Harte Nuss für neuen Obmann

Nach der personellen Erneuerung in der Wassergenossenschafts-Spitze hofft man in Stanz auf Ruhe
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  • hochgeladen von Herbert Tiefenbacher

Nach einer personellen Erneuerung in der Wassergenossenschafts-Spitze hofft man in Stanz auf Ruhe

Den Konflikt um die Bewässerung in Stanz zu lösen, ist eine schwierige Aufgabe. Diese harte Nuss hat nun Erwin Stadlwieser als neuer Obmann der Wassergenossenschaft Neuer Bach zu knacken.

STANZ (tani). Wie berichtet lud vergangene Woche die Aufsichtsbehörde (BH Landeck) zu einer Aussprache- und Informationsveranstaltung. Anlass war eine Unterschriftenaktion von Wassergenossenschaftsmitgliedern (Neuer Bach). Kernpunkte der Unstimmigkeit waren die schadhafte Bewässerungsanlage und die Benutzungsrechte. Behördenleiterin Eva Loidhold bemühte sich um Beruhigung. Sie meinte grundsätzlich: „Wasser gibt es genug“. Loidhold stellte aber auch Mängel fest: Es sei höchste Zeit eine neue Satzung zu beschließen. Die geltende Satzung stammt aus dem Jahre 1929. Ein weiteres Problem sei die nichtaktualisierte Liste der Mitglieder. Dadurch sind die Beschlüsse womöglich anfechtbar. Diese Fehler, so Loidhold, seien nicht nur in der eben abgelaufenen Periode gemacht worden, sondern hätten ihren Ursprung bereits in früheren Perioden. In der folgenden Diskussion wurde der Konflikt zwischen den (im Wesentlichen) zwei Gruppen offenkundig.

Im Anschluss daran wurde ein neuer Ausschuss gewählt. Erwin Stadlwieser hat die Funktion des Obmannes inne. Klare Worte an die Neugewählten hatte der scheidende Obmann Martin Auer: „Die Leute die uns immer kritisierten, haben nun die Gelegenheit zu zeigen, dass sie es besser können als wir“. Er fügte hinzu: „Wir haben die Arbeit aus Idealismus gemacht. Aber das Misstrauen von gewissen Leuten war zu groß. Egal was der alte Ausschuss nun gemacht hätte, es wäre falsch gewesen“.

Der neue Obmann Stadlwieser geht mit klaren Vorstellungen ins Amt. Er werde nach seinem Lebensprinzip „Gesprächsbereit, gerecht und geradlinig sein“ handeln. Somit werde es auch gelingen, dass der überwiegende Teil der Mitglieder an einem Strang ziehe. Vorrangig will sich Stadlwieser der „Vergangenheit“ (alles genau anschauen und überprüfen) und der Sanierung der schadhaften Bewässerungsanlage widmen. „Unser Ziel muss es sein, dass jede Beregnungsanlage Wasser zur Verfügung hat. Anzugehen ist das im Frühjahr“, betonte Obmann Stadlwieser. Alles andere habe momentan Nachrang.

Bgm. Alois Miemelauer hofft, dass durch den personellen Neuanfang die bisherigen Konflikte in Stanz in ruhige Bahnen gelenkt werden. Seitens der Gemeinde werde es bezüglich der Finanzierung eines allfälligen neuen Bewässerungsprojektes keine Probleme geben. Vorausgesetzt das Projekt findet eine breite Akzeptanz und die Mitglieder sind bereit 20 Prozent Eigenmittel aufzubringen. „Gerechtigkeit muss sein. Das ist der gleiche Prozentanteil, der beim vorherigen Bewässerungsprojekt beigesteuert wurde.“, so Bgm. Miemelauer.

Meinung
Den Versuch eines Neubeginns starten

Wasser ist einmal eine wichtige Sache, aber nicht weniger wichtig ist ein gutes Dorfklima. Dieses ist in Stanz durch den Konflikt um die Bewässerung belastet – eigentlich sehr belastet. Diesen Eindruck gewann man vergangene Woche bei der Aussprache- und Informationsveranstaltung. Die Fronten blieben verhärtet. Das ist schade. Dies soll aber nicht heißen, dass diese Situation resignierend mit den Schulter zuckend hinzunehmen ist. Man muss ja nicht unbedingt miteinander „heiraten“, aber zu einem respektvollen und toleranten Umgang mit gegenseitiger Achtung müsste man schon zurückfinden.

Und eine gute Gelegenheit dafür ist jetzt die personelle Neubesetzung der Wassergenossenschafts-Spitze. Den Neugewählten ist eine Chance zu geben sich zu bewähren. Das Dorfklima sollte zumindest den Versuch, guten Willen zu zeigen, wert sein.

Nach der personellen Erneuerung in der Wassergenossenschafts-Spitze hofft man in Stanz auf Ruhe
Bgm. Alois Miemelauer: „Die Finanzierung ist sicher kein Problem“
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