Siess folgt auf Siess
Jagdbezirk Landeck hielt am 19. April die Bezirksversammlung ab

Peter Stecher (früherer Bezirksjägermeister-Stv.), Artur Birlmair (Landesjägermeister-Stv.), Landesjägermeister Anton Larcher, der neue Bezirksjägermeister Reinhold Siess und sein Stellvertreter Markus Schwarz sowie der scheidende Bezirksjägermeister Hermann Siess, (v.l.).  | Foto: Elisabeth Zangerl
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  • Peter Stecher (früherer Bezirksjägermeister-Stv.), Artur Birlmair (Landesjägermeister-Stv.), Landesjägermeister Anton Larcher, der neue Bezirksjägermeister Reinhold Siess und sein Stellvertreter Markus Schwarz sowie der scheidende Bezirksjägermeister Hermann Siess, (v.l.).
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Nach drei Perioden verkündete der langjährige Bezirksjägermeister Hermann Siess schon im Rahmen der Bezirkstrophäenschau, sein Amt niederlegen zu wollen. Da kein Wahlvorschlag eingegangen ist, wurde sein Bruder Reinhold Siess von Seiten des Landesjägermeisters Anton Larcher zu seinem Nachfolger bestellt.

LANDECK. (lisi). Auf ein „geordnetes und zufriedenstellendes Jagdjahr“ blickte der scheidende Bezirksjägermeister Hermann Siess in seinem Bericht zurück und bemängelte, dass der bürokratische Aufwand immer mehr wird: „Die Praxis wird gegen die Theorie vom Schreibtisch aus ersetzt.“ Die Erfüllung der Abschussquote im Jagdjahr 2023 beschrieb er als „bescheiden bei allen Wildarten“. Jedoch habe der Großteil der Reviere gute Arbeit geleistet, so Siess. Beim Rotwild betrug die Erfüllung 77 %, beim Gamswild 79 %, beim Rehwild 78 % und beim Steinwild 86 %. Auch informierte er über eine Rot- und Steinwildbesenderung, die durchgeführt wurden. Auch eine Gamszählung in allen elf Hegebereichen des Bezirks. Die TBC-Situation hat sich ein wenig verbessert: Im Jagdjahr 2022 wurden noch 27 TBC-Fälle registriert, 2023 nur noch acht, was 5,8 % der vorgelegten Stücke betrifft. „Seit 2016 wurden insgesamt 951 Stück Rotwild freiwillig der Untersuchung zugeführt“, so Siess, der auch informierte, dass in Kürze eine kleine Jagdnovelle kommt. Lobende Worte fand er für den Verein Rehkitzrettung Tiroler Oberland mit Obmann Heinrich Althaler: „161 Kitze konnte vor dem Mähtod bewahrt werden“, so Siess. Positiv resümiert wurden u.a. der im Jänner und Februar abgehaltene Jungjägerkurs, das Engagement der Jägerinnen sowie Veranstaltungen wie die Pflichttrophäenschau.

Landesjägermeister Anton Larcher.  | Foto: Elisabeth Zangerl
  • Landesjägermeister Anton Larcher.
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Eine Ära geht zu Ende

Wie Hermann Siess schon vorab anmerkte, geht eine Ära zu Ende. Neben den klassischen Tagesordnungspunkten stand in diesem Jahr im Jagdbezirk Landeck die Neuwahl des Bezirksjägermeisters und dessen Stellvertreter an. Beide – Bezirksjägermeister Hermann Siess und sein Stellvertreter Peter Stecher – ließen schon vorher wissen, dass sie ihr jeweiliges Amt niederlegen möchten. Siess stand 18 Jahre lang an der Spitze des Jagdbezirks Landeck, zuvor war er vier Jahre Stellvertreter und acht Hegemeister. „Man sollte gehen, wenn es am Schönsten ist“, so Siess, der über sich anmerkte: „Ich habe stets für die jagdliche Ethik und einen respektvollen Umgang mit der Kreatur gekämpft.“ Lob zollte ihm auch Landesjägermeister Anton Larcher:

„Ich habe größten Respekt dafür, was du für die Jagd im Bezirk Landeck sowie im Vorstand geleistet hast.“

Obwohl es 1.800 Jagdberechtigte im Bezirk Landeck gibt, sind bis 14 Tage vor der Neuwahl keine Wahlvorschläge eingetroffen. „Das ist noch nie der Fall gewesen“, so Larcher, der auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen verwies, die besagen, dass in diesem Fall jemand von Seiten des Landesjägermeisters für ein Jahr (bis zur nächsten Bezirksversammlung) zu bestellen ist.

Der neue Bezirksjägermeister: Reinhold Siess.  | Foto: Elisabeth Zangerl
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Siess folgt auf Siess

„Es ist gelungen, zwei zu finden, die bereit sind, den Bestellungsakt anzunehmen“, so Larcher, der an die Bezirksversammlung appellierte, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Neuer Bezirksjägermeister ist der 56-jährige Bruder von Hermann Siess, Reinhold Siess aus Grins. Sein Stellvertreter ist der Kaunerberger Markus Schwarz. Reinhold Siess erwähnte, dass sein Leben „geprägt war von der Jagd“, er mit 18 Jahren die Jagdprüfung gemacht hat und seit 1992 Jagdaufseher dreier Reviere sei. Die Leidenschaft des verheirateten Vaters zweier Kinder gilt der Gams- und Steinwildjagd. Der hauptberufliche Polizeibeamte ist zudem seit 20 Jahren Hegemeister im vorderen Stanzertal, 18 Jahre lang war er politisch als Vizebürgermeister seiner Heimatgemeinde aktiv. Über seine Vorstellung zur Ausführung der neuen Funktion erklärte er: „Ich möchte am Bewährten anknüpfen.“ Markus Schwarz hat seine Jagdprüfung 2004 absolviert - ihn hat es privat nach Kaunerberg verschlagen, wo der Vater eines Sohnes auch jagdlich tätig ist. Abschließend richteten noch Artur Birlmair (Landesjägermeister-Stv.) und der scheidende Bezirksjägermeister-Stv. Peter Stecher Dankesworte in Richtung Hermann Siess: „Du hast dich stets für das Wohl des Wildes eingesetzt und Veranstaltungen in Perfektion organisiert“, so Stecher, der ihm als Anerkennung ein Präsent überreichte. Weiterhin im Vorstand des Bezirksverbandes bleiben Kassier Stefan Lutz sowie die Rechnungsprüfer Reinhard Draxl und Herbert Kleinheinz.

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