Stadt kauft Pendlerparkplatz um 2,5 Mio. Euro
Das 7.259 Quadratmeter große Areal in der Kernzone wechselt den Besitzer. Die Nutzung ist aber noch offen.
LANDECK (otko). Trotz der angespannten finanziellen Lage – für 2017 wurde ein Sparbudget beschlossen – leistet sich die Stadtgemeinde Landeck den Kauf des Pendlerparkplatz-Areals. Seit 23 Jahren gibt es in Landeck den Pendlerparkplatz, den die Stadtgemeinde auf 40 Jahre von der Donau Realitäten GmbH, einer Tochter der Donau Chemie AG, gepachtet hat. Einer Miete von 90.000 Euro (Index gesichert) im Jahr für die Nutzung standen zuletzt aber nur Einnahmen zwischen 4.000 und 5.000 Euro gegenüber.
Bereits in der Gemeinderatssitzung vom 20. Oktober wurde ein Grundsatzbeschluss zum Kauf gefasst. Nach intensiven Verhandlungen von Vizebgm. Thomas Hittler beträgt der Kaufpreis 2,5 Millionen Euro für die 7.259 Quadratmeter. Das entspricht einem Quadratmeter-Preis von 344 Euro. Neben dem eigentlichen Pendlerparkplatz samt Zufahrtsstraße beinhaltet das Grundkauf-Paket noch ein Grundstück nördlich des TIWAG-Geländes, wo derzeit noch drei Wohnhäuser stehen – diese sollen abgerissen werden. Für eine sinnvolle Ausformung der Grundstücke wurde mit der TIWAG ein flächengleicher Grundtausch vorbesprochen. Das Areal mit insgesamt vier Parzellen beim Zusammenfluss von Inn und Sanna liegt in der Kernzone und ist als Misch- bzw. Gewerbegebiet gewidmet.
Substanzgewinn für Stadtgemeinde
Für den Grundstückdeal mit der Donau Realitäten GmbH hatte Vizebgm. Hittler über 70 Termine bestritten. "Die Verhandlungen waren angenehm und äußerst fair. Dies ist ein Meilenstein für Landeck und damit werden wir auch den leidlichen Pachtvertrag los", betonte Hittler. Die künftige Nutzung bzw. die Verwertung des Areals in der Kernzone steht aber weiter offen. "Eine Zwischennutzung ist aber möglich", so Hittler. Zuletzt war auf dem Areal die Ansiedlung eines Spar-/Hervis-Marktes gescheitert.
Auch für Bgm. Dr. Wolfgang Jörg ist der Grundkauf eine erfreuliche Sache. "Für die Stadt ist es ein toller Substanzgewinn und zugleich eine Entzerrung von Problemen. Endlich können wir das Pachtverhältnis auflösen. Noch können wir aber noch nicht sagen, was mir damit tun", resümierte der Stadtchef.
Einstimmiger Beschluss
Inklusive Nebenkosten beläuft sich der Grundstücksdeal auf 2,8 Millionen Euro. Für die Vertragsabwicklung wurde als Bestbieter (9.900 Euro) die Anwaltskanzlei Lenfeld & Leys beauftragt. Mit den Grundkauf steigt sie Stadtgemeinde auch vorzeitig aus dem unkündbaren 40-jährigen Pachtvertrag, der bis 2033 gelaufen wäre, aus. Bis dahin wären laut Vizebgm. Hittler noch Raten in der Höhe von 1,6 Millionen Euro fällig gewesen. "Mit den 90.000 Euro Pachtzins können wir leicht ein Darlehen zum Ankauf bedienen. Je nach Verzinsung bleibt dann noch eine Restschuld zwischen 1,4 und 1,7 Millionen Euro", informierte Hittler.
Der Gemeinderat beschloss schließlich den Ankauf des Pendlerparkplatz-Areals einstimmig.
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