Ein „Heimspiel“
Konzert auf einem besonderen „Gröberflügel“ in Pettneu

Freuten sich über ein hochkarätiges und äußerst gut besuchtes Konzert: Pianistin Marlies Nussbaumer (sitzend), hinten von links: Karl Berger (interimistischer Leiter der Tiroler Landesmuseen), Moderator Andreas Holzmann, Kurt Tschiderer (Obmann Verein Kunstraum) und Bürgermeister Patrik Wolf.  | Foto: Elisabeth Zangerl
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  • Freuten sich über ein hochkarätiges und äußerst gut besuchtes Konzert: Pianistin Marlies Nussbaumer (sitzend), hinten von links: Karl Berger (interimistischer Leiter der Tiroler Landesmuseen), Moderator Andreas Holzmann, Kurt Tschiderer (Obmann Verein Kunstraum) und Bürgermeister Patrik Wolf.
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Es war das erste Konzert, das im neuen Saal des Pettneuer Gemeindehauses am 18. November präsentiert wurde. Organisiert wurde das hochkarätige Klavierkonzert mit Marlies Nussbaumer, die auf dem fast 200 Jahre alten Hammerflügel des berühmten Pettneuer Orgelbauers Johann Georg Gröber spielte, vom Verein Kunstraum in Kooperation mit den Tiroler Landesmuseen und dem TVB St. Anton am Arlberg.

PETTNEU. (lisi). Johann Georg Gröber, geboren am 30. März 1775, war einer der bedeutendsten Tiroler Klavierbauer in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein Handwerk erlernte der gebürtige Pettneuer bei keinem Geringeren als dem renommierten Klavier- und Orgelbauer Ignaz Kober. Im August 1805 beendete Gröber die Lehre bei seinem Meister in Wien. Mit dem Leben und Wirken des berühmten Orgelbauers beschäftigte sich die Pianistin und Uni-Professorin Marlies Nussbaumer im Rahmen ihrer Diplomarbeit, die sie Anfang der 1990er Jahre verfasst hat. Wie könnte es also treffender sein, als dass sie die Auserwählte ist, die im Rahmen des Auftaktkonzertes auf dem Flügel Werke von Mozart, Beethoven oder Schubert zum Besten gibt. Apropos Beethoven: Bei ihm war Johann Georg Gröber einer Legende nach (bestätigt ist diese Annahme nicht) als Klavierstimmer tätig.

„Zusammenführen, was zusammen gehört“

Der Obmann des Vereins Kunstraum konnte zum Konzert neben der Pianisten auch den Architekten Erich Strolz, den interimistischen Geschäftsführer der Tiroler Landesmuseen, Karl Berger, Landeskapellmeister Rudi Pascher oder Bürgermeister Patrik Wolf, jeweils mit Gattinnen, begrüßen. Auch Karl Berger begrüßte zu diesem „Heimspiel“ und erklärte: „Wir führen heute Abend etwas zusammen, das zusammen gehört.“ Das Instrument findet sich nämlich in der Musiksammlung der Tiroler Landesmuseen. Begrüßungsworte kamen auch von Bürgermeister Patrik Wolf. Durch den Abend geführt hat Andreas Holzmann, der mit der Vita und den von Gröber gebauten Klavieren ebenfalls bestens betraut ist und informierte: „Es gibt 24 erhaltene Flügel von Johann Georg Gröber – einige davon sind u.a. in Japan, Australien, der USA, Kanada, Italien, Deutschland und viele in Tirol.“

Der Auftakt auf dem Hammerflügel

Besonders ist das Instrument in mehrerlei Hinsicht: Es ist überaus selten, wunderschön gestaltet und in einem hervorragenden Erhaltungszustand. Auch heute noch, fast 200 Jahre nach seiner Erbauung, erklingt dieses bei Konzerten und besticht durch seinen individuellen Klang. „Das Konzert in Pettneu ist der Beginn einer Veranstaltungsreihe, in der Töchter und Söhne, Kunstwerke, Ereignisse, literarische oder musikalische Werke, die Pettneu, das Stanzertal oder den Bezirk in irgendeiner Form beschrieben oder geprägt haben, aber beinahe in Vergessenheit geraten sind, ins Gedächtnis rufen sollen“, erklärte Kurt Tschiderer, der Obmann des Vereins Kunstraum. Marlies Nussbaumer jedenfalls begeisterte vollends und bekam „Standing Ovations“ - diese belohnte sie noch mit einer Zugabe.

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