Ganzjährige Budegetbegleitung
Zams: Gemeinderat beschloss Sparbudget

14,2 Millionen Euro Budget: Auch 2019 investiert die Gemeinde Zams wieder in den Ausbau der Infrastruktur.
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  • hochgeladen von Othmar Kolp

Auch 2019 wird in weitere Großprojekte investiert – der Schuldenstand steigt massiv an. Opposition sprach von einem "Alarmbudget".

Eine Gegenstimme

ZAMS (otko). Bei der letzten Sitzung des Zammer Gemeinderates im Jahr 2018 stand der Beschluss des Voranschlags 2019 auf der Tagesordnung. Das Budget in der Höhe von rund 14,2 Millionen Euro wurde vom Gemeinderat mit einer Gegenstimme (Dominik Traxl, ÖVP) beschlossen.
"Die Budgeterstellung war schwierig, trotzdem ist ein ausgeglichener Voranschlag gelungen. Wir hatten noch nie einen so großen außerordentlichen Haushalt. Zudem haben wir viele Sachen lange geschoben und müssen diese nun umsetzten. Jedenfalls wird der Spielraum immer enger", blickte Bgm. Siegmund Geiger (ÖVP) auf das vorliegende Zahlenwerk.
Den ordentlichen Haushalt budgetiert Bgm. Geiger mit rund 10 Millionen Euro (2018: 10 Millionen Euro). Für Investitionen stehen im außerordentlichen Haushalt rund 4,2 Millionen Euro (2018: 2,7 Millionen Euro) zur Verfügung.

Infrastruktur: 23 Vorhaben

Wie in den Jahren zuvor investiert die Gemeinde Zams auch 2019 wieder in zahlreiche Großprojekte. Von den 23 Vorhaben im außerordentlichen Haushalt sind die Straßenbauvorhaben "Sanierung Zufahrt Recyclinghof" (inklusive Radweg) mit 1,4 Mio. Euro und "Zufahrtsstraße Hinterau" (Erschließung Gewerbepark Kofler) mit 1,03 Mio. Euro die größten Brocken. Für die Abwasserbeseitigung Falterschein, bei der die Frist 2020 ablaufe, sind 350.000 Euro budgetiert.
Schließlich sind für die Venet Bergbahnen AG im Zammer Budget insgesamt 384.200 Euro (2018: 434.591 Euro) sowie für die Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft Landeck-Zams 61.400 Euro (2018: 50.221 Euro) veranschlagt.

Schulden steigen massiv an

Aufgrund der weiterhin starken Investitionen steigt der Schuldenstand der Gemeinde Zams weiter stark an. Rund 9,1 Millionen Euro an Verbindlichkeiten (2018: 6,8 Millionen Euro) werden Ende 2019 zu Buche stehen, was einem Verschuldungsgrad von 53,32 Prozent entspricht. Auch die Rücklagen werden weiter schrumpfen. Laut Voranschlag gehen sie von 505.500 auf 404.500 Euro zurück. "Tatsache ist, dass wir die Projekte im außerordentlichen Haushalt großteils fremd finanzieren müssen. Langfristig bringen uns die Erschließungen aber zusätzliche Einnahmen durch neue Gewerbebetriebe ", so der Dorfchef.

Ganzjährige Budgetbegleitung

Für Vizebgm. Josef Reheis (ÖVP) wird der finanzielle Spielraum jedes Jahr enger: "Wir haben uns den Luxus geleistet Steuern und Gebühren nicht genügend zu erhöhen. Außer beim Kindergarten müssen wir schauen, dass wir in allen Bereichen kostendeckend arbeiten. Nach den vielen Investitionen gibt es aber jetzt eine Durststrecke bis wir mehr Kommunalsteuer erzielen."
FPÖ-Gemeindevorstand Mathias Venier sieht der Punkt erreicht, wo man von einem "Alarmbudget" sprechen müsse. "Wir müssen über Konsequenzen nachdenken, von den Zuschüssen für die Vereine über großzügige Subventionen bis hin zum Venet. Wir setzten im Budget falsche Prioritäten.
Viele Dinge wurden geschoben, die jetzt extrem teurer sind." Noch habe man mit dem niedrigen Zinsniveau extremes Glück. Auch die Personalkosten würden laufend steigen. "Diese übersteigen bereits die Einnahmen aus der Kommunalsteuer", zeigte Venier auf.
Ähnlich sah es auch SPÖ-Mandatar Herbert Frank, der von einem "Ach- und-Krach-Budget" sprach. "Wir haben unsere Hausaufgaben zu machen, wobei die neuen Schulden aber eine Hypothek für die Zukunft sind."
Aus der angespannten finanziellen Situation werden aber Konsequenzen gezogen. Bgm. Geiger mahnte Budgetdisziplin ein und kündigte eine "intensive ganzjährige Budgetbegleitung" an.

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