Volksschule Fließ
Pilotprojekt "Lufti" sorgt für gute Luft im Klassenzimmer

Die Volksschule Fließ setzt ein kräftiges Zeichen für mehr Atemgesundheit und weniger Aerosole im Klassenzimmer.  | Foto: Gerhard Köhle, Smartlix
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  • Die Volksschule Fließ setzt ein kräftiges Zeichen für mehr Atemgesundheit und weniger Aerosole im Klassenzimmer.
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FLIEß. Ein erfolgreiches Projekt zur Atemgesundheit wurde in der Volksschule Fließ gestartet. Lüften ist eine simple Gesundheitsmaßnahme, gerade und auch in Zeiten von Covid-19. Das Messgerät Lufti zeigt genau an, wann gelüftet werden soll. Initiert wurde das Pilotprojekt von Gerhard Köhle, dessen Sohn die 4. Klasse besucht.

Lufti – gegen dicke Luft im Klassenzimmer

In vier Klassenzimmern der Volksschule Fließ steht seit neustem ein neuer Kamerad names "Lufti". Die Schule setzt ein kräftiges Zeichen für mehr Atemgesundheit und weniger Aerosole im Klassenzimmer. Ins Leben gerufen wurde das Pilotprojekt von Gerhard Köhle, Vater des 10-jährigen Julian, der die 4. Volksschulklasse in Fließ besucht.

„Wenn Schülerinnen und Schüler lernen und arbeiten, rauchen die Köpfe. Dann ist frische Luft nötig – und Lüften eine simple Gesundheitsmaßnahme, gerade und auch in Zeiten von Covid-19. Das Messgerät Lufti hat Lehrpersonen und Kinder durch einfache Installation und spielerische Integration im Unterricht überzeugt. Das Hauptargument: Lufti zeigt genau an, wann gelüftet werden soll“,

so VS-Direktor Christian Juen.

Das Messgerät Lufti hat Lehrpersonen und Kinder durch einfache Installation und spielerische Integration im Unterricht überzeugt. Das Hauptargument: Lufti zeigt genau an, wann gelüftet werden soll. | Foto: Gerhard Köhle, Smartlix
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Gute Luft im Klassenzimmer

„Hallo, darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Lufti. Ich sorge für gute Luft im Klassenzimmer,“ so präsentiert sich Lufti Lehrern und Schülern an seinem ‚ersten Schultag‘. Lufti besteht aus einem Fühler für die Luftmessung und einer rund ein Meter hohen farbanzeigende Lichtsäule aus Holz. Insgesamt stehen seit März vier Luftis in den Klassenzimmern der Volksschule Fließ. Lufti misst die Luftqualität im Raum und zeigt anhand von unterschiedlichen Farben an, ab wann ein ca. 10minütiges Lüften bei über 1.400 ppm (abhängig von der Klassengröße und der Lüftweise) notwendig ist.
Grün heißt: tief einatmen und fest weiterlernen, gute Luftqualität unter 1.000 ppm („parts per million“ - Teile pro eine Million Teile). ; Gelb bedeutet: hygienisch auffällig, 1.000 bis 1.400 ppm, Lüftungsmaßnahmen sollen gestartet werden. Bei Orange liegen die Aerosolwerte bei bedenklichen 1.500 bis 2.000 ppm.
Rot bedeutet: Dicke Luft im Klassenzimmer – unbedingt lüften! Denn dann ist die Raumluftqualität hygienisch nicht mehr zu akzeptieren und liegt über 2.000 ppm. Richtwerte für ein gesundes Raumklima hinsichtlich guter Luftqualität sind beispielsweise 1.000 ppm bei einer Raumkubatur von 40 Quadratemeter mit bis zu 15 Personen.

