Verein BIN Landeck: Alkohol – Wenn aus Genuss Sucht wird

Alkohol: 2013 wurden in Landeck 750 Beratungsgespräche durchgeführt. (Symbolfoto) | Foto: crabshack photos/fotolia
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LANDECK (otko). „Oft stehen persönliche Probleme hinter einem übermäßigen und häufigen Alkoholkonsum. Das können Beziehungsprobleme, finanzielle oder berufliche Sorgen, aber auch körperliche oder psychische Erkrankungen sein“, berichtet Anita Pale, Leiterin der Landecker Beratungsstelle des Vereins BIN. Die Abkürzung steht für Beratung, Information und Nachsorge.
Insgesamt führte Pale im Jahr 2013 750 Beratungsgespräche mit Betroffenen und Angehörigen alkoholkranker Personen durch.
Alkohol gehört zu unserer Gesellschaft dazu. "Es ist alles okay wenn der Alkohol ein Genussmittel ist, aber oft kommt es zum Missbrauch", betont die Expertin. Es muss daher ein Bewusstsein geschaffen werden, dass Alkohol ein gefährlicher Problemlöser ist.
„Für kurze Zeit wird Erleichterung geschaffen, doch werden die mit Alkohol 'behandelten' Probleme dadurch natürlich nicht gelöst, sie vergrößern sich meistens. Der Teufelskreis nimmt seinen Lauf, sobald die negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums zum bestehenden Problemberg noch hinzukommen“, verweist Pale.

Alkohol und Tourismus

Alkoholmissbrauch gibt es in jeder gesellschaftlichen Sicht. "Gerade in der Gastronomie hat man es oft schwer 'stabil' zu bleiben und Nein beim eigenen Verlangen nach Alkohol zu sagen", erläutert Pale. Oftmals muss man sich rechtfertigen warum man keinen Alkohol konsumiert.
Erfolge zeigt der Verein BIN in der Nachbetreuung auf. Bei Patienten, die nur eine stationäre Alkoholentwöhnung machen, liegt die Rückfallquote zwischen 60 und 70 Prozent. "Mit der Nachbetreuung liegt diese Quote zwischen 20 und 30 Prozent", erläutert die langjährige Beraterin. In Landeck findet einmal wöchentlich die Gruppennachbetreuung statt.
Die Beratungsgespräche beim Verein BIN (Malserstraße 44) sind kostenlos und anonym. Unter der Telefonnummer 05442/64812 oder via E-mail: anita.pale@bin-tirol.org können sich Betroffene, Angehörige und Freunde an den Verein BIN wenden.

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