Leichtes Minus im Winter

Das Resümee von TVB-Obmann Markus Raich fällt unterschiedlich aus
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Bezirk Landeck weist in Winterbilanz leichtes Nächtigungsminus von 0,8 Prozent aus

Nun liegt die Bilanz der Tourismusverbände im Bezirk Landeck vollständig vor: Es steht hinter der Wintersaison 2010/11, auch bedingt durch die späten Ostern, ein leichtes Minus.

BEZIRK LANDECK. Insgesamt wurden 5.627.046 Nächtigungen gezählt. Im Jahresvergleich bedeutet das ein Minus von 0,8 Prozent (minus 46.062 Nächtigungen). 2009/10 bilanzierte der Bezirk Landeck noch mit 5.673.108 Übernachtungen.

Die Ausnahme ist die Region TVB Paznaun-Ischgl, die ein Plus ausweist. Das Paznaun bildet mit einem Nächtigungsplus von 1,2 % (auf 2.149.564) den Gegenpol. Die anderen vier Tourismusregionen fuhren bei den Nächtigungen ein Minus ein. Das Sonnenplateau (Serfaus-Fiss-Ladis) verzeichnet ein Minus von 3 % (- 43.261 auf 1.393.362), die Region Tiroler Oberland mit Nauders und Kaunertal ein Minus von 1,7 % (- 13.648 auf 808.673), die Region TirolWest (Landeck & Umgebung) ein Minus von 1,4 % (- 1.727 auf 119.767) und die Region St. Anton ein Minus von 1,1 % (- 13.519 auf 1.155.680).

Das Bezirksblatt schaute sich die Zahlen der sechs Top-Skiorte im Bezirk Landeck an, auf diese immerhin zusammen etwa 70 Prozent aller Übernachtungen fallen. Ischgl ist das Flaggschiff des Bezirks und kann eine satte Steigerung bei den Nächtigungen von 3,1 % (um 40.611 auf 1.333.079) vermelden. Den zweiten Platz nimmt St. Anton mit 946.694 Nächtigungen (plus 0,6 %) ein, gefolgt von Serfaus mit 687.691 Nächtigungen. Serfaus hat von den Hochburgen das größte Minus: -3,9 %/- 27.836 Nächtigungen. Auf den Plätzen vier und fünf befinden sich Fiss und Nauders, die ebenfalls ein Minus hinnehmen müssen. Fiss: – 2 % (- 10.896 auf 543.071 Nächtigungen) und Nauders: - 1,7 % (- 5.021 auf 297.234 Nächtigungen). Erfreulich das Ergebnis im Kaunertal, wo die Übernachtungszahlen – laut TVB-Obmann Markus Raich – dank zusätzlicher Beherbergungskapazitäten um plus 3,8 % auf 151.929 Nächtigungen stiegen.

Stark sank der Hauptquellenmarkt Deutschland. Am stärksten am Sonnenplateau. Dort liegen die Rückgänge bei den Nächtigungen deutscher Gäste bei 12,5 % (- 97.755 auf 683.826 Nächtigungen). Die Gründe? „Dazu kann ich im Moment nichts sagen, das muss erst noch analysiert werden“, erklärte TVB-Obmann Franz Tschiderer, der das Winter-Ergebnis wegen des besonders späten Oster-Termins okay findet. „Uns sind die Pisten völlig weggeschwommen. Da hatten die höher gelegenen Skigebiete wie der Gletscher im Kaunertal und Ischgl einen Vorteil“, so Tschiderer.

Das Resümee seines Obmann-Kollegens Markus Raich (TVB Tiroler Oberland) fällt unterschiedlich aus: Mit der Saison in Nauders und im Kaunertal ist er zufrieden, nicht ganz hingegen mit jener in Prutz und Ried. „Diese Orte leiden unter der stetig steigenden Bettenanzahl in Serfaus und Fiss“, so Raich.

Meinung von Herbert Tiefenbacher

Freude mit großem Wermutstropfen

Erfreulich ist die Nachricht aus den fünf Tourismus-Hauptbüros: Der Bezirk Landeck konnte das hohe Niveau bei den Nächtigungen trotz schwieriger Ausgangslage, so etwa der späte Ostertermin, zumindest halten. Insgesamt wurde ein Minus von nur 0,8 Prozent verzeichnet. Die Wintersaison konnte auch beweisen, dass der Bezirk Landeck mit seiner ausgezeichneten Qualität ein krisensicheres Produkt anzubieten hat.

Ein Wermutstropfen trübt aber die Freude etwas. Der negative Trend bei den deutschen Gästen setzt sich leider fort. Teilweise ist der Rückgang überdurchschnittlich hoch. So sanken z. B. in der Region St. Anton die Nächtigungen der Deutschen um 7,4 Prozent. Im Paznaun buchten Gäste aus Deutschland um 3,5 Prozent weniger Nächtigungen. Den deutlichsten Nächtigungseinbruch erlitt das Sonnenplateau mit minus 12,5 Prozent.

Zwar wird der Rückgang durch das Plus bei den Buchungen, die Gäste aus Hoffnungsmärkten tätigten, fast aufgewogen. Dennoch darf über das Problem „Sinkende Lust der Deutschen auf Winterurlaub“ nicht hinweggesehen werden. Es braucht genaue Analysen und Marketingkonzepte, kommen doch fast die Hälfte aller Gäste aus dem nördlichen Nachbarland.

Das Resümee von TVB-Obmann Markus Raich fällt unterschiedlich aus
TVB-Obmann Franz Tschiderer: „Die höher gelegenen Skigebiete hatten einen Vorteil“
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