Fall schubladisiert nach Fund

- <b>Knochen von Sammelgräben</b> eines Pestfriedhofes. Die Hl. Barbara ist die Schutzpatronin der Seuchenkranken.
- hochgeladen von Marion Prieler
Barbarakirche war kurz heißer Tipp für Archäologen – Fall wurde zu Recht zu den Akten gelegt.
FLIEß (Me.). In Archäologen-Kreisen ist schon lange bekannt, dass der Fließer Ortskern ein Funderwartungsgebiet ist. Mit den neuesten Funden in der Barbarakirche wurde einmal mehr das Bundesdenkmalamt in Fließ auf den Plan gerufen.
Überreste einer Friedhofsanlage und Knochen kamen während der Restaurierungsarbeiten in der Barbarakirche als einer der größten Filialkirchen Tirols ans Tageslicht.
"Korrekt vorgegangen!"
Archäologische Grabungen wird es aber keine geben, bestätigt Pfarrer Martin Riederer: "Das Bundesdenkmalamt hat es uns freigestellt und Riederer schmunzelnd: "Wir lassen diese Sache einer späteren Generation über".
Der für die Restaurierungsarbeiten zuständige Fließer Baumeister Ing. Karlheinz Gigele erklärt, dass somit die weitere Vorgangsweise – nämlich die Freipinselung der Oberfläche der entdeckten Friedhofsmauer und die Dokumentation – korrekt war und laut Bescheid des Denkmalamtes gearbeitet wurde. Ebenso richtig sei, dass sich der Bauausschuss in diesem Fall – mit überwiegender Mehrheit – für keine weiteren archäologischen Grabungen aussprach. Die Debatte mit dem Bauausschuss beurteilt Riederer als eine "sehr vernünftige abgewogene".
Die für die Restaurierungsarbeiten gesammelten Spendengelder in der Bevölkerung wolle man außerdem nicht für die Grabungsarbeiten verwenden, betont Bgm. Hans-Peter Bock: "Die Bevölkerung hat das Geld für die Restaurierung gespendet."
Eine mächtige Kirche
Die Entdeckungen in der Barbarakirche halten Pfarrer Riederer aber nicht davon ab über die Größe der früheren Kirche auf dem Platz der jetzigen Barbarakirche zu spekulieren: "Die Fundamentreste der Mauer sind ein wuchtiges Zeugnis dafür, dass nicht nur eine Kapelle da stand sondern eine mächtige Kirche." Die Mauerreste stammen, denkt Riederer weiter, wahrscheinlich von einem Pestfriedhof, der zur damaligen Zeit von der politischen Gemeinde angelegt wurde, um Seuchenkranke außerhalb der Dorfanlage zu begraben.
Steg "lebensgefährlich"
Zu den jüngsten Arbeiten in der Barbarakirche informiert Baumeister Gigele: "Im Dachstuhl der Kirche oberhalb des Gewölbes haben wir einen Zugangssteg zum Heilig-Geist-Loch gebaut. Vorher war der Zugang lebensgefährlich!"
Demnächst werden die morschen Treppen im Glockenstuhl komplett erneuert, weiß Gigele. Außerdem werde man nun den Drainagebeton und den Natursteinboden im Altarbereich angehen. Anfang Juni sollen die Arbeiten soweit erledigt sein, dass der Restaurator mit seiner Arbeit beginnen kann.
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