler Oberland. | Foto: Othmar Kolp
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KAUNERTAL, LANGTAUFERS (otko). Die Südtiroler Landesregierung hat die grenzüberschreitende skitechnische Verbindung Langtaufers-Kaunertal abgelehnt. Armin Falkner, Geschäftsführer der Oberländer Gletscherbahn AG, zeigt sich "ein bisschen enttäuscht". Der gefällte Beschluss soll aber genau angeschaut werden.

Bisher unberührtes Gebiet

Die Südtiroler Landesregierung hat sich am 15. April erneut mit dem Vorschlag für einen "ergänzenden Eingriff in der Skizone 'Langtaufers' in der Gemeinde Graun in Vinschgau für die skitechnische Verbindung mit der Zone Kaunertal" befasst und das Vorhaben abgelehnt. Der Umweltbeirat des Landes hielt fest, dass das Melagtal, ein Seitental des Langtauferer Tals, in dem die Skiverbindung geplant war, als unberührtes Gebiet gelte. Zudem enthalte das Tal auf 1.900 Metern Meereshöhe urtümliche charakteristische Geländekammern, es gebe unzählige, kleinflächige Lebensräume mit einer hohen Biodiversität, darunter auch Arten, die international unter Schutz stehen.

Nachhaltiger Tourismus versus Investitionsschub

Alpenverein, Umweltverbände und Kritiker warnen vor dem Eingriff in das bisher unberührte Gebiet und vor einer Zunahme des Verkehrs in das Langtauferer Tal. Das Ziel müsse ein nachhaltiger Tourismus sein. Dagegen sehen die Befürworter des Projekts mit der Anbindung an den Kaunertaler Gletscher einen touristischen Schub für das Obervinschgau. Das aus der Skiverbindung neu entstehende Angebot würde die gesamte Region als Skiregion attraktiver machen. Von den verlängerten Saisonzeiten würden bei einer Umsetzung des Projektes in Zukunft sowohl Langtaufers, Graun und der gesamte Obervinschgau sowie vor allem auch Nauders profitieren.

Skiverbindung Kaunertal-Langtaufers erneut abgelehnt

Entscheidung drei Jahre hinausgezögert

Armin Falkner, Geschäftsführer der Oberländer Gletscherbahn AG, zeigt sich über den Beschluss der Südtiroler Landesregierung "ein bisschen enttäuscht": "Die Entscheidung wurde drei Jahre hinausgezögert und jetzt in dieser Zeit der Corona-Krise entschieden. Natürlich waren auch Leute für uns. Der Beschluss war nicht einstimmig und es hat Diskussionen gegeben. Die Landesregierung hat mit gespaltener Meinung Nein gesagt."
Mit der Verbindung aus den Langtauferer Tal hätte man an ein bestehendes Skigebiet andocken können. "Das Projekt ist grundsätzlich nicht schlecht und wäre für die ganze Region Tiroler Oberland und Obervischgau gut. Zudem wäre die grenzüberschreitende Skiverbindung ein völkerverbindendes Projekt für Nord- und Südtirol sowie für die Europaregion. Man sollte nicht nur nur immer darüber reden", so Falkner, der auch gleichzeitig Obmann des TVB Tiroler Oberland mit den Teilregionen Kaunertal – Tiroler Oberland – Nauders ist.

Blick vom Karlesjoch (Staatsgrenze Österreich-Italien) in das Langtauferer Tal. | Foto: ZOOM.TIROL
  • Blick vom Karlesjoch (Staatsgrenze Österreich-Italien) in das Langtauferer Tal.
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Beschluss genau anschauen

Inzwischen könne man nichts tun, da die Südtiroler Landesregierung einem Prozedere unterliege. "Wir müssen das so zur Kenntnis nehmen. Wir schauen uns den Beschluss dann genau an, auf welcher Basis die Entscheidung fußt und vor allem das sozio-ökonomische Gutachten. Gerade die Gutachten, die es sehr positiv gesehen haben, sind die Gretchenfrage. Bei zehn Studien hat man von einer heraus zitiert", kritisiert der Geschäftsführer. Die Oberländer Gletscherbahn AG will den Beschluss in ein bis zwei Monaten aufarbeiten und dann entscheiden, ob dagegen etwas getan wird. "Wenn man in die Politik schaut, können sich Entscheidungen natürlich auch wieder ändern", gibt sich Falkner zuversichtlich.

Skiverbindung Kaunertal-Langtaufers:

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