Landeck: Großmarkt sorgt für Diskussion

LANDECK (otko). Für eine emotionale Diskussion in der letzten Landecker Gemeinderatssitzung sorgte das Thema Pendlerparkplatz sowie der dort geplante Großmarkt. Die Baulandumlegung samt einer besseren Zufahrt ist in den Gremien am Laufen.
„Wir prüfen derzeit ein Projekt für einen Eurospar-Markt und Hervis Sport/Mode-Markt in Landeck. Spar arbeitet in bestem Einvernehmen und pflegt eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Es gibt in keiner Weise einen Konflikt mit der Stadtgemeinde", betont Spar-Sprecherin Barbara Moser auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER.
Bei der Gemeinderatssitzung sollte aber unter Punkt 6 ein Grundsatzbeschluss zum Pendlerparkplatz, der sich im Besitz der Donau Chemie befindet und den die Stadtgemeinde bis 2033 gepachtet hat, gefasst werden. Bgm. Dr. Wolfgang Jörg setzte den Tagesordnungspunkt dann aber kurzfristig ab.
"Einige städtebauliche Fragen sind im Vorfeld noch zu klären und darüber habe ich alle Fraktionen und Spar informiert", erklärte Jörg. Am 19. August lädt das Stadtoberhaupt den Ausschuss der Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams, die Wirtschaftskammer sowie den Raumplaner zu einem informellen Treffen, wo diese Dinge erörtert werden sollen. Die Entscheidung des Gemeinderates soll dann im Herbst fallen.

Unfreundlicher Akt

Verwundert über die Vorgehensweise des Bürgermeisters zeigte sich Vizebgm. Manfred Jenewein (SPÖ): "Das Spar-Projekt ist entscheidungsreif und soll vorgelegt werden – die Gemeinde muss nun Farbe bekennen. Seit gestern Abend ist aber offenbar alles anders und man hat es nicht mehr eilig." Bgm. Jörg verwies, dass im zuständigen Ausschuss neue Dinge aufgetaucht seien. "Es ist sinnvoll für die Stadt nochmals alle zu informieren", entgegnete das Stadtoberhaupt.
Stadtrat Mathias Niederbacher (SPÖ) sprach von einem unfreundlichen Akt gegenüber Spar. "Wir pflanzen den Konzern. Solch eine Infoveranstaltung hätte viel früher gehört und die gleichen Argumente wurden im Vorfeld einfach weggewischt", meinte Niederbacher. Für Bgm. Jörg sind schnelle Entscheidungen nicht wichtig: "Wichtig ist es, dass es für die Stadt gut ist."
Planungsstadtrat Thomas Hittler (ÖVP) gab in der Diskussion keine Wortmeldung ab.

Große Konkurrenz

Wenig Freude mit dem geplanten Großmarkt in der Peripherie hat Kaufleute-Obmann Martin Winkler. "Dadurch entsteht eine Konkurrenz für die Innenstadt. Ein weiterer Supermarkt mit Sportgeschäft wäre für die Stadt tödlich", warnt Winkler.
Derzeit stehen laut Winkler 3.000 Quadratmeter an Geschäftsflächen im Talkessel leer. "Das ist nicht sehr positiv und der Handel soll in der Stadt bleiben. Dafür muss die Stadtgemeinde genügend Parkplätze zur Verfügung stellen", fordert der LG-Obmann.