Erfahrungsaustausch
Tourismusorte setzen in der Wärmeversorgung auf Biomasse

Das vierte Biowärme Tirol-Betreibertreffen in diesem Jahr fand in St. Anton am Arlberg statt. | Foto: Biowärme Tirol
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  • Das vierte Biowärme Tirol-Betreibertreffen in diesem Jahr fand in St. Anton am Arlberg statt.
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Das Biowärme Tirol-Betreibertreffen lud Betreibende, Waldaufseher und Bezirksforstinspektion zur Diskussion in die Nahwärme St. Anton am Arlberg. Am Beispiel der neuen Anlage wird ersichtlich, dass erneuerbare Nahwärmenetze eine sehr gute Lösung für raus aus Öl und Gas in touristisch geprägten Gemeinden darstellen.

ST. ANTON AM ARLBERG. Nachhaltiger Tourismus ist eines der Stichworte der Zeit, wobei es nicht alleinig um Rücksichtnahme auf die Umwelt geht; es braucht zukunftsfähiges Denken auf allen Ebenen, so auch im Bereich der Wärmeversorgung. Denn raus aus Öl und Gas geht nur gemeinsam: Die Biomasse-Heizwerke in St. Anton, St. Christoph, Zams, Pfunds und Fiss zeigen sich als effiziente Lieferanten CO2-neutraler Wärme und bieten auch in einer unsicheren Zeit Versorgungssicherheit.

Das vierte Biowärme Tirol-Betreibertreffen in diesem Jahr fand in St. Anton am Arlberg statt. | Foto: Biowärme Tirol
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„In Tourismusorten mit vielen Hotelbetrieben sind auf den hohen Wärmebedarf bezogen kurze Versorgungsleitungen sehr gut für Nah-und Fernwärme geeignet“,

sagt Andreas Moser, Koordinator der Biowärme Tirol. Um die Bedeutung einmal mehr hervorzuheben und zum Austausch anzuregen, lud man die Betreiber von Biomasse-Heizwerken des Bezirkes Landeck bei der neu errichteten Nahwärme St. Anton zum Erfahrungsaustausch. Doch auch von weiteren Stellen kamen Gäste herbei: Michael Knabl und Alexander Zangerl, beide Bezirksforstinspektion, sowie Elmar Halbeis, in der Funktion als Waldaufseher-Vertreter, schlossen sich der spannenden Diskussion an.

„Durch die unsicheren Zeiten, die massive Erhöhung des Ölpreises und das verstärkte Umweltbewusstsein hat das Biomasse-Heizwerk einen großen Stellenwert in der Bevölkerung bekommen.“
,

so Elmar Huter, GF Nahwärme St. Anton am Arlberg GmbH.

Foto: Biowärme Tirol

Nachhaltiger Brennstoff im Gespräch

Die regionalen Konzepte stärken – das ist der Biowärme Tirol als Arbeitsgemeinschaft der Heizwerk- und Abwärmenetz-Betreibenden sehr wichtig. Doch wie geschieht solch eine Stärkung? Beispielsweise dadurch, dass benachbarte Heizwerke effizient zusammenarbeiten oder lokale Stellen wie eben die Bezirksforstinspektion und damit FörsterInnen und WaldaufseherInnen gut eingebunden werden. Und hierfür braucht es wiederum den Ausstausch, der in der Anlage in St. Anton einen modernen Schauplatz gefunden hat.

Digitale Mechanismen in der Biomasse-Anlage. | Foto: Biowärme Tirol
  • Digitale Mechanismen in der Biomasse-Anlage.
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In den letzten zwei Jahren wurde das Biomasse-Heizwerk trotz erschwerter Rahmenbedingungen errichtet und versorgt mittlerweile rund 80 KundInnen mit erneuerbarer Wärme. Herzstück der Anlage ist der 4 MW Biomassekessel sowie die Kondensationsanlage, die weitere 800 kW nutzbar und die Anlage damit äußerst effizient betreibbar macht. Was sich auch in den Angaben von Geschäftsführer Elmar Huter widerspiegelt: Seit Inbetriebnahme konnten zirka 2,3 Millionen Liter Öl und damit etwa 6.500 Tonnen C02 eingespart werden.

Foto: Biowärme Tirol

Ausstieg aus Erdöl und -gas

Der erfolgreiche Betrieb in St. Anton spricht sich in der Bevölkerung herum, da das Anschlussinteresse weiterhin sehr groß ist. Ohnehin rennt die Zeit beim Tausch: Laut aktuellem Entwurf des sogenannten Erneuerbaren Wärmegesetztes gilt es, im Wärmebereich bis zum Jahr 2035 den Ausstieg aus Erdöl und bis 2040 den Ausstieg aus Erdgas zu schaffen. Für den Bezirk Landeck liegen keine offiziellen Zahlen vor, die Biowärme Tirol schätzt die Anzahl alleine im Bereich der Erdölheizungen auf rund 3.200 Anlagen. Koordinator Andreas Moser zeigte sich abschließend sehr begeistert von der technischen Ausführung der Anlage in St. Anton:

„Der Gemeinde St. Anton ist es in kürzester Zeit gelungen, dem großen Ziel der Klimaneutralität in der Wärmeversorgung sehr nahe zu kommen“,

lobt er. Elmar Huter, Geschäftsführer der Biomasse-Nahwärme St. Anton, ist zudem die Kontaktperson der Biowärme Tirol für den Bezirk Landeck.

In den letzten zwei Jahren wurde das Biomasse-Heizwerk trotz erschwerter Rahmenbedingungen errichtet | Foto: Biowärme Tirol
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