100 Jahre Republik
Kochen anno dazumal

- Alte Kochbücher geben interessante Alltagseinblicke.
- hochgeladen von Othmar Kolp
LANDECK (otko). Heute leben wir in einer Zeit des Überflusses und gerade die jüngeren Generationen können sich nicht mehr vorstellen, was Hunger und Not bedeuten. Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg. Schon während des Krieges war die Versorgungslage prekär. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie und Ausrufung der Republik gab es bis zum Beginn der 1920er Jahre Lebensmittelrationierungen. Gerade für die städtische Bevölkerung bedeutete dies oft Hunger. Auch der Schwarzmarkt blühte in dieser schweren Zeit.
Zum Kochen und für die Hausmittel verwendete man bis weit in die 1960er Jahre alles was der Hof, die Felder und der Garten so hergaben. Alles zur Verfügung stehende fand seine Verwendung, und dies gezwungenermaßen auch saisonal. Ohne jegliche Kühlmöglichkeit - diese fand erst in den 50ern Verbreitung – konnten größere Tiere wie Schweine oder Rinder nur in den kalten Monaten geschlachtet werden. Nur was man nicht selber produzieren konnte, wurde im Geschäft gekauft.
Zum Zuge unsere Serie "100 Jahre Republik" haben wir die LeserInnen um alte Kochrezepte gebeten. Annelies Schranz und Tini Abler haben uns Rezepte aus "Das Kochbuch aus Tirol" zugesandt.
Gebackenes Euterl
Zutaten: 500 g Kuheuter, 80 g Wurzelwerk (Karotten, Zwiebel, Sellerie, 3 Wacholderbeeren, 2 Pfefferkörner, Petersilienwurzel, 1 Lorbeerblatt), Salz, etwas Essig, ca. 200 g Mehl, 3 Eier, 200 g Brösel zum Panieren, Fett zum Backen.
Zubereitung: Kuheuter gut auswässern und reinigen und etwa drei Stunden in einem Wurzelsud mit Salz und Essig weichkochen. Nach dem Auskühlen schneidet man es in dünne Scheiben, paniert das Euter und backt es schwimmend im heißen Fett.
Beigabe: Kartoffel- oder Mayonnaisesalat, Salzkartoffeln und Kopfsalat.
Paznauner Kasknödel
Zutaten: 250 g altbackenes Schwarzbrot, 50 g Schweinefett, Petersilie, Salz, 100 g Schnittkäse, 2 Eier, 1/8 l Milch, 2 Esslöffel Mehl.
Zubereitung: Das Brot kleinwürfelig schneiden, das heißgemachte Schweinefett dazugeben. Die Eier mit der Milch gut verrühren und die ganze Masse gut durcheinandermischen. Diesen Teig lässt man 5 Minuten ziehen, gibt das Mehl darüber und formt Knödel daraus. Das Ganze 15 Minuten langsam kochen lassen! Der Kasknödel ist eine typische Paznauner Kost. So serviert sie Frieda Juen in See im Paznaun!




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