Kraftwerk Sanna: Keine Gemeindebeteiligung

Kraftwerk Sanna: Das Projekt wird ohne Gemeindebeteiligung weiterverfolgt.
  • Kraftwerk Sanna: Das Projekt wird ohne Gemeindebeteiligung weiterverfolgt.
  • hochgeladen von Othmar Kolp

STRENGEN/TOBADILL/GRINS/STANZ (otko). Ursprünglich wollte der Tiroler Projektetwickler Infra zusammen mit den sieben Anrainergemeinden das Kraftwerk Sanna mit 90 Millionen Euro Investitionskosten und einem Regelarbeitsvermögen von 83 Gigawattstunden entwickeln. Dazu wurde 2013 eine Zusammenarbeitserklärung unterschrieben. Zudem sollten die Gemeinden neben Energieversorgungsunternehmen (EVU) auch an der Kraftwerksgesellschaft beteiligt werden. Nach den negativen Abstimmungen in Landeck, Zams und Pians hat der Projektentwickler das Gemeindebeteiligungsmodell vorerst ausgesetzt. Im bisherigen Modell hätten die Gemeinden lediglich die Stammeinlage übernehmen müssen. Die anteiligen Entwicklungskosten hätten die EVU übernommen. Infra-GF Wolfgang Widmann erklärte vor drei Wochen, dass die Gemeinden bis zum Baubeschluss neben der Stammeinlage nun auch die anteiligen Kosten von 170.000 Euro selber tragen müssen, wenn sie einsteigen wollen. Auch ohne Gemeindebeteiligung werde das Projekt nun eingereicht und genehmigungsfähig gemacht.

Türe vorerst geschlossen

Die vier verbliebenen Gemeinden Strengen, Tobadill, Grins und Stanz haben vergangenen Mittwoch nochmals ein Gespräch mit der Infra geführt. Unter den neuen Rahmenbedingungen werden sich auch die vier Gemeinden nicht beteiligen. Die Gemeinden werden die gesetzte Frist bis 30. Juni, die für die Ziehung der Beteiligungsoption gesetzt wurde, verstreichen lassen. "Bei den momentanen Voraussetzungen ist es für uns nicht mehr vorstellbar dabei zu sein", erklärt der Grinner Bgm. Thomas Lutz. Ähnlich sieht es auch Bgm. Franz Kathrein: "Für Tobadill ist die Sache bis auf weiteres vom Tisch." Auch für Strengen, das bereits eine Kraftwerksbeteiligung hat, ist das Thema nicht mehr aktuell. "Wir haben im Gemeinderat darüber geredet und die Meinung war einhellig, dass wir hier fehl am Platz sind", berichtet Bgm. Harald Siess. "Die Infra geht das Projekt jetzt ohne uns an. Falls es zu einer Genehmigung kommt, gibt es vielleicht nochmals die Möglichkeit über einen Einstieg zu verhandeln", meint der Stanzer Bgm. Alois Miemelauer. Alles in allem sehen die Dorfchefs aber eine vertane Chance.

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