Reiselust der Tiroler ungebrochen: Individualtourismus auf dem Vormarsch

Andreas Kröll, Obmann der Tiroler Reisebüros, IMAD-Geschäftsführerin Barbara Traweger-Ravanelli und Fachgruppengeschäftsführer Bernhard Wanner (v. l.) | Foto: WKT
  • Andreas Kröll, Obmann der Tiroler Reisebüros, IMAD-Geschäftsführerin Barbara Traweger-Ravanelli und Fachgruppengeschäftsführer Bernhard Wanner (v. l.)
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BEZIRK. „Der Start in die Saison 2013 war stark, die Mitarbeiter in den Reisebüros haben viel zu tun. Die Reiselust der Tiroler ist nach wie vor ungebrochen“, freut sich Andreas Kröll, Sprecher der Tiroler Reisebüros über einen gelungenen Auftakt. Wer jetzt bucht, hat große Vorteile, weil viele Veranstalter interessante Frühbucherboni anbieten, „die mit Ende Februar auslaufen“, erklärt der Obmann. „Die Kapazitäten werden mittlerweile sehr genau dem Markt angepasst. Deshalb sollten jene, die schon genaue Vorstellungen haben, unbedingt jetzt diese Boni nutzen.“

Vielfältige Reiseziele

Rund 400 Millionen Euro geben die Tiroler jährlich für ihren Urlaub aus. Die Reisen sind vielfältig. „Bei Familienurlauben punkten Angebote mit einer gewissen Preissicherheit, etwa Vollpension Plus oder All Inclusiv“, weiß Kröll. Für eine Flugreise an das nicht europäische Mittelmeer( z.B. Türkei, Ägypten) müssen zwei Erwachsene mit zwei Kindern für zwei Wochen mit circa 2.500 Euro rechnen, für eine Destination am europäischen Mittelmeer (Italien, Spanien, Frankreich) – aufgrund der höheren Sozialstandards – mit etwa 3.000 Euro. „Bei den beliebtesten Urlaubsländern liegt Italien klar an der Spitze. Egal ob Kurzreise, oder Haupturlaub, ob mit dem Pkw, Flieger, einem Bäderbus oder einer Kulturreise. Unser südlicher Nachbar ist der Renner, weil er leicht und mit jedem Verkehrsmittel erreichbar ist“, sagt Kröll. Dahinter reihen sich Kroatien, Spanien und die Türkei.
Auf dem Vormarsch befindet sich der Individualtourismus. Der Trend geht in Richtung Bausteinreisen. „Der Tiroler will mehr in das Land eintauchen, Küche und Kultur kennen lernen und vollzieht sogar in der Destination oft einen Hotelwechsel.“ Auch die Affinität zu Städtereisen hält an, Kurzreisen - als Zweit- oder Dritturlaub - sind permanent im Wachstum (z.B. 3-4 Tage in einem italienischen Wellnesshotel im Paket für rund 200 Euro) und auch Kreuzfahrten stehen bei den Tirolern hoch im Kurs. „Früher war das eine elitäre Art zu reisen, heute bekommt man eine Woche Mittelmeer um 499 Euro“, erläutert Kröll. Bei den Fernreisen rechnet er damit, dass die 10-Prozent-Hürde nicht ganz geknackt wird. „2012 lagen wir bei acht Prozent.“ Bei Fernreisen stehen, geht es dem Urlauber um Entdeckung und Besichtigung, Länder wie USA und die Karibik ganz oben. Sucht er eher Erholung, fasst er Thailand oder Bali ins Auge.

Vorsicht geboten

„Wer mit dem Gedanken spielt, nach Ägypten zu reisen, soll sich nicht von den medialen Bildern abschrecken lassen. Allerdings muss man dieses Land mit zwei Gesichtern sehen. Die urbanen Zentren sind klar zu meiden, aber an den Badeorten besteht keine Gefahr. Dort gibt es keine Unruhen und Aufstände“, so Kröll. Heuer kann man erstmalig zweimal wöchentlich von Innsbruck nach Ägypten fliegen. „Dieses Land wird den Tirolern in diesem Jahr so nahe gebracht wie noch nie.“
Punkten können die Reisebüros auch durch die Initiative zur Weiterbildung. In verschiedenen Trainings werden die Mitarbeiter geschult. „Das ist auch notwendig, um im Wettbewerb mit dem Internet bestehen zu können“, betont Kröll und ergänzt: „ Die Kompetenz im Reisebüro wird geschätzt ebenso wie die Tatsache, dass im Falle einer Leistungsstörung eine Ansprechperson bereit steht.“ Die Informationen holen sich die Tiroler meist online, aber gebucht wird wieder verstärkt im Reisebüro. „Die Zahl der Rückkehrer wächst und während letztes Jahr noch 40 Prozent glaubten, das Internet sei billiger, meinen dies heuer nur noch 35.“

Reisegewohnheiten

Im Auftrag der Fachgruppe wurden auch heuer wieder von IMAD Marktforschung und Datenanalysen eine Befragung unter den Tirolern zu ihren Reisegewohnheiten und Wünschen durchgeführt. „Vier Fünftel gaben an, mindestens einmal im Jahr zu verreisen, 44 Prozent nur im Sommer“, führt IMAD-Geschäftsführerin Barbara Traweger-Ravanelli aus. 98 Prozent der Befragten zeigten sich mit Ablauf, Buchung und Organisation des Urlaubs sehr zufrieden bzw. zufrieden. Die Hauptinformationsquelle bildet das Internet. „Das Vertrauen der Tiroler in die Reisebüros ist mit 90,5 zu 72 Prozent gegenüber dem Internet größer. Und auch den Mitarbeitern stellen die Befragten ein gutes Zeugnis aus“, führt Traweger-Ravanelli weiter aus.
In Tirol gibt es 264 Mitglieder mit 320 Reisebürostätten, von denen 158 Betriebe insgesamt 1.402 Mitarbeiter beschäftigen. In 14 Unternehmen werden 27 Lehrlinge ausgebildet.

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