 Ins Leben gerufen wurde das Pilotprojekt von Gerhard Köhle, Vater des 10jährigen Julian, der die 4. Volksschulklasse in Fließ besucht. | Foto: Gerhard Köhle, Smartlix
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Schülervater initiiert Pilotprojekt Lufti

Initiator des Projekts ist Gerhard Köhle, Vater vom Viertklässler Julian, der die Volksschule in Fließ besucht:

„Als Vater liegt mir ein gesundes Raumklima zum Lernen in Julians Klasse bzw. Schule am Herzen. Die Idee war eine Steigerung von Bewusstsein und Sensibilität hinsichtlich der Atemgesundheit. Denn jeder kann auf einfache Weise die Gesundheit selbst unterstützen – und z.B. lüften. Lufti ist dabei ein kleiner Helfer zur Eigeninitiative. Und als Techniker war die Lösung und der Entwurf von Lufti der nächste Schritt.“

Techniker Gerhard Köhle ist Betreiber der Tiroler Firma Smartlix für Automatisierungslösungen und hatte im Februar 2021 die ersten Luftis der Volksschule Fließ unentgeltlich zur Verfügung gestellt – vorerst für ein Pilotprojekt.

Foto: Gerhard Köhle, Smartlix
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„Die Idee hat uns gleich überzeugt, mitzumachen. Die Installation von Lufti in den Klassen ist einfach, das spielerische Integrationskonzept samt Wissenszugewinn in den Klassen hat sehr gut funktioniert“, erklärt VS-Direktor Juen. Nach der mehrwöchigen Pilotphase waren alle Beteiligten ohne Zweifel: Lufti ist hilfreicher Bestandteil des Schulalltags und ein bedeutender ‚Klassenkamerad‘ geworden. Und wenn auch Lufti Infektionen nicht verhindern kann, so zählt frische Luft derzeit doch zu den wichtigsten Prophylaxe-Maßnahmen hinsichtlich Covid-19.

Die Volksschule Fließ setzt ein kräftiges Zeichen für mehr Atemgesundheit und weniger Aerosole im Klassenzimmer.  | Foto: Gerhard Köhle, Smartlix
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Spielerisch zum Gesundheitsbewusstsein

60 Volkschulkinder und ihre Klassenlehrerinnen und -lehrer in Fließ im Tiroler Oberland haben sich auf das Pilotprojekt eingelassen. Neben Lufti selbst wurde auch entsprechendes Unterrichtsmaterial in Form von Info-Folder, ein Wochenplan zur Dokumentation und Spielregeln zur Verfügung gestellt: Von der Klasse vereinbart werden muss etwa, wer den Lufti während des Unterrichts kontrolliert (z.B. Klassenordner oder ein Lufti-Verantwortlicher), wie Farbveränderungen in der Klasse gemeldet werden, ohne dass der Unterricht gestört wird und wer dann die Fenster wie lange öffnet. Dokumentiert werden sog. „Beweise“: die genaue Klassenzimmergröße, die Anzahl der Menschen im Zimmer, wie oft Lufti angezeigt hat, dass frische Luft nötig ist und wie lange gelüftet werden muss, bis er wieder auf Grün schaltet.

„An einem normalen Schulvormittag von 7:30 bis 12:15 Uhr mit 15 Kindern einer Klasse lüften wir fünf bis zehn Mal durchschnittlich zehn Minuten lang. Das war dann überraschend, wie oft es nötig war, und Lufti hat uns hier hervorragend unterstützt“,

berichtet Klassenlehrerin Brigitte Spiss.

Foto: Gerhard Köhle, Smartlix
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Atemgesundheit in Schulen, Heimen, Büro

„Wir bedanken uns herzlich für die konstruktive Offenheit und die wertvollen Rückmeldungen von Direktor, Lehrern und Schülern der Volksschule Fließ. Dieser erste Erfolg des Pilotprojekts freut uns, denn Lufti kann in vielen weiteren Arbeitsbereichen, wo Menschen zusammentreffen, eingesetzt werden - etwa in Pflegeheimen, Krankenhäusern, in der Gastronomie und in Büros. Lufti ist ein effizientes und kostengünstiges Hilfsmittel zur Eigeninitiative bei Luftqualität und Atemgesundheit“, ist Gerhard Köhle von der Gesundheitsmaßnahme überzeugt.
Lufti selbst ist ein Tiroler Produkt, seine Bestandteile kommen aus Österreich. Zudem ist es möglich, die Daten via App digital aufzuzeichnen und auszuwerten. „Anhand dieser Informationen können wir unsere Maßnahmen für gute Luftqualität laufend verbessern – eine Chance, in Sachen Gesundheit eigenverantwortlich und bewusst zu handeln.“

VS Fließ sammelte 190 Handys

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