Umgestellte Uhren und verstellte Traditionen

Halloween - der "heilige Abend" des Allerheiligentages

- Gedanken zu Halloween und Allerheiligen - Am letzten Wochenende wurden die Uhren umgestellt. Schlagartig macht die früh einsetzende Dunkelheit uns deutlich: Das Jahr neigt sich dem Ende zu. In diese dunkleren Wochen des Jahres fallen die Gedenktage für unsere Verstorbenen, die Erinnerung an Krieg und Leid, aber auch die Bilanztreffen der Vereine, Jahreshauptversammlungen, Zeiten für Rückschau und Besinnung.
An den Beginn der lichtarmen Tage stellt der Festkalender der Kirche das strahlende Fest Allerheiligen, und danach die Lichtgestalten Martin, Elisabeth, Barbara, Nikolaus und Lucia.
In der dunkelsten Phase, wenn der Kreis der Sonne sich wendet, feiern Christen die Weih-Nacht, die Geburt des Retters, den Beginn des Sieges über den Tod, den Aufbruch ins Licht.
Traditionell sind die dunklen Monate Zeiten der Innerlichkeit.
Wir machen es uns gemütlich. Wir zünden Kerzen an. Unsere Lieder werden besinnlicher.
So wie die Natur zur Ruhe kommt, so soll der Mensch zu sich und zum Kraft-Schöpfen kommen.
Neuzeitliche Werbestrategen und Dünnbrettbohrer haben daraus besondere Eventzeiten gemacht.

Halloween – Frechheit als Programm.

Mit „Süßes oder Saures“ auf den Lippen, stehen am letzten Oktobertag Süßigkeiten fordernde Kinder aus der Nachbarschaft vor der Tür. Völlig blödsinnig verlangen die Dreikäsehoch eine süße Gage für eine lauthalse Nullnummer. Tolldreist eigentlich!
In meiner Kindheit hätte es dafür nur verständnislose Zurückweisung, einen Klaps auf den Hintern  und ein „ab, nachhause“ gegeben.
Heute muss ein Tür-Öffnender, der keine Schokoriegel für die außer Rand und Band geratenen heimischen Straßengeister bereit hält, mit Rache rechnen. In einer Ratgebersendung des ORF wurde -im Vorfeld des neuzeitlichen Abenteuer- und Plünderungstrips der Kinder - extra "informativ" darauf hingewiesen, dass ein ans Fenster geworfenes Ei keine Sachbeschädigung darstelle – also auch nicht angezeigt werden kann. Das – aus dem irisch-amerikanischen überkommene – kommerzialisierte Brauchtum trägt den Namen „Halloween“.
Das heißt nichts anderes als „Heiliger Abend“.
Gemeint ist der Vorabend des Festes Allerheiligen, welches eigentlich all den guten, glaubenden und in die Ewigkeit gerufenen Menschen gewidmet ist.
Statt an die Menschen in ihrem Gut-Sein und an unser Verhältnis zu Tod und Leben zu denken, sausen nun also die Youngsters durch die Allerheiligennacht und rufen „Süßes oder Saures“.
Wehe, wenn der Nachbar der Forderung nicht nachkommt…
Das ist ein wahrer Quantensprung der kommerzialisierten Gesellschaft – rückwärts – in rücksichtsloses Fordern und trampeligen Egoismus: - Von Gut keine Spur.
Nein, nein – ich hab keine Probleme mit einer gruseligen Halloween-Party oder mit geisterhaften Kostümen und Gags, die einem das Blut in den Adern gefrieren und Gänsehaut aufkommen lassen...
Jedem nach seinem Geschmack!
Aber vergessen wir dabei die eigentlichen Wurzeln dieser Feiertage nicht! 

Alternativen zum Halloween-Spleen

Vergesst Eure Verstorbenen nicht und schenkt ihnen einen Gedanken, einen Besuch am Friedhof,
vielleicht sogar ein Gebet oder einen stillen Dank in euren Herzen!
Das Gegengewicht zum dummdreisten „Süßes oder Saures“ -Spektakel ist mit der „Nacht der 1000 Lichter“ in vielen Kirchen unseres Landes durchaus gelungen.
Zumindest ist das eine Einladung zum Weiterdenken.
Nötig sind – mehr denn je - zündende Ideen, die begeistern und Menschen die Scheu vor dem scheinbar „langweilig“ Guten nehmen und die Freude am Aufbruch ins Licht spürbar machen.
Der festliche Höhepunkt des besonderen Schul-Projektes mit Schweden, das "Climate-Aid-Konzert" am Zammer Oberstufen-Realgymnasium war dieser Tage ein solches Leuchtfeuer des Guten.
So viel Arbeit, so viel Engagement, so viele gute Ideen, so viel Lebensfreude und so viel Applaus!
Nur weiter mit so viel Mut und viel Fantasie zu solch hellen Aufbrüchen.
Der Sinnlosigkeit des Konsumismus, der grassierenden Dummheit und den entwurzelten Traditionsbruchstücken gilt es kein zu großes Terrain in unseren Herzen zu geben.
Sie mutieren nur zu seelischem und greifbarem Zusatz-Müll!
In diesem Sinne: Einen besinnlichen „Halloween“ (Heiligen Abend) und dann ein frohes und dankbares Allerheiligen-Fest!

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