Medicinicum Lech 2017: Richtungsweisende Heilkunst aus Ost und West

Diskussionsrunde zum Thema ”Wie schmeckt die Zukunft” mit Ulrike Zika, Markus M. Metka, SPAR Vorstand Gerhard Drexel, Spitzenköchin Johanna Maier und Jasmin Parapatits (v.l.n.r.). | Foto: Lech Zürs Tourismus, Bernadette Otter
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  • Diskussionsrunde zum Thema ”Wie schmeckt die Zukunft” mit Ulrike Zika, Markus M. Metka, SPAR Vorstand Gerhard Drexel, Spitzenköchin Johanna Maier und Jasmin Parapatits (v.l.n.r.).
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LECH. Dass beim Medicinicum Lech 2017 ein großer Bogen gespannt werden würde, ließ schon der Titel erwarten: „Viele Wege führen zu Gesundheit. Rezepte aus Ost und West“. Angestrebt wurde eine „Ökumene“ in der Medizin, sprich ein Brückenschlag zwischen den drei großen medizinischen Heilsystemen: Ayurveda, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und moderne Schulmedizin. Wie tiefgreifend sich der dadurch angestoßene Dialog zwischen den verschiedensten Disziplinen gestaltete, überraschte auch das Fachpublikum. Damit bestätigte sich der Qualitätsanspruch ebenso wie das wegweisende Konzept des einzigartigen Public-Health-Symposiums.

Interdisziplinarität

Von Beginn an setzte das Medicinicum Lech auf Interdisziplinarität. Nicht nur, um für ein breites Publikum eine gehobene Public-Health-Veranstaltung mit Praxisbezug und attraktiver Vielfalt anzubieten, sondern auch um die Medizin zu verwandten Disziplinen hin zu öffnen. Wie facettenreich die Vorträge und Diskussionen sich dadurch gestalten, lässt sich allen schon an drei Beispielen des heurigen Symposiums zeigen: Während die bekannte deutsche Philosophin und Bestseller-Autorin Dr. Rebekka Reinhard den Teilnehmern eine „philosophische Gebrauchsanweisung für die ‚wahre Schönheit’“ an die Hand gab, erzählte die Hauben-Köchin Johanna Maier bei einer Podiumsdiskussion „zum Prinzip der Ganzheitlichkeit in Handel und Gastronomie“ mit Begeisterung über die Geheimnisse ihrer Kulinarik und referierte Prof. Dr. Peter Riedl im Lotussitz darüber, dass Meditation nichts mit Esoterik zu tun hat, sondern ein Geistestraining mit Gewinn für sämtliche Lebensbereiche ist.

„Das Ganze ist nicht mehr, sondern was anderes als die Summe seiner Teile“

Gemeinsam ist allen ReferentInnen die Expertise auf ihrem Gebiet und das Interesse am anregenden Austausch – auch mit dem Publikum im Anschluss an die Referate. So erhielten die Teilnehmer dank eines „Urgesteins“ der Traditionellen Chinesischen Medizin in Österreich, Prof. Dr. Gertrude Kubiena, ein überaus differenziertes Bild von der fernöstlichen Heilkunde, wurden in Person von Dr. Gerd Bigus von einem echten Fachmann ins Ayurveda eingeführt und erlangten beim Referat von Dr. Gerhard Kögler, ärztlicher Leiter der TEM-Akademie, einen vertieften Einblick in die Traditionelle Europäische Medizin. Für die Auswahl der Vortragenden zeichnet der wissenschaftliche Leiter des Medicinicum Lech Prof. Dr. Markus M. Metka verantwortlich, der wiederum ein international anerkannter Anti-Aging-Spezialist ist und auch heuer wieder praktische ernährungsmedizinische Tipps zum Besten gab.
So wie Metka hielt auch der zweite wissenschaftliche Leiter des Medicinicum Prof. DDr. Johannes Huber zwei Vorträge, in denen er zunächst auf die Entwicklung und Errungenschaften der modernen westlichen Medizin einging, um schließlich dem Unerklärlichen in der Medizin auf den Grund zu gehen. Seine Ausführungen, die von der Quantenphysik bis zur Epigenetik reichten, erregten ebenso großes Interesse wir jene von Prof. Dr. Hartmut Schröder, welcher sich als Experte für Entspannung und Stressbewältigung, Kommunikation und Kultur sowie Public Health Responsibility der Frage „Was sagt die Wissenschaft zu Zusammenhängen von Körper, Seele und Geist?“ widmete. Sein Appell an die Moderne Medizin – „Neuorientierung durch Rückbesinnung“ fand wiederum Widerhall beim prominenten Psychiater Prof. Dr. Reinhard Haller, der den heutigen Beruf des Mediziners sehr kritisch reflektierte und unter anderem stärkere Empathie in der Arzt-Patienten-Beziehung einforderte.
Ein Finale furioso, wie Metka meinte, bot der Theoretische Physiker Prof. Dr. Herbert Pietschmann, der auf teils verblüffende Weise die „Vorteile und Grenzen des abendländischen Denkens“ aufzeigte. Dass das Ganze nicht mehr als die Summe seiner Teile ist, sondern vielmehr etwas ganz anderes, ist nur einer der Irrtümer, über die er aufklärte. Seine fesselnden Gedankengängen verschafften dem Medicinicum Lech 2017 einen krönenden Abschluss.

Fortsetzung im nächsten Jahr

„Gesundheit im Spannungsfeld zwischen Genuss und Sucht“ lautet der vorläufige Titel des kommendes Jahres. Und es dürften keine Zweifel daran bestehen, dass das Public-Health-Symposium auch 2018 wieder zahlreiche Interessenten von Nah und Fern ins frühsommerliche Lech locken wird. Die Begeisterung der Teilnehmer, auch am exzellenten Rahmenprogramm, war jedenfalls spürbar, wie der Tourismusdirektor Hermann Fercher in seinen Grußworten vor dem abschließenden Vorarlberg Brunch anmerkte und bereits herzlich zum kommenden Medicinicum Lech 2018 einlud.

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